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Sonstige

Ein Sprungbrett für den Klimaschutz

22.01.2010

Die Bädergesellschaft Bremerhaven setzt sich in zwei ihrer Schwimmbäder aktiv für die Umwelt ein - seit dem 22. Januar 2010 gehören diese zu den Klimaschutzbetrieben

Seit dem Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember wird eine Frage mehr denn je diskutiert: Wie lässt sich der Ausstoß an CO2-Emissionen von Privatpersonen und insbesondere von Unternehmen nachhaltig senken? Die Bädergesellschaft Bremerhaven hat längst eine Antwort darauf: Zwei Schwimmbäder des Unternehmens, ein Hallenbad und das Freibad, haben ihren Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen in den vergangenen fünf Jahren um über 20 Prozent reduziert. Zusammen sparen die beiden Bäder rund 220 Tonnen CO2 jährlich ein – das ist ungefähr soviel wie 122 Autos im Jahr durchschnittlich an CO2 ausstoßen. Für diese Leistung erhielten das BAD 1 und das Freibad Grünhöfe der Bädergesellschaft am 22. Januar die Auszeichnung „Klimaschutzbetrieb CO2-20 2009“. Stellvertretend für den Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa ernannte Staatsrat Wolfgang Golasowski sie offiziell zu den ersten kommunalen Klimaschutzbetrieben des Landes Bremen.


Klima

Staatsrat Wolfgang Golasowski (links) überreicht gemeinsam mit Harm Wurthmann, Leiter der Koordinierungsstelle 'initiative umwelt unternehmen' (rechts),dem Geschäftsführer der Bädergesellschaft Bremerhaven Robert Haase (Mitte) die Urkunde Klimaschutzbetrieb CO2- 20 2009


„Die beiden Betriebe zeigen: Energieintensive Einrichtungen wie öffentliche Schwimmbäder sind nicht zwangsläufig Klimakiller. Durch den Einsatz verschiedener Maßnahmen wurde hier konsequent Klimaschutz betrieben und das zahlt sich nicht nur für die Umwelt aus“, so Golasowski, der bei einem Rundgang durch den Technikraum des Hallenbads BAD 1 erfuhr: Dank einer höheren Energieeffizienz sind die Betriebskosten um circa 16 Prozent gesunken. Beeindruckt war er von der überarbeiteten Gebäudeleittechnik im Schwimmbad. „Über eine automatische Steuerung wird an keiner Stelle im Gebäude mehr Energie verbraucht als notwendig“, sagt Robert Haase, Geschäftsführer der Gesellschaft. Das ist aber nicht die einzige Strom sparende Neuerung im BAD 1: Die Motoren der Wasserpumpen sind mit Frequenzumrichtern ausgestattet, mit denen die Maschinen effizienter betrieben werden, d.h., bei gleicher Leistung weniger Energie benötigen. „So konnten wir unseren Stromverbrauch um 20 Prozent reduzieren“, erklärt Haase weiter.

Weitere Bäder in Bremerhaven setzen auf Energieeffizienz
Während das Hallenbad auf umweltfreundliche Fernwärme aus dem örtlichen Müllheizkraftwerk zurückgreift, wird der Wärmebedarf des Freibades größtenteils durch eine 2008 auf dem Dach installierte Solarabsorberanlage gedeckt. Die durch Solarkollektoren erzeugte Energie erwärmt das Wasser in den Schwimmbecken. Dadurch haben sich die jährlichen Betriebskosten im Freiluft-Schwimmbad um rund 20.000 Euro verringert. „Die Investition in die Anlage hat sich somit schon jetzt amortisiert“, freut sich Robert Haase, der mit seinen Mitarbeitern aber auch in den anderen Bremerhavener Bädern auf ökologische Effizienz setzt. Im BAD 3 zum Beispiel hat man Wärmepumpen eingebaut, mit denen aus der Abluft Wärme zurück gewonnen wird. Im BAD 2 wurde erst kürzlich ein Blockheizkraftwerk mit umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung installiert. „Die Bädergesellschaft Bremerhaven hat die Zeichen der Zeit erkannt und rüstet nun auch die weiteren Einrichtungen ökologisch nachhaltig um. Das nenne ich vorbildlich“, betonte Wolfgang Golasowski und weiter: „Ich bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen: Bei der Ernennung weiterer Bäder in Bremerhaven zum Klimaschutzbetrieb CO2 -20.“

Jedes Unternehmen kann sich jährlich neu auch mit verschiedenen Betriebsstätten um die Auszeichnung bewerben, wenn es seine CO2-Emissionen am Standort im Land Bremen nachweislich um 20 Prozent in den letzten fünf Jahren gesenkt hat. Neben Energiesparmaßnahmen wird auch die Nutzung selbst erzeugter regenerativer Energie anerkannt. Ein Expertenteam bewertet die Klimaschutz-Leistungen getrennt nach den Energieträgern Strom, Gas, Öl und Fernwärme. Der Titel „Klimaschutzbetrieb“ wird mit einer Jahreszahl versehen, um den Aktionszeitraum zu bezeichnen und gleichzeitig die Träger anzuregen, auch weiterhin nach Energieeinsparmöglichkeiten zu suchen. Mit der Vergabe des Titels hat sich das Unternehmen automatisch auch für eine Mitgliedschaft in der ’partnerschaft umwelt unternehmen’ qualifiziert.

[Foto: ©ecolo]