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Senatskanzlei

Zukunft der Offshore-Windenergie in entscheidender Phase

03.03.2014

Heute (3. März 2014) haben sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen in Bremen mit Investoren der Offshore-Windenergie getroffen. Ziel des Gespräches war es, den Status der laufenden Offshore-Projekte zu ermitteln und festzustellen, welche Hemmnisse für weitere Investitionen noch bestehen. Die Investoren erklärten dabei ihre Bereitschaft weiter in Offshore-Windenergie investieren zu wollen. Zu vielen Projekten wollen die Investoren die Planungen wieder aufnehmen. Die Verabredungen des Koalitionsvertrages seien dabei eine geeignete Grundlage. Bürgermeister Jens Böhrnsen: „Die Offshore-Industrie ist in einer entscheidenden Phase. Als einzige nahezu grundlastfähige erneuerbare Energie ist sie für einen Erfolg der Energiewende unverzichtbar, dazu braucht es Verlässlichkeit für Investoren. Dafür muss jetzt Vertrauen gewonnen werden, nicht zuletzt durch den Beschluss der Bundesregierung zum Erneuerbare-Energien-Gesetz, mit dem Anfang April zu rechnen ist. Die norddeutschen Länder werden alles dafür tun, damit die große Chance für den Norden und die Küste durch die Offshore-Windenergie genutzt wird.“ Ministerpräsident Stephan Weil: „Die Offshore-Windenergie ist eine junge Technologie, die die Lernkurve noch vor sich hat. Der Durchbruch für Offshore kann gelingen. Die Offshore-Windkraft bei uns an der Küste wird mit ihrer verlässlichen Grundlastfähigkeit und ihrer sauberen Stromversorgung an mehr als 90 Prozent des Jahres eine feste Säule der Energieversorgung. Es gibt derzeit viele ermutigende Signale. Jetzt liegt es auch an der Bundesregierung, den Koalitionsvertrag vollständig umzusetzen und den Kürzungsvorschlag im Stauchungsmodell wieder zurück zu nehmen.“ In dem Gespräch haben die Investoren deutlich gemacht, dass die Verlängerung der Gültigkeit des Stauchungsmodells zu begrüßen und notwendig ist,um weitere Projekte zu ermöglichen. Die im Referentenentwurf der Erneuerbare-Energien-Gesetz-Novelle (EEG) beabsichtigte Kürzung der Vergütung für 2018 und 2019 um jeweils 1 Ct/kWh müsse allerdings unterbleiben. Ansonsten werde eine Vielzahl der avisierten Projekte nicht realisiert werden können.

Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil treffen sich im Bremer Rathaus mit Unternehmen zu einem Gespräch über die Lage der Offshore-Branche
Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil treffen sich im Bremer Rathaus mit Unternehmen zu einem Gespräch über die Lage der Offshore-Branche

Hintergrund
Bis 2020 sollen 6,5 Gigawatt Leistung und bis 2030 15 Gigawatt installiert werden. Die Förderung für Offshore-Windenergie beträgt, bezogen auf den gesamten EEG-Förderzeitraum von 20 Jahren, aktuell etwa 10 bis 11,5 Cent pro Kilowattstunde und damit bereits heute weniger als die aktuellen Vergütungssätze für kleine Aufdachphotovoltaikanlagen. Die bereits durch den Koalitionsvertrag reduzierten Ziele für 2030 sind aus der Sicht Niedersachsens und Bremens ein Mindesterfordernis um einen kontinuierlichen Ausbau und eine stetige Lernkurve sicherzustellen und um insbesondere die Kostensenkungspotenziale zu heben. In den kommenden sechs Jahren steht die deutsche Küste vor Investitionen in Höhe von über zehn Milliarden Euro. Ein nicht unerheblicher Teil davon wird nach Niedersachsen und Bremen fließen. Jüngstes Beispiel für die neue Dynamik ist die Ankündigung von Dong Energy, 33 Kilometer nördlich von Norderney den zweitgrößten Offshore-Windpark der Welt zu bauen und dafür 2,2 Mrd. Euro zu investieren.

Foto: Senatspressestelle