Sie sind hier:

Der Senator für Kultur

Brückenbauer zwischen lokalen und globalen Perspektiven

Bürgermeister Bovenschulte zu Besuch bei der Volkshochschule Bremen

02.03.2022

Bürgermeister und Kultursenator Dr. Andreas Bovenschulte hat heute (Mittwoch, 2. März 2022) die Volkshochschule Bremen besucht. Im Beisein des neuen Direktors Ralf Perplies, Susanne Nolte (Leitung des Fachbereich Gesundheit und Stellvertretende Direktorin) und Werner Dammann (Leitung Verwaltung & Finanzen und Stellvertretender Direktor) konnte er während einer Führung durch das Bamberger Haus diverse Eindrücke der Einrichtung gewinnen. Dabei besichtigte er unter anderem den neu entstehenden Lernort im Erdgeschoss und tauschte sich mit einer DaF-Lerngruppe (Deutsch als Fremdsprache) aus. Beim anschließenden Gespräch mit dem Führungspersonal ging es auch um Einnahmeausfälle im Zuge der Corona-Pandemie, Standortfragen und den weiteren Umgang mit den Honorardozentinnen und –dozenten.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte im Gespräch mit einem Deutschkurs-Teilnehmer. Foto vhs Bremen
Bürgermeister Andreas Bovenschulte im Gespräch mit einem Deutschkurs-Teilnehmer. Foto: vhs Bremen

Der Lernbereich Deutsch als Fremdsprache, den Bürgermeister Bovenschulte während seines Besuches kennenlernte und wo er sich mit den Kursteilnehmenden austauschte, spielt eine wichtige Rolle für die sprachlich-kulturelle Integration von Zugewanderten. Bürgermeister Bovenschulte: "Der Erwerb unserer Sprache ist die Schlüsselqualifikation für alle Menschen, die von außerhalb zu uns kommen. Ihre Sprachfähigkeit baut für sie die tragende Brücke zur Integration in die Gesellschaft und die Berufswelt. Dafür leistet die Volkshochschule als Ort der Begegnung und kulturellen Bildung einen unverzichtbaren Beitrag. Und deshalb kann man auch die Arbeit der VHS-Beschäftigten für diesen Integrationsdienst gar nicht hoch genug schätzen."

Mit ihren 105 Mitarbeitenden und 940 Kursleitenden aus über 40 Nationen setzt sich die Bremer Volkshochschule (VHS) an sieben Standorten dafür ein, ungleiche Lebenschancen auszugleichen, neue Perspektiven zu eröffnen und das friedliche Zusammenleben aller Bremerinnen und Bremer zu ermöglichen. Die Bremer VHS verzeichnet dabei jährlich rund 54.000 Teilnahmen an etwa 4.000 Veranstaltungen aus den Programmbereichen Sprachen, Politik und Gesellschaft, Kultur, Gesundheit, Grundbildung und Deutsch als Fremdsprache.

Austausch mit vhs-Expertinnen über das Deutsch lernen an der Bremer vhs. Foto vhs Bremen
Austausch mit vhs-Expertinnen über das Deutsch lernen an der Bremer vhs. Foto vhs Bremen

Im Gespräch mit den Vertretern der Einrichtungen ging es um das in den letzten Jahren sehr präsente Thema "Abbau prekärer Beschäftigung". Hier stand und steht die finanzielle Verbesserung der Situation der freiberuflichen VHS-Dozentinnen und Dozenten sowie faire Beschäftigungsbedingungen (orientiert an der Bremer Erklärung für faire Beschäftigungsbedingungen) für arbeitnehmerähnlich beschäftigte freiberufliche Dozentinnen und Dozenten sowie eine zusätzlich soziale Absicherung im Vordergrund. Darüber hinaus wurde auch die Notwendigkeit einer neuen finanziellen Absicherung für das zweite Halbjahr 2022 besprochen, um die Ausfälle durch die Corona-Pandemie abfangen zu können. Ebenfalls hat sich durch die Pandemie aufgrund der Notwendigkeit von Hygienekonzepten und Abstandsregeln der ohnehin schon problematische Raummangel nochmal verschärft.

Hintergrund
Volkshochschulen bieten flächendeckend ein breites Spektrum an Weiterbildung, welches idealerweise für jeden Menschen das passende Bildungsangebot bereithält. In Deutschland sind die Volkshochschulen seit mehr als 60 Jahren im Alltag fest verankert. Ihre Erfolgsgeschichte ist untrennbar verbunden mit gelebter Demokratie. Ihren Bildungsauftrag leiten sie aus den Prinzipien der Aufklärung und den universalen Menschenrechten ab. Sie stehen für das Recht auf Bildung, die Möglichkeit, lebenslang lernen zu können, und für Chancengerechtigkeit, kurz: für die Umsetzung des humanistischen Gedankenguts heute und in der Zukunft.

Der Eingangsbereich der vhs: Hier sind alle willkommen. Foto: vhs Bremen
Der Eingangsbereich der vhs: Hier sind alle willkommen. Foto: vhs Bremen

Die VHS ist in ihrer Geschichte von vielen politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt. Heute versteht sich die VHS als Ort des systematischen Lernens und zur Bildungsarbeit mit Zielgruppen mit bundesweiter Beachtung für ihr Vorreiterrolle in Alphabetisierung und Grundbildung aber auch für ihren Bereich der politischen Bildung. Ihr breitgefächertes, hochwertiges und flächendeckendes Programm für alle Gruppen der Bevölkerung orientiert sich an den aktuellen arbeitsmarktpolitischen, erwachsenenpädagogischen und fachwissenschaftlichen Erkenntnissen.

Um das Ziel individuelle und gesellschaftliche Bedarfe durch Weiterbildung abzubilden zu erreichen, orientiert sich die VHS dabei an den globalen Megatrends genauso wie an der sozialräumlichen Entwicklung vor Ort und agiert so oft als Brückenbauer zwischen den Spannungsfeldern lokaler und globaler Perspektiven, die sich wechselseitig beeinflussen. So werden Themen wie der Demographische Wandel, die Alphabetisierung und Grundbildung und die Integration im Sinne kultureller Bildung, Brückenbildung zwischen Maßnahmen der sprachlichen und kulturellen Bildung genauso berücksichtigt wie nachhaltige sprachlich-kulturelle Integration von Zugewanderten, insbesondere von Geflüchteten z.B. durch nachhaltige kulturelle Teilhabe und Auseinandersetzung mit Fragen der kulturellen Identität.

Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de