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Senatskanzlei

Polnische Zeitzeugen zu Gast in Bremen

26.04.2006

Magda und Jacek Leja aus Warschau sind seit sechs Jahrzehnten auf der Suche nach ihrem verschollenen Vater Adam. Seit Anfang 1945 haben sie nichts mehr von ihm gehört. Adam Leja war Häftling in KZ Bremen-Farge und musste unter unmenschlichen Bedingungen bis April 1945 im Bremer Stadtteil Farge am riesigen U-Boot-Bunker mitbauen. In der ersten Maiwoche kommen seine Kinder zum zweiten Mal nach Bremen und werden u.a. im Bremer Rathaus empfangen. Bereits 1999 haben die Geschwister Leja mit Unterstützung vom Verein „Dokumentations- und Gedenkstätte Geschichtslehrpfad Lagerstraße/U-Bootbunker Valentin e.V.“ in Bremen nach Spuren ihres Vaters geforscht. Doch auch hier ist nichts bekannt über Adam Leja.


Adam Leja war Hauptmann der polnischen Untergrundarmee und 1942 in deutsche Gefangenschaft geraten. Seine Spur verliert sich nach der so genannten „Evakuierung“ des KZ in Bremen-Farge mit dem Untergang der „Cap Arkona“ in der Neustädter Bucht am 3. Mai 1945.


Diesmal werden Magda und Jacek die Historikerin Dr. Katharina Hoffmann treffen. Sie wird mit ihnen als Zeitzeugen Interviews über die damalige Zeit zu führen und diese auf Video aufzuzeichnen. Die Gespräche sollen eingehen in ein neues Erinnerungskonzept, mit dem der Bunker und auch die Überreste des Lagers künftig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Katharina Hoffmann begleitet dieses Projekt wissenschaftlich. Der Bremer Verein „Dokumentations- und Gedenkstätte Geschichtslehrpfad Lagerstraße/U-Bootbunker Valentin e.V.“, die Landeszentrale für politische Bildung Bremen und die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten haben mit Unterstützung des Bundes gemeinsam mit dieser Arbeit begonnen.


Während ihres Aufenthaltes in Bremen werden Magda und Jacek Leja auch die Erinnerungszeichen auf dem Standortübungsplatz Schwanewede aufsuchen, wo ihr Vater im dortigen KZ Außenlager inhaftiert war und auch Gespräche mit Schülerinnen und Schülern führen.


www.geschichtslehrpfad.de