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Senatskanzlei

Vizepräsident des Finanzgerichts Bremen wird von Bürgermeister Dr. Scherf verabschiedet

02.10.2000

Justizsenator und Bürgermeister Dr. Henning Scherf hat heute (2. Oktober) den Vizepräsidenten des Finanzgerichts Bremen, Dr. Werner Kalb (65), im Rahmen eines Senatsempfangs im Rathaus in den Ruhestand verabschieden.

Dr. Kalb hatte nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Marburg, Kiel und Berlin 1958 in Freiburg die erste juristische Staatsprüfung abgelegt und dort 1961 promoviert. Die zweite juristische Staatsprüfung schloss sich 1963 in Hamburg an.

Nach einer zweijährigen Zeit als Assessor in der bremischen Verwaltung ging Dr. Kalb zunächst für 18 Monate als juristischer Mitarbeiter zum Bundesverwaltungsgericht. 1966 ließ er sich dann für ein Jahr beurlauben, um in New York eine juristische Forschungsarbeit über das Stiftungswesen in den USA für das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin anzufertigen. Nach der Rückkehr in die bremische Verwaltung wurde Dr. Kalb 1967 Richter am Verwaltungsgericht in Bremen, von wo er im Februar 1974 an das Oberverwaltungsgericht wechselte.

Im April 1988 folgte dann die Abordnung an das Finanzgericht Bremen, wo Dr. Kalb bereits nach weniger als einem Jahr, nämlich am 1. Mai 1989 zum Vizepräsidenten ernannt wurde.

Zahlreiche zusätzliche Aufgaben zeichnen das berufliche Leben von Dr. Kalb aus. So ist er seit 1969 Vorsitzender in Einigungsstellenverfahren nach dem Bremischen Personalvertretungsgesetz und seit 1989 Vorsitzender des Gerichts (Verwaltungsgericht) der Bremischen Evangelischen Kirche. Zudem ist er bereits seit 1969 Mitautor eines Kommentars zum Baugesetzbuch, seit 1992 Referent bei Fortbildungsveranstaltungen des Steuerberaterverbandes und seit 1993 Autor von halbjährlichen Rechtsprechungsberichten in der Zeitschrift Umsatz- und Verkehrssteuerrecht.

Die große Kompetenz Dr. Kalbs zeigt sich insbesondere auch darin, dass er nach einer mehr als 20jährigen richterlichen Tätigkeit am Verwaltungs- und am Oberverwaltungsgericht noch einmal den Wechsel in einen völlig anderen Gerichtszweig vornahm. Seine Fähigkeit, sich auch in unbekannte Rechtsgebiete tiefgehend einzuarbeiten, ermöglichte ihm bereits nach weniger als einem Jahr, die Position des Vizepräsidenten verantwortlich zu übernehmen.

Justizsenator Dr. Scherf bedauert den Weggang von Dr. Kalb: „Die Arbeit dieses Juristen war sehr fruchtbar. Seine Wissen und sein Engagement haben der bremischen Justiz gut getan. Dr. Kalb hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass das Finanzgericht die Rückstände früherer Jahre abbauen konnte. So ist das Finanzgericht Bremen dank der Unterstützung aller Bediensteten nunmehr eines der schnellsten Finanzgerichte der Bundesrepublik“. Dr. Scherf wird Dr. Kalb im Rahmen eines Senatsempfangs heute im Rathaus verabschieden.