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Sonstige

Nordwesten.Weiterdenken: Vorzeigeprojekte im Finale der Awards um 40.000 Euro

Jury benennt acht Finalisten: fünf Finalisten für den NordWest Award und drei für den GesundheitsAward Nordwest 2018

14.03.2018

114 Projekte haben sich um den diesjährigen NordWest Award und GesundheitsAward Nordwest und damit um Preisgelder in Höhe von insgesamt 40.000 Euro beworben. In ihrer Sitzung nominierte die gemeinsame Jury nun acht Projekte für das feierliche Finale am 16. April im Oldenburger Schloss. Es bleibt somit spannend, welche drei Projekte letztendlich mit dem NordWest Award, und welches Projekt mit dem in 2018 erstmalig initiierten GesundheitsAward NordWest ausgezeichnet werden. Die acht Nominierten sind die diesjährigen Besten im Nordwesten! „Mit den beiden Awards prämieren wir Akteure, die in ihren zukunftsweisenden Projekten auf innovative Weise und mit viel Weitsicht den Nordwesten weiterdenken und neue Wege gehen, um ihren Beitrag für eine kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Region zu leisten“, so Landrat Jörg Bensberg, 1. Vorsitzender der Metropolregion Nordwest.

Die ehemalige Bremer Landesbank, heute ein Teil der NORD/LB, schenkte 2014 der Metropolregion Nordwest den von ihr initiierten NordWest Award, um die Stärken der Region durch herausragende Projekte sichtbar zu machen und stiftet bis heute die Preisgelder in Höhe von 30.000 Euro. Christian Veit, Regionalvorstand für Bremen und Oldenburg der NORD/LB: „Für mich ist ein Projekt herausragend, wenn es kreativ und innovativ ist, wenn der Gedanke Menschen verbindet oder Wirtschaft und Gesellschaft zusammenrücken lässt. Die Qualität der Finalistenprojekte zeigt, wie stark unser Nordwesten aufgestellt ist.“

Erstmals wurde in diesem Jahr unter dem Dach des NordWest Award zusätzlich der mit 10.000 Euro dotierte GesundheitsAward Nordwest ausgeschrieben, dessen Preisgeld von der hkk ausgelobt wird. „Als Krankenkasse und großer Arbeitgeber in der Metropolregion fühlen wir uns dem Ausbau der Gesundheitsförderung und der Weiterentwicklung des Gesundheitsbewusstseins verpflichtet. Die Vielzahl der bereits vorhandenen sowie entstehenden Projekte in diesem Bereich trägt dafür Sorge, Lebensqualität und Wirtschaftskraft zu erhalten“, zeigt sich Michael Lempe, Alleinvorstand der hkk, insbesondere mit der Vielfalt und Innovationskraft der eingegangen Bewerbungen zufrieden.

Der Preis wird zweijährlich in Zusammenarbeit mit einem Mitglied der Metropolregion Nordwest ausgelobt: Kooperationspartner für den NordWest Award 2018 ist die Oldenburgische IHK.

Nominierte für den NordWest Award 2018 (in alphabetischer Reihenfolge der Projektbezeichnung):

Anstiften zum Denken - MINT erleben und begreifen
Seit 1994 engagiert sich der gemeinnützige PHÄNOMENTA Bremerhaven e.V. für die Bildung insbesondere von Kindern und Jugendlichen im Bereich der Naturwissenschaften und Technik. Das Kernangebot der Bildungsarbeit besteht aus einer Erlebnisausstellung mit ca. 80 interaktiven „Experimentierstationen“, an denen über alle Altersgruppen hinweg Naturwissenschaften, Mathematik und Technik „hands on“ erlebt und im doppelten Sinne des Wortes „begriffen“ werden können. Die Mitmach-Ausstellung ergänzen ein Kinder-Chemielabor, ein sich im Aufbau befindendes Biologielabor, ein mobiles Planetarium, Teleskope der Bremerhavener Sternfreunde (e.V.) sowie eine gläserne „Werkstatt für Alle“. Parallel zur Experimentierausstellung werden innerhalb des Hauses und außerhalb (in Bremerhavener Stadtteilen, aber auch in Cuxhaven, in Bremen, bis nach Oldenburg) besondere Veranstaltungen durchgeführt: Roboterprogrammierung für Kinder, Mikroskopieren für Kinder und Familien, Aktivitäten zur Astronomie (Planetariumsvorführungen, Himmelsbeobachtungen), Experimentierangebote für und in Grundschulen („Miniphänomenta“), Begleitung von Jugend Forscht-Arbeiten sowie Aktivitäten mit dem solar unterstützten Phänomenta-Mobil.

