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Sonstige

Heine-Denkmal-Enthüllung am 1. Oktober 2010 um 11 Uhr

27.09.2010

Am Freitag, dem 1. Oktober 2010, wird um 11 Uhr das 3,30 Meter hohe Denkmal für Heinrich Heine (1797-1856) von Waldemar Grzimek (1918-1984), dessen Nachlass die Gerhard-Marcks-Stiftung betreut, feierlich enthüllt (Wallanlagen bei der Kunsthalle, gegenüber Altenwall Nr. 6).

Bei der feierlichen Enthüllung des Heine-Denkmals sind anwesend der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Jens Böhrnsen, der Präsident der Bremischen Bürgerschaft, Christian Weber, der Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses, Dr. Arie Hartog, und Prof. Dr. Klaus Hübotter. Für das Denkmal wurden keine öffentlichen Gelder verwendet, sondern es konnte ausschließlich aus Mitteln privater Geldgeber finanziert werden.

Das bronzene Ebenbild des Dichters entstand 1955 für Berlin. Nun erhält es in einem weiteren Exemplar auch in Bremen einen Platz. Das Engagement Bremer Bürger ermöglichte diese Ehrung des Dichters. Gleichzeitig wird damit der Bildhauer Grzimek, der 1984 den Bremer Bildhauerpreis (heute „Rolandpreis für Kunst im öffentlichen Raum“) erhielt, gewürdigt.

Für die Figur wurde ein Platz in den Wallanlagen hinter der Kunsthalle gewählt, der zum einen der Fernwirkung der Figur Rechnung trägt und zum anderen die Betrachtung aus unmittelbarer Nähe ermöglicht. In seiner doppelten Funktion als Plastik des Bildhauers Waldemar Grzimek und Bildnis des Dichters Heinrich Heine befindet sich das Denkmal dort in symbiotischer Nachbarschaft zu wichtigen literarisch und kunsthistorisch ausgerichteten Institutionen auf der „Kulturmeile“: Stadtbibliothek, Theater am Goetheplatz und Villa Ichon sowie die Kunsthalle, die über eine qualitätsvolle Plastiksammlung unter anderem mit Werken Grzimeks verfügt sowie das Gerhard-Marcks-Haus. Das Denkmal fügt sich an der besagten Stelle sehr gut in die Wallanlagen ein. Es schildert in einem modernen aber gemäßigten Stil doch eine Person, die zeitgleich zu der zwischen 1802 und 1811 erfolgten Umgestaltung der Wallanlagen zu einer Promenade im Stil eines englischen Landschaftsgartens lebte. Bei seinem Aufenthalt in der Hansestadt 1826 könnte Heinrich Heine nicht nur im Ratskeller gesessen, sondern auch über die neuen Anlagen flaniert sein.

Für eine Einweihung des Denkmals am Rande der Feierlichkeiten zur Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 in Bremen ist es nicht notwendig, sich auf Heine als den revolutionären Dichter des Vormärz und scharfen Beobachter deutscher Verhältnisse zu berufen. Es ist vielmehr Waldemar Grzimek, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg als steter Grenzgänger zwischen Ost und West entpuppte, eine Teilung Deutschlands nicht anerkennen mochte und dafür die Konfrontation mit der Obrigkeit beider deutscher Staaten in Kauf nahm. Er gilt als einer der wichtigsten deutschen Bildhauer der Nachkriegsgeschichte.