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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Gewinnung von Fachkräften – Bogedan: „Wir drehen an diversen Stellschrauben"

12.12.2019

Die Fachkräftegewinnung gehört zu den größten Herausforderungen im Kita- und Schulbereich. Mit dem erheblichen Ausbau an Kita- (seit 2016 knapp 4.000 Plätze, 31 komplett neue Kitas) und Schulplätzen (unter anderem zwei neue Grundschulen, zwei Grundschulen in Gründung und etliche neue Klassenverbände) sowie weitere Bedarfe bei den Trägern der Jugendhilfe wird auch der Fachkräftebedarf immer größer. Die Senatorin für Kinder und Bildung hat dazu ein umfangreiches Maßnahmen-Paket geschnürt. Den Bedarfsprognosen, die jährlich angepasst werden, liegen im Kitabereich unter anderem die Zielversorgungsquoten für Krippen- und Kitaplätzen (60 und 100 Prozent = Vollversorgung*) zugrunde.

„Wir haben knapp 4.000 Kitaplätze seit Mitte 2016 geschaffen, davon viele in 31 komplett neuen Kitas, über 60 weitere neue Einrichtungen sind in der Pipeline. Dafür – und auch für die Arbeit in Schulen – brauchen wir viele neue Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagogische Assistenten (SPA) sowie weitere Fachkräfte im pädagogischen Bereich. Wir gehen derzeit davon aus, in der kommenden Zeit jährlich rund 500 bis 650 neue Erziehende und SPA zu benötigen. Diese Zahl erreichen wir heute schon. Wir verfolgen einen Plan mit Schlüsselfaktoren, für dessen Umsetzung wir an diverse Stellschrauben drehen. Wir müssen aber noch mehr tun. Dazu passt der Antrag der Regierungskoalition zur vergüteten Ausbildung, der heute (12. Dezember 2019) in der Bremischen Bürgerschaft debattiert wird, sehr gut. Denn das ist unser Ziel: die sukzessive Umsetzung der vergüteten Aus- und Weiterbildung.“

Der Schlüssel zu mehr Fachkräften, vor allem mehr Erzieherinnen und Erziehern, ist die Aus- und Weiterbildung. Dazu gibt es die folgenden fünf übergeordneten Schlüsselfaktoren:

  1. Ausweitung der Aus- und Weiterbildungskapazitäten
    (Wir haben die Absolvent*innenzahl seit 2015 um Zweidrittel auf 665 und die Zahl der Schulplätze im pädagogischen Bereich um 35 Prozent auf rund 950 erhöht)
  2. Verkürzungen und Attraktivitätssteigerung der Aus- und Weiterbildung
    (beispielsweise Abschlussprämie für berufsbegleitende Erzieherinnen-ausbildung und Anrechnung von Praxiszeiten)
  3. Gewinnung neuer Zielgruppen
    (über bezahlte Ausbildung PiA und Ausweitung Teilzeit-Ausbildung)
  4. Quereinsteiger*innen-Programm
  5. Werbung

Einige dieser Maßnahmen sind bereits in Umsetzung:

  • Die praxisorientierte und vergütete Ausbildung PiA mit mittlerweile insgesamt104 angehenden Erzieherinnen und Erziehern, 2020/21 kommen 50 hinzu. Ziel ist es, die vergütete Aus- und Weiterbildung sukzessive auszuweiten.
  • Die Einführung einer Teilzeitausbildung und einer berufsbegleitenden Ausbildung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und/oder zur gleichzeitigen Berufstätigkeit im Arbeitsfeld seit dem Schuljahr 2017/18.
  • Die Erhöhung er fachschulischen Ausbildungskapazitäten für Erzieher*innen und in den Bereichen Sozialpädagogische Assistenz (SPA), Alten- und Heilerziehungspflege-Assistenz sowie Kinderpflege.
  • Quereinsteiger- und Qualifizierungsprogramm für verwandte Berufe mit insgesamt 192 Plätzen.
  • Prämien (Erstattung der Kosten für den Schulbesuch) für Absolvent*innen der Weiterbildung zur Erzieher*in am Paritätischen Bildungswerk in Höhe von rund 4.000 Euro pro Antragsteller*in.
  • Verkürzung der Ausbildungszeit/ Neufassung der Anerkennungsordnung mit Möglichkeiten zur Anrechnung von Praxiszeiten – bezogen auf das Berufspraktikum. Auf diese Weise wurden bereits in diesem Jahr zirka 30 Erzieher*innen und Heilerziehungspfleger*innen anerkannt, die sonst erst 2020 staatliche anerkannt worden wären.
  • Werbemaßnahmen inklusive Saison-Hotline zur Fachkräftegewinnung.

*) Die Versorgungsquote von 60 Prozent im Krippenbereich ist ein statistisches Ziel. Wir gehen davon aus, dass 0 bis 3-Jährige in der Regel 14 Monate Zuhause betreut werden. Das heißt, dass etwas unter Zweidrittel der Kohorte der 0 bis 3-Jährige in Krippen betreut werden. Zweidrittel sind rund 66 Prozent. Mit 60 Prozent streben wir also quasi eine Vollversorgung der 1 bis 3-Jährigen an, weil ja nur zwei Jahre abgedeckt werden müssen.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Annette Kemp, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: annette.kemp@bildung.bremen.de