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Bundesland Bremen

Druckfrisch: Alles über „Klöster in Bremen“

01.12.2004

Neues Buch beleuchtet 800 Jahre Konfessionsgeschichte

Bremen soll ein Kloster bekommen: Diese Nachricht schlug vor vier Jahren hohe Wellen, und der zügige Bau des Hauses im mittelalterlichen Schnoorviertel wurde allenthalben mit großer Zustimmung und Sympathie begleitet. Inzwischen ist das 2002 eröffnete Birgittenkloster, das erste Bremer Frauenkloster überhaupt, auch als Ort der Kontemplation viel gefragt. Dass es seit rund 800 Jahren in Bremen ein bewegtes Klosterleben gibt, ist wohl erst durch diese Neugründung wieder deutlicher ins Bewusstsein gerückt. Und nun liegt – ganz druckfrisch – ein Buch zu diesem Thema vor. „Klöster in Bremen“ heißt der 192seitige Band, in dem Wilhelm Tacke, Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Katholischen Gemeindeverbandes, die wechsel- und leidvolle Geschichte dieser Einrichtungen kenntnisreich und kurzweilig nacherzählt. Zahlreiche historische Abbildungen bereichern die Publikation, die im Bremer Verlag Temmen erschienen ist.


Drei inhaltliche Säulen hat das Buch: Es gibt zum einen Aufschluss über die drei mittelalterlichen Klöster, in denen die Dominikaner, die Franziskaner und die Benediktinermönche zuhause waren. Vorgestellt werden das Paulskloster, das Dominikanerkloster St. Katherinen und das Franziskanerkloster St. Johannis. Auch der Ritterorden, der in Bremen vertreten war, wird in einem speziellen Kapitel ausführlich gewürdigt. Ordensfrauen scheint es im mittelalterlichen Leben nicht gegeben haben. Jedoch zwei Beginenhöfe, die erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt werden und die Tacke in einem eigenen Kapitel vorstellt. Auch über das Ende der Klöster bezw deren Zerstörung in der Reformation bis in die Neuzeit hinein weiß Tacke anschaulich zu berichten.


Den zweiten Schwerpunkt widmet Tacke den Patres und Schwestern, die nach der Reformation nach Bremen kamen. Dabei spart der Autor keineswegs die Schwierigkeiten und Probleme aus, mit denen die Nonnen und Ordensleute in Bremen zu kämpfen hatten.
Der Leser erfährt eine Menge über die Arbeit sowie über die Gebote und Verbote, denen die – nicht immer frommen – Männer und Frauen zu folgen hatten.
Ein dritter Teil stellt ausführlich das internationale Birgittenkloster vor, in dem heute sieben Schwestern verschiedener Nationalitäten leben. Zwei Kapitel befassen sich mit den beiden Gründerinnen des Birgittenklosters.


Das Buch, das über 800 Jahre der Konfessionsgeschichte in der Freien Hansestadt Bremen umfasst, zeichnet den langen, oft schwierigen Weg der Ökumene nach. „Es bleibt nicht aus“, konstatiert der Autor, „ wenn man über 8oo Jahre Klosterleben in unserer nicht immer so ganz freien Hansestadt berichtet, dass der konfessionelle Hader dabei eine Rolle spielt“. Dabei sei es ihm vor allem darum gegangen, positiv aufzuzeigen, „wie weit wir es heute ökumenisch gebracht haben“. Der Bau des Birgittenklosters sei dafür der beste Beweis.

Das Buch ist im Handel erhältlich und kostet 19.90 Euro.