AUSBILDUNG.PLUS
Beim Ausbildungskonzept Ausbildung.Plus erfolgt im Anschluss an eine auf zweieinhalb Jahre verkürzte Ausbildung für Industriekaufleute direkt eine eineinhalbjährige Weiterbildung zum/r Geprüften Wirtschafts-fachwirt/-in inklusive Auslandsaufenthalt und Ablegung der Ausbildereignungsprüfung. Ziel des Projektes ist es, die Erstausbildung zur/m Industriekauffrau/-mann oder Kauffrau/-mann für Groß- und Außenhandel mit der Weiterqualifizierung in betrieblich notwendigen Kompetenzen so zu verknüpfen, dass die Absolventen direkt auf die Übernahme künftiger Leitungsaufgaben vorbereitet werden. Die Auszubildenden werden leichter und früher an den Betrieb und die Region gebunden mit dem Effekt, den Fachkräftebedarf der Unternehmen zu decken. Gleichzeitig bietet das Projekt den Auszubildenden eine betriebliche Alternative zum Bachelorabschluss an einer Hochschule und sorgt durch das Auslandspraktikum für eine Unterstützung der länderübergreifenden Zusammenarbeit mit Tochterunternehmen. Die Teilnehmer verbessern nicht nur ihre Sprachkenntnisse, sondern sammeln im selben Zug allgemeine interkulturelle Kompetenzen und erarbeiten sich neue Einsichten zu Arbeitsweisen und strategischen Problemlösungsformen in anderen Kulturen. In Summe führt dies zu einer Stärkung der individuellen persönlichen Entwicklung und dem Verständnis für global agierende Unternehmen.

Bananenbäume in der Metropolregion
Eine Gruppe von Dorfbewohnern aus Oberndorf entschied sich 2010, die Belange des Dorfes in die eigenen Hände zu nehmen, nicht länger tatenlos zuzusehen, wie der Ort immer mehr ausblutete. Sie beschlossen, eine soziale Bürgeraktiengesellschaft zu gründen - mit Gülle, Fisch, Dünger und, vielleicht, Bananenbäumen als Geschäftsmodell. Ziel der Gesellschaft ist es seit jeher, Geld zu verdienen, um die sozialen Projekte im Dorf voranzutreiben und das dörfliche Miteinander zu finanzieren und zu gestalten. Dass die Bewegungen, die seither ausgelöst wurden, so innovative Geschäftsmodelle generieren, liegt an den aktiven Bürgern vor Ort, denen Methoden an die Hand gegeben werden, um eigenverantwortlich langfristige Veränderungen in der Gemeinschaft zu initiieren. Die Devise: Mach alles selbst, was dir zum Leben fehlt. Der wichtigste Grundbaustein zur Finanzierung der Gemeinschaftsprojekte ist ein Güllekraftwerk. Der zweite Baustein stützt sich auf die einfache und umweltfreundliche Zucht afrikanischer Welse. Und irgendwo in dem ökologischen Produktionskreislauf, in dem aus Gülle Strom, Dünger und warmes Wasser für die Fische wird, stehen – so die faszinierende Idee – auch Bananen, die irgendwann in der Marsch wachsen könnten. Vielleicht. Die Bananen werden über die Jahre zum Symbol für den Mut zum Träumen, ohne den nichts Großes entstehen kann, und der die Bürger mehr und mehr erfasst und zu Taten drängt.

HyperPodX
Das Projekt HyperPodX zielt auf die Entwicklung eines innovativen Verkehrssystems ab: ein Hybrid von Zug und Flugzeug, bei dem weder Rollreibung noch Luftwiderstand einen hohen Energieeinsatz verlangen und überschallschnelles Reisen am Boden ohne umweltschädigende Emissionen in der Atmosphäre möglich ist. Bei der Teilnahme am weltweit ausgeschriebenen Wettbewerb 'Hyperloop Pod Competition II' der Firmen SpaceX und Tesla erreichte das Team HyperPodX aus dem Stand die Spitzengruppe der sechs besten Teams, erhielt einen von drei Innovationspreisen für ein herausragendes Gesamtkonzept und konnte lediglich aufgrund technischer Schwierigkeiten des Veranstalters die Qualifizierung für den Finallauf nicht umsetzen. Das Projekt HyperPodX wurde initiiert von Studierenden des internationalen Studiengangs Engineering Physics der Universität Oldenburg und der Hochschule Emden/Leer. Das Team, erweitert um Studierende der Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau und des Wirtschaftswesens, bearbeitete von der Planung über die Finanzierung bis hin zur Fertigung und Logistik alle Teilbereiche wie ein professionelles Ingenieurbüro und absolvierte mit dem aufgebauten Prototyp in Los Angeles, USA, alle Funktionstest von SpaceX erfolgreich.

Netzwerkplattform KLUB DIALOG e.V.
Der KLUB DIALOG e.V. ist Plattform und Netzwerk der kreativen Wirtschaft in Bremen und in der Metropolregion. Er baut Brücken zwischen Unternehmen der Kreativ- und 'klassischen' Wirtschaftsbranchen, zwischen Vereinen, Verbänden, Kultureinrichtungen und vielen mehr. Ziel ist es, Energien und Potenziale zu bündeln, Kontakt und Zusammenarbeit zu initiieren, Mut zu machen und ein »Wir-Gefühl« zu erzeugen. Zielgruppe sind alle Akteure, die Kreativität und Wirtschaft in neuen und noch ungewöhnlichen Formen zusammenbringen. So kommen Menschen mit guten Ideen und innovativen Projekten in Kontakt. Daraus entsteht Neues: Symbiosen, Kooperationen, neuartige Geschäfte und zündende Projektideen. Durch die Organisation von verschiedenen Veranstaltungsformaten wird Raum und Atmosphäre für persönliche Begegnung und produktiven Austausch geschaffen. Vom KLUB DIALOG-Netzwerk profitieren das Start-up und die Gründerin genauso wie das renommierte Unternehmen, das neue Impulse sucht und setzen möchte.

