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Senatskanzlei

Bremer Senat bemüht sich intensiv um schnellstmögliche Rückführung des Bernsteinmosaiks an die rechtmäßigen Eigentümer und um die Rückführung von 101 Blättern der Kunsthalle aus Moskau

14.01.2000

Der Bremer Senat führt derzeit intensive Verhandlungen mit Rußland und der Bundesregierung (Auswärtiges Amt und Bundeskultusminister).

Ziel ist die baldmögliche Rückführung des Florentiner Mosaiks aus dem berühmten Bernsteinzimmer des Katharinenschlosses bei St. Petersburg. Das Mosaik wurde vom Landgericht Bremen in einem laufenden Strafverfahren freigegeben und befindet sich derzeit in amtlicher Verwahrung in Bremen.

Es wurde vereinbart, daß das Ministerium für Kultur der Russischen Föderation das Florentiner Mosaik zur Weitergabe an das Katharinenschloss bei St. Petersburg erhält. In der Vereinbarung zwischen Bremen und der russischen Seite vom 5. Oktober 1999 wurde festgehalten: "Beide Seiten sind bestrebt, günstige Bedingungen für die Rückgabe von Kulturgütern zu schaffen, die in Folge des 2. Weltkriegs von ihrem ständigen Aufbewahrungsort verbracht wurden."

Um die beabsichtigte Übergabe des Mosaiks in den gesamtstaatlichen Rahmen einzubinden, bemüht sich der Bremer Senat derzeit mit der Bundesregierung (Auswärtiges Amt und Staatsminister für Kultur) um eine Abstimmung der Übergabemodalitäten mit der russischen Regierung.


Gleichzeitig wird intensiv über die Rückführung von 101 graphischen Blättern des Kunstvereins Bremen, die bisher ohne Ausfuhrgenehmigung in der deutschen Botschaft in Moskau lagern, verhandelt. Diese Blätter sind ein Teil der Kriegsverluste des Bremer Kunstvereins, die von sowjetischen Soldaten ohne offizielle Beschlagnahmung durch sowjetische Behörden "privat" nach Rußland verbracht worden sind. Diese Blätter sind deshalb auch nach russischer Rechtslage an den ursprünglichen Eigentümer (Kunsthalle Bremen) zurückzugeben. Auch hierüber wurde in der bereits zitierten Vereinbarung zwischen dem Bremer Senat und der russischen Seite Einvernehmen erzielt. Darin heißt es: "Beide Seiten stellen fest, daß das oben genannte Florentiner Mosaik und das oben genannte Konvolut der 101 graphischen Blätter sich gegenwärtig nicht in den Händen der Eigentümer befinden. Beide Seiten kommen überein, daß alle Vorgänge im Zusammenhang mit der Ausfuhr und Übergabe der genannten Kulturgüter völlig gleichzeitig erfolgen."


Auch zu diesen Übergabemodalitäten wird derzeit zusammen mit der Bundesregierung die Festsetzung von Termin und Ort mit dem russischen Kulturministerium geregelt.


Es besteht allseits Konsens und hohes Interesse, die Rückgaben vom Bernsteinzimmer-Mosaik und Bremer graphischen Blättern nunmehr schnellstmöglichst, d.h. in diesen Wochen, durchzuführen und abzuschließen. Die Rückgabe wertvollen Kulturgutes an den jeweiligen Eigentümer wurde maßgeblich unterstützt durch den Einsatz von Bremer Kaufleuten, namentlich durch den Präses der Handelskammer Bremen.