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Senat will Parkhaus Mitte selbst entwickeln und Uni-Campus in der City ansiedeln

22.11.2022

Der Bremer Senat hat sich heute (22. November 2022) mit zwei wesentlichen Projekten in der Bremer Innenstadt befasst. So soll das Parkhaus Mitte an die städtische Wohnungsgesellschaft Brebau verkauft werden und die Universität mit einem zweiten Innenstadt-Campus in die ehemalige Immobilie der Bremer Landesbank ziehen. Der Senat hat sich dafür ausgesprochen, beide Projekte weiter voranzutreiben.

Das Parkhaus Mitte der Brepark soll zum Verkauf an die Brebau vorbereitet werden. Foto: BrePark
Das Parkhaus Mitte der Brepark soll zum Verkauf an die Brebau vorbereitet werden. Foto: BrePark

Konkret hat der Senat beschlossen, den Verkauf des Parkhauses Mitte von der Brepark an die Brebau vorzubereiten. Dies soll jetzt von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau zusammen mit dem Senator für Finanzen und den beteiligten Gesellschaften vorbereitet werden. Hintergrund ist, dass eine zügige Projektentwicklung auf dem Grundstück des bisherigen Parkhauses Mitte bestmöglich in Eigenentwicklung durch eine Gesellschaft der Freien Hansestadt Bremen erfolgen kann. Eine entsprechende Vereinbarung als Letter of Intent, wie sie der Senat mit privaten Bauherren vor stadtbedeutsamen Entwicklungen regelmäßig abschließt, soll möglichst bis zum Jahreswechsel 2022/2023 vorliegen. Darin sind dann auch Vorgaben zur Nutzungsverteilung, energetischen Auflagen, Sozialquote beim Wohnen, Vorgaben zum Mobilitätsortsgesetz enthalten. Das Projektbüro Innenstadt Bremen soll die genannten Verhandlungen weiterhin beratend und koordinierend begleiten.

Die Grundzüge des vormaligen Kaufvertrags zwischen der Freien Hansestadt Bremen und der Gustav-Zech-Stiftung sowie die Baumassenstudie, bilden dabei trotz der Konzentration auf die Entwicklung des Grundstücks Parkhaus Mitte weiterhin die Ausgangslage nächster Schritte. Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen und um die dringend gebotene Entwicklung der Liegenschaft im Sinne der zuletzt mit der "Strategie Centrum Bremen 2030+" aufgezeigten Zielvorstellungen anzugehen, soll eine zügige Eigenentwicklung der Liegenschaft durch die Freie Hansestadt Bremen erfolgen.

Möglicher Innenstadt-Campus für die Universität: Der Neubau der NordLB aus dem Jahre 2016. Foto: Senatspressestelle
Möglicher Innenstadt-Campus für die Universität: Der Neubau der NordLB aus dem Jahre 2016. Foto: Senatspressestelle

Auch die Planungen eines zweiten Universitätscampus in der Innenstadt kommen voran. Der Senat hat heute einen Bericht der Senatorin für Wissenschaft und Häfen zum weiteren Vorgehen zur Kenntnis genommen. Er enthält die Ergebnisse der gemeinsam mit der Senatskanzlei und dem Projektbüro Innenstadt fortgesetzten Suche nach einem geeigneten Standort, die auch Alternativen zum ehemaligen Sparkassen-Areal am Brill umfasste. Hierbei hat sich insbesondere die Immobilie der ehemaligen Landesbank, heute NordLB, am Domshof, als in besonderem Maße geeignet herausgestellt. Die Hauptgründe: Der Neubau aus dem Jahre 2016 ist baulich, energetisch und technisch auf dem neuesten Stand. Außerdem lassen sich die vorhandenen Räumlichkeiten aufgrund der Modulbauweise mit einem überschaubaren Aufwand an die Raumbedarfe der Universität anpassen. Auch eine Mensa wäre durch den bereits ausgestatteten Kantinenbereich bereits vorhanden. Im Gegensatz dazu müsste die Immobilie am Brill grundlegend energetisch saniert und baulich erheblich an die Bedürfnisse der Universität angepasst werden. Deshalb bittet der Senat die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, die Gespräche mit dem Eigentümer des Gebäudes der NordLB bis zu einer grundsätzlichen Verständigung über die Mietvertragskonditionen fortzusetzen.

