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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Ein Funken Hoffnung am Ende einer Odyssee

Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Iran lernen Deutsch an der Bremer Volkshochschule - Internationaler Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2012

14.06.2012

Eine lange Reise hat Hassan N. * hinter sich. Vor der Gewalt in Syrien floh der 36 Jährige auf dem Landweg in die Türkei, setzte von dort mit dem Schiff nach Italien über und reiste im Kleinbus weiter bis nach Bremen. Im Asylbewerberheim Ludwig –Quidde –Straße wartet er nun auf die Anerkennung als politischer Flüchtling. Abwechslung in seinen tristen Alltag im voll belegten Heim bringt der Dienstag- und Donnerstagnachmittag. Dann besucht er einen Deutschkurs an der Bremer Volkshochschule. "Der Kurs hilft mir sehr, mich hier im Alltag zurechtzufinden", erzählt der junge Mann.

Eigentlich ist es nicht vorgesehen, dass Flüchtlinge unmittelbar nach ihrer Ankunft in Deutschland Deutsch lernen. Nur wer ein gesichertes Aufenthaltsrecht in Deutschland hat, erhält staatliche Unterstützung für den Besuch eines Deutschkurses. So leben Flüchtlinge oft ein Jahr oder länger in Deutschland, ehe sie die Landessprache lernen können.
„Es bedrückte mich, dass 2010 so viele Flüchtlinge zu uns in die Volkshochschule kamen, Deutsch lernen wollten, aber keine finanziellen Mittel dazu hatten", erinnert sich Dr. Ricarda Knabe, Leiterin des Fachbereichs Deutsch als Fremdsprache an der Bremer Volkshochschule. „Diese jungen, hoch motivierten Menschen können wegen der instabilen politischen Lage meist nicht in ihre Heimatländer zurückkehren, bleiben also auf Dauer in Deutschland." Auf Initiative des Bremer Rates für Integration und unterstützt sowie finanziert durch die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, hat die Bremer Volkshochschule deshalb 2011 den ersten Sprachkurs für Asylbewerber eingerichtet. An die 40 Flüchtlinge aus Syrien, dem Iran und anderen Krisengebieten lernen hier nun Deutsch. „Die verpasste Integration im ersten Jahr ist später schwer nachzuholen", begründet Dr. Knabe ihr Engagement für die Flüchtlinge. Mit dem Projekt sei nun ein wichtiger Anfang gemacht. Im zweiten Halbjahr 2012 sollen weitere Kurse durch die Sozialbehörde finanziert werden.

Lehrerin Anna Putintseva ist hoch motiviert, mit den Flüchtlingen zu arbeiten. „Ich möchte meinen Schülerinnen und Schülern Mut machen hier anzukommen, sodass sie für Momente auch einmal nicht an die bedrückende Situation in ihren Heimatländern denken müssen", erklärt sie. Neben der Vermittlung von Grammatik und Vokabeln möchte die junge Lehrerin mit ihren Schülerinnen und Schülern auch schöne Momente teilen. Deshalb hat sie für Mitte Juni etwas Besonderes geplant: Der Kurs wird einen Ausflug in den Bürgerpark unternehmen. Dort werden Hassan N. und seine Mitschülerinnen und Mitschüler im Ruderboot den Emmasee und die Kanäle im Park kennenlernen.

*Name geändert

Um fast 50 Prozent ist im Jahr 2010 die Zahl der Asylbewerber angestiegen. Auch im Jahr 2011 hielt dieser Trend an und die Zahlen aus 2010 erhöhten sich noch einmal um weitere 11 % auf 45.741 Asylerstanträge. Im Januar 2012 stieg die Zahl dann noch einmal um 9,5 % im Vergleich zum Vormonat. Erst ab Februar 2012 waren die Zahlen leicht rückläufig. Mit der Zunahme von Flüchtlingen kamen auch immer mehr Menschen aus dem Iran, Irak Syrien und Afghanistan nach Bremen. Quelle: www.bamf.de

Kontakt und weitere Informationen
Dr. Ricarda Knabe, mailto:ricarda.knabe@vhs-bremen.de Tel. 361-18165 (Dienstag – Freitag 9.00 – 14.00 Uhr) ; 0176- 52517467 oder 77855 (Montag 8.00 – 18.00 Uhr)