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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Bericht zur Belastung von Obst und Gemüse in Grolland liegt vor

14.04.2020

Bereits im vergangenen Jahr wurde aufgrund einer erhöhten Belastung der Ochtum mit Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) eine Verzehrempfehlung für Fische aus der Ochtum ausgesprochen. Nach dem Bekanntwerden der Belastung wurden zwischen August und November 2019 erstmals 50 Proben von selbst angebautem Obst und Gemüse im betroffenen Einzugsgebiet genommen. Beprobt wurden dabei vorwiegend Gärten, bei denen in den Vorjahren Grabenwasser zum Gießen genutzt und bereits per- und polyfluorierte -Verbindungen im Boden nachgewiesen worden waren.

Im weit überwiegenden Teil der Fälle lagen alle gemessenen Parameter unterhalb der Bestimmungsgrenze für die jeweilige Verbindung. Nur in drei Fällen wurden für die Leitsubstanzen PFOS und PFOA (Perfluoroktansäure) quantifizierbare Gehalte gemessen. Für eine gesundheitliche Bewertung wurden Modellrechnungen vorgenommen. Diese ergeben bei der derzeitigen Datenlage keine Bedenken beim Verzehr von Obst und Gemüse, auch aus dem eigenen Garten, durch Erwachsene. Abschließende Aussagen für den Verzehr durch Kinder können erst dann getroffen werden, wenn die Analytik weiterentwickelt wurde und mehr Daten vorliegen. Die bereits bekannte Verzehrempfehlung für Fische, die in der Grollander Ochtum sowie den stromabwärts liegenden Abschnitten der Ochtum und der angeschlossenen Gewässer gefangen wurden, bleibt weiterhin bestehen.

PFOS ist über den Einsatz von PFOS-haltigem Löschschaum auf dem Gelände des Flughafens Bremen in die Ochtum gelangt. Durch Anreicherungen im Boden des Flughafengeländes und die Entwässerung des Geländes in die Grollander Ochtum fand eine Verbreitung in die umliegenden Gewässer statt. Konkret sind die Grollander Ochtum und die stromabwärts befindlichen Abschnitte der Ochtum betroffen. Zudem gelangte belastetes Wasser auch in die Grabensysteme des Siedlungsgebiets Grolland und verschiedener Kleingartenvereine. In diesen Bereichen sollte, entsprechend den Empfehlungen der Umweltbehörde, in jedem Fall von der Bewässerung durch Grabenwasser abgesehen werden. Das Trinkwasser ist nicht von der Belastung betroffen - weder im direkten Gebiet noch im weiteren städtischen Bereich.

Im Verlaufe dieser Woche werden den betroffenen Haushalten Postwurfsendungen mit umfangreichen Informationen zugestellt. Außerdem sind auf der Website des Gesundheitsressorts sowohl der aktuelle Bericht sowie weiterführende Informationen verfügbar.
www.gesundheit.bremen.de

Ansprechpartner für die Medien: Lukas Fuhrmann, Pressesprecher bei der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: 0174 – 1766211, E-Mail: lukas.fuhrmann@gesundheit.bremen.de