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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Eva Quante-Brandt: "Positives Signal für Dialog und konstruktive Zusammenarbeit"

Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft begrüßt das bildungspolitische Engagement der Handelskammer Bremen

18.02.2013

Zu dem heute der Öffentlichkeit vorgelegten Positionspapier der Handelskammer Bremen "Chancen ergreifen – für eine bessere Bildung in Bremen" erklärt Bremens Senatorin für Bildung und Wissenschaft Prof. Dr. Eva Quante-Brandt: "Ich freue mich, dass die Handelskammer Bremen mein Angebot zum Dialog konstruktiv aufgreift. Wir sind nicht in jedem Detail einig über den weiteren Weg zu einem leistungsstarken, vielfältigen und chancengleichen Bildungssystem in Bremen. In den grundlegenden Zielstellungen gibt es aber weitgehende Übereinstimmung zwischen Handelskammer und Bildungsbehörde."

Als positiv bewertet es Eva Quante-Brandt, dass sich die Handelskammer zu den im Jahre 2008 definierten Zielen des Bremer Schulkonsenses bekennt. Dies entspricht den Intentionen der Bildungsbehörde, die im Schulkonsens nicht nur einen parteipolitischen Kompromiss sieht, sondern den Basiskonsens für ein gesellschaftliches Bündnis für bessere Bildung in Bremen. Die Übereinstimmung beziehe sich insbesondere auch darauf, dass es jetzt nicht darum gehe, die Diskussionen um Schulstrukturen weiterzuführen, sondern dass die Qualität des Unterrichts, die Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit und der Übergang von der Schule in die duale Berufsausbildung im Zentrum der bildungspolitischen Bemühungen stehen müsse. Dabei werden die berufsbildenden Schulen keineswegs vernachlässigt, wie es im Papier der Handelskammer anklingt. Im Gegenteil stehe Bremen in der beruflichen Bildung sehr gut da. Das habe auch der Bildungsmonitor 2012 des Instituts der deutschen Wirtschaft dem Stadtstaat attestiert.

Die Bildungsbehörde teilt die Sorge der Handelskammer über die in verschiedenen Studien und Pisa-Vergleichen erhobenen Leistungsparameter. "Sie unterstreichen", so die Senatorin, "wie notwendig es ist, bildungspolitische Anstrengungen ins Zentrum der Arbeit des gesamten Bremer Senats zu stellen." Sie betont, dass in Stadtstaaten wie Bremen mehrere Risikofaktoren zusammenkommen, die zu dem schlechten Abschneiden bei Vergleichsstudien geführt haben: Armut, Erwerbslosigkeit und Bildungsferne des Elternhauses - von diesen Risikofaktoren sei in Bremen fast jedes achte Kind betroffen, in Bayern beispielsweise nicht einmal jedes fünfzigste Kind.

Quante-Brandt: "Wenn es eine soziale Koppelung zwischen Elternhaus und Schulerfolg gibt, dann müssen wir sie durchbrechen und Chancengleichheit herstellen. Unser Zwei-Säulen-Modell aus Gymnasien und Oberschulen eröffnet unseren Kindern Chancen in einem Maße, wie sie ein traditionell gegliedertes Schulsystem nicht bieten kann. Die Oberschulen bieten als leistungsorientierte Schulen Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Fähigkeiten die Chance auf einen hochwertigen Bildungsabschluss." Chancengleichheit – zu diesem Leitmotiv der Bremer Bildungspolitik gehöre auch die Inklusion. Sie sei eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre. Sie sei mehr als nur ein "ehrbares Ziel", wie es die Handelskammer in ihrem Papier bezeichnet. Sie sei ein Menschenrecht. Dazu Eva Quante-Brandt: "Es ist eine große gesellschaftliche Aufgabe, behinderte Schülerinnen und Schüler in unserer Mitte willkommen zu heißen und sie nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten optimal zu fördern. Auch für Unternehmen ist es gut, den humanistischen Kern aller Bildungsanstrengungen zu sehen und diese nicht allein unter dem Gesichtspunkt wirtschaftlicher Effizienz zu beurteilen."

Die Handelskammer fordert "Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Transparenz und Glaubwürdigkeit" – diesen Zielen fühlt sich die Bildungssenatorin verpflichtet. Sie freue sich, wenn alle Beteiligten gemeinsam daran arbeiteten, den in der Vergangenheit eingetretenen Verlust an Vertrauen wieder wettzumachen: "In dem Positionspapier der Handelskammer sehe ich eine gute Möglichkeit für einen offenen Dialog über die bildungspolitischen Schwerpunktsetzungen der kommenden Zeit, notwendige Investitionen und Prioritäten."