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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

EU-Projekt untersucht den Wirtschafts- und Lebensraum Weser

13.01.2010

Untersucht werden zukünftige Strategien zur Baggergutumlagerung oder der Renaturierung von Flussufern im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung

Die nachhaltige Entwicklung des Wirtschafts- und Lebensraum Weser steht mit im Fokus eines EU-Projekts, das Anfang Januar 2010 startete und bis Ende 2012 laufen wird. Im Projekt „Tidal River Development“ (TIDE) arbeiten Behörden und wissenschaftliche Institutionen der vier großen nordwesteuropäischen Ästuare - sprich Flussmündungen - Elbe, Weser, Humber (GB) und Schelde (B) daran, diese im Gleichklang mit ökologischen, wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Erfordernissen im Sinne der Nachhaltigkeit zu entwickeln.

Die zu untersuchenden Ästuare weisen unter anderem durch die intensive Nutzung der Flüsse durch die Schifffahrt, großen Sediment- und Gezeiteneinflüssen sowie der hohen Bedeutung für den Naturschutz ähnliche Ausgangsbedingungen auf. Zudem stehen sie vor gleichartigen Herausforderungen in den nächsten Jahren, die im Spannungsfeld zwischen ökologischer und ökonomischer Entwicklung liegen. Die Europäischen Richtlinien Natura 2000 und die Wasserrahmenrichtlinie auf der einen Seite und die wirtschaftliche Entwicklung des Verkehrsweges zur Anbindung der Seestädte an den globalen Warenstrom auf der anderen Seite, müssen im gegenseitigen Einklang angemessen berücksichtigt werden.

Im Rahmen des Projektes arbeiten die Partner in verschiedenen Bereichen grenzüberschreitend zusammen. So können in der europäischen Zusammenarbeit unter anderem zukünftige Strategien zur Baggergutumlagerung oder der Renaturierung von Flussufern untersucht und entwickelt werden. Dabei können zum ersten Mal durch die Anwendung einer gemeinsamen Methodik Vergleiche zwischen den Ästuaren gezogen werden, die das Risiko von falschen Schlussfolgerungen aus isolierten Betrachtungen reduzieren. Ebenfalls verbessert TIDE in jeder Region durch den Einsatz von neuen Abstimmungsprozessen und Kommunikationsmethoden die Politikumsetzung dieser zukünftigen Projekte. Nicht zuletzt werden die gesammelten Erfahrungen in einer TIDE Toolbox zusammengetragen, dokumentiert und so weiteren Interessenten zugänglich gemacht.

Das Projekt wird für die Freie Hansestadt Bremen federführend vom Senator für Wirtschaft und Häfen in Zusammenarbeit mit dem Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, der Universität Bremen sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenschutz und Naturschutz (NLWKN) betreut.

Das Projekt hat ein Volumen von 3,7 Mio. EUR und wird zu 50 Prozent durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.