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Senatskanzlei

REMINDER: Überlebende eröffnet Nacht der Jugend von New York aus

ACHTUNG REDAKTIONEN: Programm jetzt auch online einsehbar.

07.11.2022

Am Mittwoch (9. November 2022) findet von 18 bis 22 Uhr im Rathaus Bremen wieder die Nacht der Jugend statt. Es ist inzwischen die 25. Ausgabe. Sie steht für eine kreative Auseinandersetzung mit dem Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Dieses Jahr findet sie unter dem Motto "Stay Together" statt. Mit dem Motto "Stay Together" betont die Nacht der Jugend insbesondere vor dem Hintergrund internationaler Konflikte und Krisen die Wichtigkeit von Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt.

Plakat der Veranstaltung.

Eröffnet wird die Nacht der Jugend am 9. November 2022 um 18 Uhr durch Bürgermeister Bovenschulte und die diesjährigen Ehrengäste Inge Berger, deren Tochter Ruth Bahar und Enkelin Elise Garibaldi. Inge Berger, geborene Katz, ist eine der letzten Holocaustüberlebenden aus Bremen und wird live aus New York zugeschaltet sein. Nach der heute 98-jährigen gebürtigen Bremerin wurde im Dezember 2019 das Schulzentrum Neustadt in der Delmestraße umbenannt, das sie bis zum Schulverbot 1938 besucht hatte. Im direkten Anschluss daran folgt das Zeitzeuginnen-Gespräch mit Ruth Bahar und Elise Garibaldi, moderiert von Irina Drabkina und Mascha Diskin im Senatssaal.

Aus dem französischen Murat gibt es eine Delegation um Bürgermeister Gilles Chabrier, der 2019 mit Jugendlichen erstmals Gast bei der Nacht der Jugend war. 1944 waren in Murat nahezu alle männlichen Bewohner im wehrfähigen Alter gefangengenommen und deportiert worden. Viele der gefangenen Jugendlichen und Männer wurden zur Zwangsarbeit beim Bunker Valentin nach Bremen-Nord gebracht. Etliche starben dort.

Mehrere Diskussionen bereichern das Programm:

  • Bei der jugendpolitischen Debatte "Die vergessene Jugend" thematisiert der Bremer Jugendring gemeinsam mit Vertretern der politischen Parteien und Bremer Hilfsorganisationen die Folgen der Corona-Pandemie auf Jugendliche, das Ehrenamt und die Jugendpolitik.
  • Gelegenheit zur bewussten und persönlichen Begegnung mit Jüdinnen und Juden haben die Gäste bei "Meet a Jew: Nice to meet Jew".
  • "Werder im Nationalsozialismus" heißt ein im März erschienenes Buch. Der Initiator Thomas Hafke wird mit zwei der Autoren, Lukas Bracht und Willi Lemke, am Podium teilnehmen. Das Werk beschäftigt sich mit der Geschichte der jüdischen Vereinsmitglieder. Eine zentrale Rolle hierbei spielt Alfred Ries, Vereinspräsident vor 1933 und nach 1945.

Schulen mit musikalischen und künstlerischen Beiträgen vertreten
Zum Herzstück der Nacht der Jugend gehören vor allem musikalische und künstlerische Beiträge. Mit dabei sind zum Beispiel die Bands Insomnia, Below Zero sowie die "Fiddle Tunes" des Arco-Orchesters aus Osterholz. Auch diverse Schulen, etwa die Inge-Katz-Schule, Gesamtschulen Ost und West sowie die Oberschule Kurt-Schumacher-Allee beteiligen sich musikalisch. Mit der Performance "Stay Circus" wird sich die Circusschule Jokes akrobatisch betätigen. Die Oberschule Kurt-Schmacher-Allee hat einen Poetry Slam zum Motto "Finde deine Stimme und sag was du zu sagen hast" vorbereitet.

Mehr Informationen über die Nacht der Jugend, die seit 1998 jährlich unter dem Motto "Unsere Zukunft hat Geschichte" zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht stattfindet, gibt es unter www.nachtderjugend.bremen.de/nacht-der-jugend. Jeder ist herzlich dazu eingeladen, die Nacht der Jugend kostenlos und ohne Anmeldung zu besuchen.

Nacht der Jugend nach zwei Jahren wieder in Präsenz möglich
Die Nacht der Jugend kann nach zwei Jahren nun wieder in Präsenz stattfinden. Die vielfältigen Beiträge von Tanz und Musik über Vorträge und Infostände bis hin zum Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen finden in der Oberen Rathaushalle, dem Kaminsaal, dem Festsaal und dem Senatssaal statt.

Achtung Redaktionen: Das Programm der Nacht der Jugend ist unter www.nachtderjugend.bremen.de/sixcms/media.php/13/Programm_NdJ_2022.pdf online zum download abrufbar.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Dr. Martina Höhns, Referatsleiterin – Interkulturelle und interreligiöse Angelegenheiten, Angelegenheiten der Religionsgemeinschaften, Tel.: 0421 / 361-26130, E-Mail: martina.hoehns@sk.bremen.de, martina.hoehns@sk.bremen.de