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Der Senator für Kultur

Prostitution – das älteste Gewerbe der Welt?

11.03.2004

Die Bremer Historikerin Romina Schmitter stellt neues Buch vor

Zur 323. Bremer Buchpremiere laden die Stadtbibliothek und der Verein "Bremer Frauenmuseum" am Dienstag, 16. März, 20 Uhr, in die Stadtbibliothek Neustadt, Friedrich-Ebert-Straße 101/105, ein. Vorgestellt wird das soeben im Schardt-Verlag erschienene Buch "Prostitution. Das älteste Gewerbe der Welt?" der Bremer Historikerin Romina Schmitter. Zur Einführung spricht Christine Holzner-Rabe, die Autorin liest Passagen aus dem Buch.

Prostitution gilt allgemein als „das älteste Gewerbe der Welt“. Mit ihrem Streifzug durch die Geschichte, der vom mesopotamischen Gilgamesch-Epos bis zum bundesrepublikanischen „Prostituiertengesetz“ des Jahres 2002 reicht, zeigt Romina Schmitter aber eher das Gegenteil: Abgesehen davon, dass es „Gewerbe“ in der heutigen Bedeutung des Wortes erst seit der Einführung der Gewerbefreiheit gibt - in Deutschland seit dem Beginn des 19. Jh. -, waren die meisten Prostituierten Sklavinnen, wurden als Kriminelle verfolgt - wie die „Huren“ der Neuzeit - oder waren als verachtete „Weibs-“ bzw. „Frauenspersonen“ staatlicher Reglementierung und Kasernierung und damit entwürdigenden Kontrollen ausgesetzt. Dass auch das „Prostitutionsgesetz“, das Anfang 2002 in Kraft trat, die sexuelle Dienstleistung zu keinem Gewerbe machen kann, geht auf seinen Ausschluss der ausländischen, der Drogen- und der Zwangsprostituierten zurück. Hinzu kommt die herrschende Doppelmoral, die Prostituierte noch immer an den sprichwörtlichen Pranger stellt, Freier aber ungeschoren davonkommen lässt.

Romina Schmitter, 1939 geboren, bis 2001 Deutsch-, Geschichts- und Politiklehrerin in Bremen, war am Bremer Staatsarchiv tätig. Sie veröffentlichte Quellensammlungen und Darstellungen zur lokalen und überregionalen Frauen- und Geschlechtergeschichte.

Hinweis:
Rückfragen können Sie richten an Peter Hombeck, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, StadtBibliothek Bremen, Telefon 0421-361 47 08, Mail: peter.hombeck@stadtbibliothek.bremen.de www.stadtbibliothek-bremen.de