Senatorin Schilling, Bürgermeister Bovenschulte, Bürgermeisterin Schaefer und Senatorin Vogt fassen im Rahmen einer Pressekonferenz die vom Senat gefassten Beschlüsse zusammen. Foto: Senatspressestelle
Senatorin Schilling, Bürgermeister Bovenschulte, Bürgermeisterin Schaefer und Senatorin Vogt fassen im Rahmen einer Pressekonferenz die vom Senat gefassten Beschlüsse zusammen. Foto: Senatspressestelle

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte: "Das ist ein guter Tag für die Zukunft der Bremer Innenstadt. Sowohl der Neubau auf dem Grundstück des Parkhaus Mitte als auch der Innenstadt-Campus würden für die City einen echten Attraktivitätsschub bedeuten. In den kommenden Wochen wird der Senat alles daransetzen, dass die Verhandlungen mit den Beteiligten und die Projekte an sich ein Erfolg werden."

Stadtentwicklungssenatorin Dr. Maike Schaefer: "Das Parkhaus Mitte liegt im Herzen der City. Dieses Grundstück zu nutzen, um andere Nutzungen wie Wohnen, Kultur, Wissenschaft oder Tourismus neben Einzelhandel dort zu etablieren und die Innenstadt perspektivisch urbaner zu gestalten, ist sicherlich die Herausforderung, vor der wir jetzt stehen. Mir ist es wichtig, dabei die städtebaulich benachbarten öffentlichen Räume und die Entwicklungsperspektiven der benachbarten Großimmobilien 'Karstadt/Galeria' der Gustav-Zech-Stiftung und 'Galeria/Horten' des Frankfurter Immobilienunternehmens DIC in die Planungen einzubeziehen."

Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa: "Das Areal Parkhaus Mitte ist von zentraler Bedeutung für die Innenstadtentwicklung - für die Umsetzung einer Innenstadt mit mehr Aufenthaltsqualität und einem vielfältigen Angebot an Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und Tourismus. Ähnliches gilt für die Nutzung des Gebäudes der NordLB für einen zukünftigen Campus Innenstadt. Hiermit stärken wir gleichzeitig den Domshof. Wir werden daher die Überlegungen zur Nutzung des Gebäudes durch die Universität in unserem Konzept zur Entwicklung des Domshofs berücksichtigen. Hierbei muss das Erdgeschoss eine öffentliche Nutzung erhalten, zum Beispiel durch ein attraktives Gastronomieangebot. Für beide Projekte gilt: auch die öffentliche Hand muss Verantwortung für die Innenstadtentwicklung übernehmen. Die Innenstadt muss mehr Strahlkraft entfalten, vielfältiger werden und andere Zielgruppen ansprechen. Letztlich arbeiten im erweiterten Innenstadtbereich über 50.000 Menschen, der Erhalt dieser Arbeitsplätze und die Ansiedlung von neuen Betrieben ist dem Senat wichtig."

Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen: "Ein wesentlicher Vorteil des Gebäudes der NordLB besteht darin, dass der Umzug der Universität in die Innenstadt sehr schnell und ohne aufwendige Sanierung möglich wäre. Wir freuen uns auf studentisches Leben in der Innenstadt, weil es für alle Seiten eine große Chance ist. Für die Universität, weil ein prominenter Standort wie der Domshof die Chance ist, Wissenschaft noch stärker in der Gesellschaft erlebbar zu machen. Und für die Innenstadt, weil sie durch die Studierenden bereichert wird. Wir gehen nun gemeinsam mit der Universität die nächsten Schritte, um die Umzugspläne konkreter werden zu lassen."

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