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Bundesland Bremen

Rund 400 Gäste beim 15. Deutschen Hispanistentag in Bremen

01.03.2005

In Bremen geht es vier Tage lang ganz spanisch zu: Rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt sind zum 15. Deutschen Hispanistentag angereist, der heute Abend offiziell im Beisein des spanischen Botschafters Gabriel Busquets Aparicio mit einem Empfang für die Gäste im Rathaus beginnt. „Grenzen, Grenzkonstruktionen und Grenzüberschreitungen“ ist das Motto des internationalen Kongresses, der alle zwei Jahre stattfindet. Bürgermeister Dr. Henning Scherf hat die Schirmherrschaft für das bei Fachwissenschaftlern sehr gefragte Treffen übernommen. Insgesamt 16 Sektionen des Deutschen Hispanistenverbandes sind vertreten und werden sich insbesondere mit dem Rahmenthema befassen.


Der Hispanistentag ist für die spanischen Fachwissenschaftler das Forum, auf dem die neusten Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Hier können sich die Experten auf den neusten Stand bringen, ihre Erkenntnisse und Erfahrungen miteinander austauschen und diskutieren. Zugleich eröffnet das Treffen dem Nachwuchs die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Nicht ohne Brisanz dürfte das Thema „Reform der Hispanistik“ sein, das während der Konferenz behandelt wird. Den romanistischen Studiengängen steht eine grundlegende Umstrukturierung ins Haus, damit sie künftig in den europäischen Ländern vergleichbar sind. Das stellt die Universitäten vor nicht unerhebliche Probleme. Erwartet wird, dass im Verlaufe der Konferenz zu dieser Thematik eine Bremer Resolution verabschiedet wird. Interessant ist vor diesem Hintergrund, dass die spanische Sprache „weltweit boomt“, wie Professor Wilfried Floeck, der Vorsitzende des Deutschen Hispanistenverbandes, erläuterte.


Die Hispanistik versteht sich als eine umfassende, grenzüberschreitende Wissenschaft von Sprache, Literatur und Kultur aller spanischsprachigen Länder. Die spanische Sprache wird offiziell in 21 Ländern gesprochen. Politisch ist die Hispania bekanntlich keine Einheit, sondern über die Erde verteilt mit vielfältigen Grenzen. Dieser geopolitischen Situation steht der Wunsch mancher Länder nach einer sprachlichen und kulturellen Einheit der spanischen Welt gegenüber. Hieraus ergibt sich auch das Motto der Tagung in Bremen. Rund 300 Vorträge werden gehalten, die sich mit verschiedenen Ländern und Regionen der spanischsprachigen Welt befassen. Themen sind dabei u.a. Film, Medien, Literatur Übersetzung wie auch gesprochene Sprache, Spanischunterricht und Rhetorik. Alle Vorträge werden publiziert.


Das kulturelle Begleitprogramm zu dieser Tagung richtet sich auch an die Bremer Öffentlichkeit: So die Fotoausstellung des deutsch-mexikanischen Fotografen Hugo Brehme in der Villa Ichon (Eröffnung am 2. März 2005 um 19:30 Uhr), das Theaterstück in spanischer Sprache "Ibericus" der Bremer Schauspielers und Regisseurs Alvaro Solar am Mittwoch, dem 2. März um 20.00 Uhr im Theater am Leibnizplatz wie auch das Konzert der valencianisch-spanischen Gruppe "L'ham de foc" am Donnerstag, dem 3. März um 20.00 Uhr im Schlachthof.