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Der Senator für Inneres und Sport

Keine Schließung von Revierstandorten - Mehr Kräfte für polizeiliche Schwerpunkte.

Innensenator legt Konzept für bedarfsgerechten Einsatz bei der Polizei vor

12.06.2012

Der Senator für Inneres und Sport, Ulrich Mäurer, hat heute gemeinsam mit Polizeipräsident Lutz Müller einen Konzeptvorschlag zur Neuorganisation von Polizeistandorten vorgelegt. Die Deputation für Inneres und Sport hatte den Senator für Inneres und Sport im Februar gebeten, einen Vorschlag zur weiteren Optimierung des Bürgerservice zu entwickeln, diesen mit den Beiräten abzustimmen und anschließend der Deputation zur Entscheidung vorzulegen. Dieser Aufforderung kommt der Senator mit dem Organisationsvorschlag nach, der in den nächsten Wochen mit den betroffenen Beiräten erörtert wird.

Innensenator Ulrich Mäurer und Polizeipräsident Lutz Müller während der Senatspressekonferenz im Bremer Rathaus.
Innensenator Ulrich Mäurer und Polizeipräsident Lutz Müller während der Senatspressekonferenz im Bremer Rathaus.

"Angesichts der aktuellen Herausforderungen an die Polizei müssen wir uns um einen möglichst optimalen Personaleinsatz bemühen", erklärte Innensenator Ulrich Mäurer. Es könne nicht sein, "dass einerseits Beamte für den kaum genutzten Bürgerservice eingesetzt werden, während andererseits nicht genügend Personal für unsere Schwerpunktmaßnahmen wie die Bekämpfung der Wohnungseinbrüche und Raubstraftaten zur Verfügung steht", so Mäurer.
Ungefähr 80 Prozent aller Anzeigen in Bremen werden direkt durch die Besatzung der Streifenwagen aufgenommen. Die Polizei hat nun untersucht, wie sich die restlichen ca. 20 Prozent auf die Reviere verteilen. Dabei hat sie festgestellt, dass einige Standorte sehr selten durch die Bevölkerung aufgesucht werden und die Beamten dort trotz bereits reduzierter Öffnungszeiten sehr gering ausgelastet sind. Bei mehr als der Hälfte der Reviere liegt die Zahl der aufgenommenen Anzeigen im Schnitt unter drei am Tag. Dagegen verzeichnen die Reviere Innenstadt und Vahr mit acht bzw. 6,5 Anzeigen eine gestiegene Nachfrage.

Auf Basis dieser Erhebung hat die Polizei einen Vorschlag zur Neuorganisation der Reviere an drei Standorten vorgelegt. Die wesentlichen Ergebnisse lauten:

  1. Alle Revierstandorte bleiben erhalten.
  2. An den Standorten Findorff, Woltmershausen und Oslebshausen sollen die Öffnungszeiten reduziert werden bei gleichzeitiger Erhöhung der Zahl der im Stadtteil tätigen Kontaktbeamten.
  3. Zur Absicherung der drei Standorte werden zusätzliche Einheiten der Polizei dorthin verlagert.

Im Vergleich zu anderen ebenfalls gering ausgelasteten Standorten fiel die Wahl auf diese drei, weil von dort aufgrund der geographischen Lage keine Kräfte für den Notrufprozess abgestellt werden müssen.
Für Findorff, Oslebshausen und Woltmershausen sieht das Konzept im Detail vor, dass an 2 Stunden täglich eine feste Bürgersprechstunde angeboten wird. Im Gegenzug bekommen alle drei Stadtteile einen zusätzlichen Kontaktpolizisten.

Am Standort Findorff wird vorgeschlagen, die Leitung der Polizeiinspektion Mitte/West und den Zivilen Einsatzdienst unterzubringen, am Standort Oslebshausen soll künftig die Regionale Eingreif- und Ermittlungsgruppe (Diebstahl/ Raub) untergebracht werden. Auch für den Standort in Woltmershausen ist beabsichtigt, die vorgeschlagene Reduzierung der Beamten für die Anzeigenaufnahme durch die Unterbringung weiterer regionaler Organisationseinheiten über die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Bremen / Oldenburg hinaus zu kompensieren.

Die Polizeistation Weserpark, zu der bisher ein Revierdienstbeamter und ein Kontaktbeamter gehörten, würde nach dem Vorschlag künftig auf die Ausstattung mit einem Kontaktbeamten beschränkt.

Durch die geplante Neuorganisation können insgesamt 18 Stellen umgesteuert werden.

  • 6 gehen an die Regionale Eingreif- und Ermittlungsgruppe,
  • 5 in besondere Schwerpunktmaßnahmen / Ermittlungen,
  • 3 würden für die zusätzlichen KOP-Stellen in Findorff, Woltmershausen
    und Oslebshausen benötigt.
  • 2 Stellen sind für die Polizeireviere Innenstadt und Vahr vorgesehen, in denen ein erhöhter Aufwand für die Anzeigenaufnahme registriert wurde.
  • 2 weitere Stellen sollen für das Schwerpunktprogramm Stopp der Jugendgewalt zur Verfügung gestellt werden.

Polizeipräsident Lutz Müller: "Mit dem neuen Standortkonzept können wir alle Standorte für die Bürgerinnen und Bürger Bremens erhalten. Die Neuorganisation bietet uns die Möglichkeit, die Polizeiarbeit zu optimieren und in unseren Schwerpunktthemen Einbruch, Raub und Jugendkriminalität handlungsfähiger zu werden."