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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Das Land Bremen erhöht die Ausbildungsplätze für Referendarinnen und Referendare und bietet zwei weitere Einstellungstermine für den Vorbereitungsdienst an

14.01.2010

In den kommenden zehn Jahren werden in den öffentlichen Schulen des Landes Bremen rund 3000 Lehrerinnen und Lehrer altersbedingt aus dem Schuldienst ausscheiden. Mit dieser Prognose liegt die Bildungsbehörde noch über den Zahlen, die der renommierte Bildungsforscher Klaus Klemm im Auftrag des Landesverbandes der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft für das Land Bremen vorausgesagt hatte. Klemm kam in seinem Gutachten vom Sommer des Vorjahres auf einen Einstellungsbedarf für 2185 Stellen.

Laut Bildungsbehörde werden im genannten Zeitraum in der Stadtgemeinde Bremen 2400 und in Bremerhaven 600 Lehrkräfte zu ersetzen sein, jährlich wird von 300 Personen ausgegangen. Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper will deshalb die derzeitige Ausbildungskapazität für Referendarinnen und Referendare am Landesinstitut für Schule (LIS) schrittweise erhöhen. Zunächst werden die Einstellungstermine erweitert. Bislang werden Bewerberinnen und Bewerber jeweils am 1. Mai und am 1. November in den Vorbereitungsdienst aufgenommen. Für das Jahr 2010 kommt ein Einstellungstermin am 1. August hinzu, damit sollen Bewerberinnen und Bewerber aus anderen Bundesländern, sowie Altbewerberinnen und –bewerber bessere Chancen erhalten. 2011 wird ein weiterer Einstellungstermin am 1. Februar hinzukommen. Dieser ist notwendig, weil ab 2010 Lehramtsabsolventinnen und –absolventen, die ihr Masterstudium jeweils am 30. September des Jahres beenden. Der bislang angebotene 1. November ist für sie organisatorisch als Aufnahmetermin ins Referendariat zu kurzfristig. Im Interesse einer guten Lehramtsausbildung ohne unnötige Verzögerungen in Bremen werden deshalb zukünftig die meisten Referendarinnen und Referendare zum 1. Februar und zum 1. Mai eingestellt werden. Insgesamt ist beabsichtigt, mit der Erhöhung der Einstellungstermine dem drohenden bundesweiten Lehrermangel adäquat zu begegnen.

Zudem soll aus diesem Grund die Ausbildungskapazität am Landesinstitut erhöht werden. Derzeit werden am Landesinstitut für Schule 450 Referendarinnen und Referendare über insgesamt 18 Monate ausgebildet. Unter Berücksichtigung des eineinhalbjährigen Ausbildungszeitraumes ergibt sich eine Zahl von rund 300 Absolventinnen und Absolventen pro Jahr. Bedingt durch Abbrüche der Ausbildung, Elternzeit oder Prüfungswiederholungen werden real aber nur 250 Personen pro Jahr fertig. Erfahrungsgemäß werden davon etwa 210 Personen in den bremischen Schuldienst übernommen. Zum prognostizierten Bedarf von 300 Lehrkräften tut sich damit eine Lücke von etwa 90 ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern auf (70 in der Stadtgemeinde Bremen, 20 in der Stadtgemeinde Bremerhaven). Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper: „Wir werden die Ausbildungskapazität schrittweise ausbauen und ab 2011 pro Jahr 100 Referendariatsplätze mehr, also 550 Plätze im LIS anbieten.“ Die jährlichen Mehrkosten betragen 1,9 Millionen Euro. Die Lehrerausbildung ist Landesaufgabe. Zusätzliche Mittel stehen dafür augenblicklich nicht zur Verfügung. Das Geld muss durch Umschichtungen erwirtschaftet werden. Diese Umschichtungen zugunsten zusätzlicher Referendariatsplätze als Vorsorge für die Zukunft müssen daher aus den Haushalten der Stadtgemeinden (Lehrerstellen) erfolgen. Die städtische Deputation für Bildung hat heute für die Stadtgemeinde Bremen zugestimmt, ein entsprechender Magistratsbeschluss in Bremerhaven muss noch gefasst werden.