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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Bremer Klimaschutzstrategie: Eine Antwort auf die Klimakonferenz in Kopenhagen

08.01.2010

Jahresempfang der ’partnerschaft umwelt unternehmen’

Der Veranstaltungsort für den Jahresempfang der ’partnerschaft umwelt unternehmen’ war mit Bedacht gewählt: Das vom Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa initiierte Umweltnetzwerk und Unternehmen der Bremer und Bremerhavener Umweltwirtschaft trafen sich heute (Freitag, 8. Januar) im Wilhelm Wagenfeld Haus. Hier endet dieser Tage die Ausstellung „Unternehmen Nachhaltigkeit“ – ein Titel wie eine Leitlinie, die die Mitglieder der Initiative auf verschiedene Weise mit Erfolg betreiben. Als jüngstes Mitglied der Umweltallianz wurde die hanseWasser Bremen GmbH von Umweltsenator Dr. Reinhard Loske und den Koordinatoren der ’partnerschaft umwelt unternehmen’ willkommen geheißen.


Senator Loske stellte mit Blick auf die Weltklimakonferenz in Kopenhagen fest, dass die nunmehr 107 ’puu’-Partner Vorbildliches in Sachen Klimaschutz und Ressourcenschonung leisten: „Auch wenn international keine verbindlichen Ergebnisse hinsichtlich der CO2-Reduktion festgelegt werden konnten, befindet sich das Land Bremen dank seiner umweltaktiven Unternehmen auf einem guten Weg. In gemeinsamer Anstrengung werden wir den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 senken. Mit konsequentem Engagement und guten Ideen zeigen Bremer Unternehmen, was möglich ist.“


Mit ehrgeizigen Zielen und zahlreichen Vorschlägen zur Eindämmung der Erderwärmung im Gepäck war Loske zum Gipfeltreffen nach Dänemark gereist und mit der Erkenntnis wiedergekehrt: „Nach dem schwachen Ergebnis der Klimakonferenz kommt es umso mehr auf konkrete und verbindliche Aktivitäten an. Unser Bundesland nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein, denn wir haben uns nicht nur viel vorgenommen, sondern auch den Rahmen und konkrete Maßnahmen erarbeitet, mit denen die Ziele zu erreichen sind. Darüber hinaus sind wir alle gefragt – im privaten Bereich, als Verbraucher und Verbraucherinnen oder als Arbeitnehmer bzw. Arbeitgeberin – Verantwortung für Umwelt und Klima zu tragen und uns den Herausforderungen der Zukunft zu stellen.“ In seinem Vortrag „Weltklimakonferenz – ein Schritt nach vorn oder eine verpasste Chance?“ konkretisierte der Umweltsenator die Ausgestaltung der Bremer Klimaschutzstrategie. Geplant ist ein Maßnahmenbündel zur effizienteren Nutzung von Energie; der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung soll erhöht, die Kraft-Wärme-Kopplung und das Fernwärmenetz ausgebaut, die energetische Gebäudesanierung gefördert und ein hoher energetischer Standard für Neubauten eingeführt werden.


Welche Konsequenzen und Folgen die Weltklimakonferenz für das Klimaschutzrecht in der Europäischen Union und damit auch für Deutschland hat und wie sich die Auswirkungen für das Bremer Klimaschutz- und Energieprogramm darstellen, führte Prof. Dr. Sabine Schlacke von der Universität Bremen aus, die als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) beratend an der deutschen Vorbereitung des Gipfels beteiligt war. „In Kopenhagen wurde die vom WBGU bereits 1995 empfohlene 2-Grad Celsius Leitplanke von 192 Staaten anerkannt. Das ist als Erfolg zu werten. Leider wurde kein völkerrechtlicher Vertrag und damit auch keine verbindlichen CO2-Emissionsreduktionsziele verabschiedet. Das ist global betrachtet sehr schade. Die regionale und nationale Politik sowie die Wirtschaft haben durch die Europäische Union bereits feste Leitlinien erhalten, anhand derer sie ihr Handeln orientieren können“, resümierte Schlacke.


Zurück zur Praxis führte Prof. Dr. Georg Müller-Christ, Konrektor der Universität Bremen. Er gab Einblick in die Ausstellung “Unternehmen Nachhaltigkeit – von schwindenden Ressourcen und steigenden Werten“ und stellte fest: „Für welche Ressource sich ein Betrieb auch einsetzt – für kostbares Wasser, das Vertrauen der Kunden oder die Gesundheit der Mitarbeiter: Der Blick auf den dauerhaften Zufluss aller Ressourcen ist der Kern des Nachhaltigkeitsmanagements. Das zeigen die vielen bremischen Best Practice Beispiele von Unternehmen, die die Umwelt schützen und soziale Verantwortung tragen.“


Damit von möglichst vielen bremischen Unternehmen neue Wege des nachhaltigen Wirtschaftens beschritten werden, hat das Bremer Umweltressort eines seiner Förderprogramme erweitert, wie Umweltsenator Loske mitteilte: „Ab sofort können sich kleinere und mittelständische Unternehmen mit unserer Unterstützung über ökologische Effizienz, Umweltmanagementsysteme und produktionsintegrierten Umweltschutz hinaus auch zu Tätigkeiten im Bereich CSR – also Corporate Social Responsibility – beraten lassen.“ Loske forderte die Teilnehmer am Jahresempfang auf, das Förderangebot zu nutzen: „Klimaschutz und CSR sind die Kompetenzen der Zukunft, mit denen sich langfristig Wettbewerbsvorteile erzielen lassen.“




Die ’partnerschaft umwelt unternehmen’ (’puu’) ist eine Gemeinschaftsinitiative des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, der RKW Bremen GmbH und der Agentur ecolo in Kooperation mit der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH, der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und der Bremer Energie-Konsens GmbH, gefördert durch die Europäische Union. Ziel der ’puu‘ ist es, mit einem Zusammenschluss umweltaktiver Unternehmen die Vorreiterrolle des Landes Bremen beim nachhaltigen Umweltschutz weiter auszubauen.
Infos unter www.umwelt-unternehmen.bremen.de