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Der Senator für Kultur

Kultursenator Perschau warnt vor Vertrauensverlust gegenüber der EU

01.03.2004

Bremen unterstützt Appell des Deutschen Kulturrates an Kulturstaatsministerin Weiß, deutsche Kulturhauptstadt 2010 zu verteidigen

Der Senator für Kultur, Bürgermeister Hartmut Perschau, lehnt den Änderungsantrag des Kulturausschussvorsitzenden im Europäischen Parlament, Michel Rocard, zum bisherigen Verfahren der Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas entschieden ab. „Die Mitgliedstaa-ten haben sich auf ein Verfahren geeinigt. Es wäre unklug, wenn die EU das Vertrauen von mehr als einem Dutzend Bewerberstädte in Deutschland auf die Zusage aus Brüssel ent-täuscht. Die Europäische Union sollte aufpassen, dass sie durch einseitiges Infragestellen von Vereinbarungen ihre Glaubwürdigkeit nicht beschädigt. Wir appellieren an Staatsministerin Weiß, sich gegen eine Abänderung der bestehenden Vereinbarungen auf der europäischen Kulturminister-Konferenz nächste Woche in Dublin einzusetzen.“


Nach den geltenden Vereinbarungen zwischen der EU und den Mitgliedstaaten aus dem Jahr 1999 erfolgt die Benennung einer Kulturhauptstadt Europas bis zum Jahr 2019 auf Grundlage einer verbindlich festgelegten Reihenfolge der ausrichtenden Länder. Kulturhauptstadt Europas 2010 würde demnach – im „Tandemverfahren“ mit einer ungarischen – ein deutsche Stadt. Rocard hatte im Gegensatz dazu vorgeschlagen, Kulturhauptstädte Europas zunächst nur noch bis zum Jahr 2008 zu benennen. Die restlichen Benennungen, so auch die deutsche, würden demnach gestrichen. Statt dessen sieht Rocards Vorschlag vor, dass ab dem Jahr 2009 jeder EU-Mitgliedstaat vier Jahre vor Beginn der Veranstaltung mindesten zwei Städte als Kulturhauptstadt Europas empfehlen kann. Die deutsche Setzung für 2010 wäre damit aufgehoben.