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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Die Schweine kehrten in die Sögestraße zurück

10.06.2002

Gute Zeiten für Verabredungen in der Bremer Innenstadt: Der beliebte Treffpunkt und das Wahrzeichen der Sögestraße, der bronzene Schweinehirte mit seinen Schützlingen, wurde nach viermonatiger Abwesenheit heute (10.6.2002) wieder aufgestellt. Seit die Gruppe 1974 vom Bildhauer Peter Lehmann geschaffen wurde, ist die Gewohnheit, sich „bei den Schweinen“ zu verabreden, nicht mehr aus dem Bremer Sprachgebrauch weg zu denken. Hier trifft man sich zum Einkaufsbummel oder zum Umtrunk vor dem traditionellem Domtreppenfegen.


Im Februar 2002 wurde es plötzlich ungleich komplizierter, ein Rendezvous in der Bremer Innenstadt zu koordinieren: Die Herde musste vorrübergehend ihren Standort am Eingang zur Fußgängerzone aufgeben, um den Verschönerungsarbeiten in der Sögestraße Platz zu machen. In dieser widrigen Lage fanden die Borstentiere samt Herrchen und Hund eine Unterkunft bei der swb Norvia, dem Netzbetreiber der swb-Gruppe. Die swb Norvia gestaltete im Rahmen der Innenstadtsanierung u.a. die neue Beleuchtung der Söge- und Obernstraße. Der künstlerische Umgang mit Metall ist den Mitarbeitern also nicht fremd. Was lag da näher, als auf der Suche nach Unterkunft und Pflege für die kurzfristig Heimatlosen bei der swb Norvia nachzufragen. Gerne reservierte man ihnen dort ein lauschiges Plätzchen in Containern und auf Paletten und restaurierte die Kunstobjekte fachmännisch. „Die Verankerungen an den Füßen, mit denen die Figuren in den Boden eingelassen waren, mussten erneuert werden“, erklärt Frank Thinius von der swb Norvia. „Besonders wichtig war bei unseren Arbeiten, dass wir die Oberfläche der Tiere nicht verändert haben, damit die Skulpturen nicht ihr typisches Aussehen verlieren.“


Mit den neuen Befestigungen stehen die wackeren Vierfüßler samt ihrem Hirten ab heute wieder mit allen Beinen im Leben. Dass auch die Originalposition genau rekonstruiert werden kann, dafür sorgt eine vorher vorgenommene Vermessung des Katasteramtes.


Bei soviel Freude über die Heimkehr wollten es sich Bau- und Umweltsenatorin Christine Wischer, Stefan Storch von der Interessengemeinschaft Sögestraße und Frank Thinius von der swb Norvia nicht nehmen lassen, heute um 11.00 Uhr das erste Ferkel persönlich willkommen zu heißen und zurück auf den heimatlichen Boden an der Sögestraße zu setzen.

Senatorin Wischer hob dabei die hervorragende Planung und Abwicklung der Baumaßnahme Sögestraße hervor. „Klar, dass ein solcher Komplettumbau einer Fußgängerstraße nicht ohne Beeinträchtigung vonstatten geht. Aber das Amt für Straßen und Verkehr war wieder einmal Garant dafür, dass diese Beeinträchtigungen auf das Minimum reduziert worden sind. Bislang hat alles vorzüglich geklappt. Dafür meinen herzlichen Dank.“