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Senatskanzlei

Bremer Buch hat Potential zum „Duden“ der Leichten Sprache zu werden

Böhrnsen: Leichte Sprache ist Thema für die ganze Gesellschaft

07.03.2013
Testleserin Nicole Papendorf, Bürgermeister Jens Böhrnsen, Lebenshilfe-Geschäftsführer Andreas Hoops und Volker Uhle vom Büro für Leichte Sprache
Testleserin Nicole Papendorf, Bürgermeister Jens Böhrnsen, Lebenshilfe-Geschäftsführer Andreas Hoops und Volker Uhle vom Büro für Leichte Sprache

Leichte Sprache erleichtert Menschen mit Behinderungen, Lese- und Rechtschreibschwächen oder Sprachdefiziten das Verständnis und ermöglicht ihnen gesellschaftliche Teilhabe. Bilder sind hierbei ein zentraler Baustein, da sie Lücken füllen können und Orientierung bieten. Aus diesem Grund hat die Lebenshilfe Bremen e.V. jetzt ein Buch mit dem Titel: „Leichte Sprache – die Bilder“ herausgebracht. Bürgermeister Jens Böhrnsen bekam heute (7.3.2013) ein Werk von den Herausgeberinnen und Organisatoren überreicht.
Böhrnsen würdigte die wichtige Arbeit der Lebenshilfe und freute sich sehr über das Buchprojekt aus Bremen. „ Das Buch ist ein Geschenk für viele Menschen. Verständliche Sprache ist etwas, mit dem sich die gesamte Bevölkerung befassen muss, auch die Politik, das ist kein Minderheitenthema“, so Böhrnsen. Fasziniert und beeindruckt zeigte sich der Bürgermeister vor allem von der Bild-Sprache des Buches. „ Es ist wirklich toll, dass es jetzt so etwas gibt und dafür können wir dankbar sein. Die Lebenshilfe ist den Menschen dabei eine große Stütze,“ sagte Böhrnsen bei der Buchübergabe in der Wittheitsstube des Bremer Rathauses. „Um sicher zu gehen, dass das Buch auch tatsächlich sein Ziel erfüllt, musste es sehr häufig von geistig behinderten Menschen, Sehbehinderten und Gehörlosen getestet werden“, erklärte Andreas Hoops, Geschäftsführer der Lebenshilfe Bremen e.V.

Das Werk „Leichte Sprache - die Bilder“ umfasst insgesamt mehr als 500 Abbildungen und ist das Erste seiner Art. Die Arbeit an dem Buch nahm insgesamt drei Jahre in Anspruch und erwies sich als äußerst aufwendig. Die Zielgruppe des Buches – eine DVD gehört zum Buch dazu - umfasst geschätzt etwa ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Trotz dessen gibt es bisher kein bundesweit standarisiertes Abbildungssystem. Genau daran möchte die Lebenshilfe Bremen e.V. nun mit ihrem Buch knüpfen. „Ein Duden der leichten Sprache zu schaffen wäre unser Ziel“, erklärt Hoops. „Ich bin mir nämlich sicher, dass die Strahlkraft dieses Werkes weit über Bremen hinausstrahlt und vielen Menschen das Leben leichter machen kann.“

Mehr Infos unter: www.leichte-sprache.de