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Sonstige

Klanginstallationen mit Veranstaltungsprogramm am Denkort Bunker Valentin

27.04.2023

Pressemitteilung der Landeszentrale für politische Bildung

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Vom 7. Mai bis zum 6. August 2023 erleben Besuchende des Denkort Bunker Valentin zwei besondere Klanginstallationen, die aufeinander Bezug nehmen und doch eigenständig in ihrer Wirkung sind: eine meterhohe Windharfeninstallation im Außenbereich zur Weserseite, deren Saiten alleine durch den Wind in Schwingung gebracht werden und eine kontinuierliche Klang-Projektion mittels verschiedener Lautsprecher im Ruinenteil des Bunkers. Der Wind fungiert in beiden als Klang modulierendes Element. Im Rahmen einer Eröffnungsveranstaltung am Sonntag, dem 7. Mai 2023, werden ab 14 Uhr eine Begrüßung und thematische Sonderführungen stattfinden, gefolgt von einer Gesprächsrunde mit den Künstlerinnen und Künstlern Annemarie Strümpfler, Mattia Bonafini und Jutta Kelm, moderiert von Dr. Frank Laukötter (Kunstwissenschaftler).

Die Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung ist kostenfrei. Anmeldung über den Online-Veranstaltungskalender der Landeszentrale für politische Bildung Bremen: www.politische-bildung-bremen.de

Begleitprogramm

Sonntag, 7. Mai 2023, 14 Uhr: Eröffnung
Begrüßung, thematische Sonderführungen und Gesprächsrunde mit den Künstlerinnen und Künstlern

Samstag, 3. Juni, 18 Uhr: Lange Nacht der Bremer Museen - Videokunstfilm CONCRETE
in Kooperation mit der Arbeitnehmerkammer Bremen
Der Denkort ist bis 24 Uhr geöffnet. Es werden Kurzvorträge zu Aspekten des Bunkerbaus und zum Themenschwerpunkt "Klang und Musik" angeboten. Als besonderes Highlight wird als Dauerschleife der 20-minütige Videokunstfilm CONCRETE über den Gröpelinger U-Boot-Bunker "Hornisse" von Marikke Heinz-Hoek, vertont von Emre Meydan, auf einer großen LED-Leinwand gezeigt.

Sonntag, 11. Juni, 15 Uhr: Bunker Requiem – NO MORE WAR
in Kooperation mit der Hochschule für Künste Bremen
Fachübergreifendes Performanceprojekt von Studierenden der HFK Bremen.
Leitung: Prof. Dr. Felix Elsner und Prof. Rafael Sbrzesny

Sonntag, 2. Juli, 15 Uhr: Gesprächsrunde "Klang als Erinnerung"
Diskussionsformat über die Chancen und Herausforderungen künstlerischer Interventionen an historischen Orten. Mit Dr. Christel Trouvé (Historikerin), Emre Meydan (Soundtrack CONCRETE), Mattia Bonafini und Prof. Dr. Anna Langenbruch (angefragt, Musikwissenschaftlerin), moderiert von Carla Frese (Kunstwissenschaftlerin)

Sonntag, 6. August: Finissage
Abschlussveranstaltung mit einer Filmvorführung von Annemarie Strümpfler

Hintergrund zum Kunstprojekt

Das Kunstprojekt "Erinnern durch Klang" basiert auf den Untersuchungen der örtlich bedingten Luftströme und anderer klanglicher Phänomene, die am Bunker "Valentin", auf dem Lagergelände im Umfeld des Bunkers und an den Orten der in historischer Korrespondenz stehenden ehemaligen Bunkeranlagen des "Atlantikwalls" in der südlichen Bretagne wahrnehmbar sind.

Grundlage für die Klanginstallation ist ein Zitat von Lucien Hirth (1923-2008), einem ehemaligen französischen KZ-Häftling und Zwangsarbeiter auf der Bunkerbaustelle. In einem Interview im Jahre 1995 berichtete er von der Zwangsarbeit, die er im tiefsten Winter auf dem Dach des Bunkers leisten musste: "Und da war ein Wind, da war es kalt. Da war es kalt. Das machte einen kaputt da oben."

Lucien Hirth wies auf ein existenzielles Problem für die damaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter hin - neben den harten Arbeitsbedingungen, dem Hunger, den Krankheiten und den Schlägen waren sie den natürlichen Elementen komplett ausgeliefert. Sie trugen keine adäquate Kleidung - Winter wie Sommer wurde ihnen jeglicher Schutz verwehrt. Die Natur-Elemente waren eine weitere Qual, der die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ausgeliefert waren und die ihre Chance auf ein Überleben existenziell verminderte.

Das Projekt "Erinnern durch Klang" wurde erdacht und konzipiert von Annemarie Strümpfler (freischaffende Künstlerin) und realisiert von Mattia Bonafini (Musiker/Komponist) und Jutta Kelm (Wind- und Klangkünstlerin).

Die Installation und das Begleitprogramm werden veranstaltet von der Landeszentrale für politische Bildung Bremen / Denkort Bunker Valentin und gefördert von der Arbeitnehmerkammer Bremen, Erinnern für die Zukunft e.V., der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, dem Künstlerinnenverband Bremen, dem Musikfonds der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen und der Sparkasse Bremen.

Aktuelle Informationen zur Installation und den Veranstaltungen auf unser Website: www.denkort-bunker-valentin.de

Ansprechpartnerin für die Medien:
Sandra Kern-Rollwage, Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Öffentlichkeitsarbeit, Denkort Bunker Valentin, Tel.: (0421) 696 73 675, E-Mail: sandra.kern@bunkervalentin.de