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Der Senator für Kultur

Zentrum für Kunst im Tabakquartier geht in die Umsetzung

Kulturdeputation informiert sich über den neuesten Stand

01.06.2022

Im "Tabakquartier" in Woltmershausen steht das neue Zentrum für Kunst (ZfK) kurz vor dem Start. In ihrer gestrigen Sitzung (31. Mai 2022), die seit langer Zeit der pandemiebedingten Abstinenz erstmals wieder in Präsenz stattfand, tagte die Deputation für Kultur live vor Ort im ZfK. Dabei wurden die Mitglieder mit einem Bericht über den aktuellen Stand sowie den anstehenden Umsetzungs- und Beteiligungsprozess informiert.

Das neue Zentrum für Kunst im Tabakquartier. Foto: Senatspressestelle
Das neue Zentrum für Kunst im Tabakquartier. Foto: Senatspressestelle

Das Tabakquartier ist eines der größten innerstädtischen Entwicklungsprojekte Bremens und erfährt durch das neue Zentrum für Kunst sowie mit dem erst kürzlich erfolgten Umzug der Bremer Philharmoniker eine deutliche kulturelle Belebung, die auf den Stadtteil Woltmershausen und weit darüber hinaus ausstrahlen wird. Auf dem rund 5.500 Quadratmeter großen Areal sind auf drei Ebenen neben 20 Atelierräumen unterschiedlichen Ausmaßes zudem zwei Theatersäle samt Backstage-Bereich, zwei Studios für technisch zeitgemäße Audio- und Videoproduktion sowie mehrere weitere Räume für Probenarbeit und Ausstellungen, veranstaltungsbegleitende Gastronomie, Büro- und Lagerzwecke entstanden.

Bürgermeister und Kultursenator Dr. Andreas Bovenschulte sagte eingangs der Sitzung: "Dieses kreative Kraftzentrum im Herzen des Tabakquartiers, das prominent im Stadtteil gelegen ist, zeigt eindrucksvoll, was progressiv verstandene Kulturpolitik verbinden kann: interdisziplinären Austausch, Schaffenslust, soziokulturelle Teilhabe und eine dialogische Struktur, die einen Stadtteil im Wandel ausdrücklich mit einbezieht. Mit diesem Schritt erschließt Bremen den professionellen Kulturschaffenden neue Räume und Chancen - und erprobt dabei ungewöhnliche Formen eines spartenübergreifenden Kunstschaffens. Wir haben also gute Gründe für große Vorfreude auf diesen begeisternden Ort gemeinschaftlichen kreativen Wirkens."

Die Deputation für Kultur tagt im neuen Zentrum für Kunst im Tabakquartier. Foto: Senatspressestelle
Die Deputation für Kultur tagt im neuen Zentrum für Kunst im Tabakquartier. Foto: Senatspressestelle

ZfK – Referat des Kulturressorts
In dem Bericht für die Kulturdeputation ging es unter anderem um die künftige Organisation des ZfK sowie um den Vergabe- und Nutzungsprozess der Residenzen. Das ZfK wird als Fachreferat beim Senator für Kultur angebunden sein, wobei die künstlerische Produktion im ZfK ohne Einschränkungen frei ist und von den Künstlerinnen und Künstlern sowie der Künstlerischen Leitung des Hauses inhaltlich allein verantwortet wird, was die Auswahl von Produktionen umfasst.

Die Stellen des neuen Referates werden durch das Kulturressort im Anschluss einer baldigen öffentlichen Ausschreibung nach den Kriterien Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung besetzt. Neben den Positionen für die Künstlerische Leitung und die Betriebliche Geschäftsleitung des ZfK werden weitere Stellen ausgeschrieben. Vorgesehen sind eine halbe Stelle für Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit und eine weitere volle Verwaltungskraft sowie je zwei halbe Stellen für technische Leitung und technischen Service. Und das ZfK wird auch junge Menschen ausbilden. Geplant sind drei Ausbildungsplätze, einer für Veranstaltungskaufleute und zwei weitere für Veranstaltungstechnik.

Zentrumsbeirat
Im ZfK wird ein Zentrumsbeirat eingerichtet, der die Zentrumsleitung bei der strategischen Ausrichtung und bei den grundsätzlichen in die Zukunft gerichteten Entscheidungen beraten soll. Der Zentrumsbeirat wird bestehen aus der Künstlerischen Leitung, einem bzw. einer Vertreterin des Senators für Kultur, Vertreterinnen der Verbände, den kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Bürgerschaftsfraktionen sowie weitere vom Senator für Kultur bestellte Persönlichkeiten. Bei der Besetzung der Gremien sollen selbstverständlich je nach Möglichkeit auch die Aspekte der Gendergerechtigkeit, Diversität sowie der externen Fachlichkeit berücksichtigt werden.

Spartenbezogene Fachjurys
Über die Vergabe der Residenzen und langfristigen Nutzungen sollen spartenbezogene Fachjurys (Bildende Künste, Darstellende Künste und Musik) entscheiden, wobei die Künstlerische Leitung und auch die Mitglieder des Beirats der Jury Vorschläge unterbreiten können. Residenzen für künstlerische Produktion im ZfK sind für längere Zeiträume vorgesehen, es soll aber auch kurze und kurzfristige Nutzungen im ZfK geben. Mit der Nutzungsvergabe wird erst begonnen, sobald die Stellen im ZfK besetzt und die Fachjurys eingerichtet sind, voraussichtlich sukzessive ab Herbst 2022.

Eröffnung Herbst 2022
Für den Herbst ist dann auch ein breites Eröffnungsprogramm geplant, in dessen Rahmen erste Darbietungen und der Start erster Vergaben von Residenzen und Produktionen im ZfK ermöglicht werden. Dabei soll bereits ab diesem Sommer einigen durchkonzipierten Produktionen Bremer Musikgruppen, die bereits über die Ensembleförderung von Neustart Kultur oder des Musikfonds ein Juryverfahren auf Bundesebene durchlaufen haben, Raum für ihre Präsentationen gegeben werden. Die Planungen für einen Eröffnungsreigen ausgezeichneter Bremer Ensembles aber auch Darbietungen anderer Sparten, mit denen das ZfK überregionale Aufmerksamkeit erzielen möchte, laufen bereits. Dieser Eröffnungsreigen soll als gutes Beispiel gelten für die kollegiale gemeinsame Nutzung, die das ZfK künftig leben möchte. Darüber hinaus ist angedacht, im ZfK besonders gelungene Projekte von Künstlerinnen und Künstlern zu zeigen, die über die Stipendienförderung des Kultursenators gefördert wurden.

Evaluation nach zwei Jahren
Die Mitglieder der Kulturdeputation haben den Bericht zum Beteiligungsprozess am Zentrum für Kunst einstimmig zur Kenntnis genommen.

Auf Vorschlag der Kulturdeputierten wurde in der Sitzung noch beschlossen, dass nach zwei Jahren über eine Evaluation erste Erkenntnisse gewonnen werden sollen, ob die oben definierten Ziele mit dem ZfK erreicht wurden.

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Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de