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Senatskanzlei

Rudolf Alexander Schröder hat im Bremer Rathaus Spuren hinterlassen

Todestag des vielseitigen Künstlers jährt sich morgen zum 50.Mal

21.08.2012

Morgen, am 22. August, jährt sich der Todestag des vielseitigen Künstlers Rudolf Alexander Schröder zum 50. Mal. Im Bremer Rathaus hat der in Bremen geborene Dichter, Publizist, Zeichner und Designer als Innenarchitekt deutliche Spuren hinterlassen: Beim Bau des Neuen Rathauses war er nicht nur als Bauleiter tätig, er entwarf den unlängst neu geknüpften, wunderschönen Teppich für den Senatssaal. Auch die Wanduhr mit ihrem reich geschnitzten Gehäuse und das Barometer im gleichen Raum gehen auf seine Entwürfe zurück. Ein fast verborgener Schatz ist das kleine Bibliothekszimmer in der 2. Etage des Rathauses. Der Raum ist mit Möbeln ausgestattet, die in den Jahren 1908 und 1909 von den Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk in Bremen für die Villa des wohlhabenden Bremer Kunstsammlers Leopold Biermann gefertigt wurden – nach einem Entwurf von Rudolf Alexander Schröder. Es sind schöne Vitrinen aus feinstem Kuba-Mahagoni, Regale und Schränke mit Schaukästen. 2001 wurden die Möbel von der Senatskanzlei erworben, später restauriert und seit 2006 wird das „Bibliothekszimmer“ für besondere Anlässe genutzt.

Das Bibliothekszimmer im Bremer Rathaus mit Möbeln nach dem Entwurf von Rudolf Alexander Schröder
Das Bibliothekszimmer im Bremer Rathaus mit Möbeln nach dem Entwurf von Rudolf Alexander Schröder

Im Jahre 2010 ist das stilvolle Zimmer um ein Kunstwerk bereichert worden -ein von Rudolf Alexander Schröder gemaltes Aquarell mit dem Titel „An der Wümme“. Das Bild ist ein Geschenk aus dem persönlichen Besitz des ehemaligen Honorarkonsuls von Haiti, Günther Brinkmann an die Freie Hansestadt Bremen. Zwischen den Familien Brinkmann, Schröder und Biermann bestanden persönliche Beziehungen. Dass ein Landschaftsbild von ihm einen Platz im Bibliothekszimmer des Bremer Rathauses gefunden hat, hätte dem Bremer Ehrenbürger Rudolf Alexander Schröder gewiss gefallen.

Nach dem Bremer Ehrenbürger ist auch die Rudolf Alexander Schröder Stiftung benannt, die seit 1954 den mit 20.000 Euro dotierten Bremer Literaturpreis vergibt, ergänzt seit 1977 um einen mit 6.000 Euro dotierten Förderpreis. Beide Preise werden alljährlich am 26. Januar, dem Geburtstag Rudolf Alexander Schröders, im Bremer Rathaus verliehen.

Blick in den Senatssaal des Bremer Rathauses auf den von Rudolf Alexander Schröder entworfenen Teppich, im Hintergrund die von ihm ebenfalls entworfenen Wanduhr
Blick in den Senatssaal des Bremer Rathauses auf den von Rudolf Alexander Schröder entworfenen Teppich, im Hintergrund die von ihm ebenfalls entworfenen Wanduhr

Zum 50. Todestag wird es beispielsweise im Rahmen der Neubeurer Woche vom 5. bis 7. Oktober auf Schloss Neubeuern (Bayern) eine Rudolf Alexander Schröder-Ausstellung geben. Schröder zählte zu den Mitgliedern des Freundeskreises um Hugo von Hofmansthal auf Schloß Neubeuern und hat seine Begegnungen auf den seit 1910 stattfindenden Neubeurer Wochen vielfach beschrieben. In den Gästebüchern finden sich zahlreiche Karikaturen von ihm. Die diesjährige Veranstaltung unter dem Motto „Zeiten der Seele“ erschließt Werk und Geschichte des Hofmannsthal-Kreises für die Gegenwart.

Fotos: Senatspressestelle