Nominierte für den GesundheitsAward Nordwest 2018 (in alphabetischer Reihenfolge der Projektbezeichnung):

Gesunde Stunde
Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Steigerung der Erziehungs- und Bildungsqualität der Schule, die Förderung der Elternkompetenz im Hinblick auf Gesundheitsförderung und Prävention und folglich die Verbesserung der individuellen Gesundheit aller Beteiligten. Die Gesunde Stunde ist als Maßnahme der Gesundheitsförderung konzipiert. Die zentrale Botschaft des Projekts lautet: ‚täglich eine „Gesunde Stunde“‘ ohne Kalorien, ohne Fernsehen und ohne Computer, stattdessen mit Sport und Spiel, Bewegung und Beschäftigung mit der Familie. Im Mittelpunkt steht die Förderung des Bewusstseins für eine gesunde Lebensweise und eine nachhaltige Veränderung in den Lebensgewohnheiten der teilnehmenden Personen. Der Veranstaltungskatalog der Gesunden Stunde für das Familienprogramm umfasst zurzeit 75 verschiedene Angebote, die von jeweiligen Fachexperten durchgeführt werden.

präba - Prävention in der Berufsausbildung
Durch Informations- und Schulungsveranstaltungen im Kontext von gesundheitsrelevanten Gefahren (Sucht, Gewalt, Stress, etc.) werden Teilnehmer der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung mit diesen Themen in einem unerwarteten Umfeld, nämlich innerhalb der Peergroup, durch erfahrene Dozentinnen und Dozenten konfrontiert und für die besonderen Gefahren und mögliche Lösungsansätze sensibilisiert. Ausbilder werden durch diesen Ansatz gleichzeitig von konfliktträchtigen, fachfremden Themen entlastet. Erfahrungen zeigen, dass der Kontext in diesem Umfeld für eine große Aufgeschlossenheit und ein hohes Maß an Verbindlichkeit bei der Teilnahme sorgt. Ausbilder und Sozialpädagoginnen stehen den Teilnehmern auch über die Veranstaltungen hinaus als Ansprechpartner zur Verfügung und tragen so elementar zur Nachhaltigkeit des Projekts bei.

Starke Kinder - starker Bremer Westen
Es handelt sich um ein einjähriges Programm für übergewichtige Kinder basierend auf den drei Säulen Ernährung, Sport und psychologischer Beratung mit Unterstützung von Kinderärzten und Grundschulen. Die Kinder tanzen wöchentlich gemeinsam Hip Hop, während sich Ernährungs- und psychologische Beratung wöchentlich abwechseln. Das Programm setzt insbesondere auch auf die Beteiligung der Eltern, ohne deren aktive Beteiligung kein dauerhafter Erfolg zu erreichen ist. Ziel ist die nachhaltige Vermeidung von Risiken, die sich aus der kindlichen Adipositas ergeben. Im Fokus stehen insbesondere die Kinder aus den sozial benachteiligten Quartieren des Bremer Westens. Alle eng verzahnten multiprofessionellen Partner sind langjährig mit den wesentlichen sozialen Problemlagen der Stadtteile vertraut und reflektieren im Jahresverlauf regelmäßig die Fortschritte der jeweiligen Gruppe. Spezielle Problemlagen der Teilnehmenden selbst können durch die Laufzeit und das flexible Konzept stetig berücksichtigt werden.

Über den NordWest Award
Alle zwei Jahre schreibt die Metropolregion Nordwest den mit 30.000 Euro dotierten NordWest Award aus, der sich an alle Akteure wendet, die dazu beitragen, die vielfältige Attraktivität der Metropolregion Nordwest zu stärken. Unabhängig davon, ob die Projekte wirtschaftliche, touristische oder kulturelle Ziele verfolgen, ob die Innovation in Bildung & Ausbildung, in Integration & Inklusion oder in Umweltschutz & Forschung erfolgt: Gemeinsam gestalten sie die Metropolregion Nordwest. Erstmals wird in 2018 unter dem Dach des NordWest Award der mit 10.000 Euro dotierte GesundheitsAward Nordwest ausgeschrieben, mit dem Maßnahmen und Ideen ausgezeichnet werden, die auf einem breiten Gesundheitsverständnis aufbauen und die die Gesundheitsprävention in den Mittelpunkt stellen. Der Preis wird zweijährlich in Zusammenarbeit mit einem Mitglied der Metropolregion Nordwest ausgelobt: Kooperationspartner für den NordWest Award 2018 ist die Oldenburgische IHK.