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Sonstige

Vortrag über „Ermittlungen zur Shoah - Ein Bremer Justizskandal 1964-1970“

22.06.2009

Die Landeszentrale für politische Bildung teilt mit.


Im Rahmen des Begleitprogramms zur aktuellen Ausstellung in der Unteren Rathaushalle >„Was damals Recht war…“ - Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht< findet am Mittwoch, 24.Juni 2009, um 19.00 Uhr im Landgericht, Schwurgerichtssaal, Domsheide 16, ein Vortrag statt. Veranstalter sind das Landgericht Bremen, die Georg-Elser-Initiative Bremen e.V. und der Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Bremen.


Prof. Dr. Christoph U. Schminck-Gustavus, emeritierter Professor für Rechtsgeschichte an der Universität Bremen, referiert über „Ermittlungen zur Shoah - Ein Bremer Justizskandal 1964-1970“.
Zur Einführung spricht Karin Goldmann, die Präsidentin des Landgerichts Bremen.


Die letzte Phase des Massenmords an den griechischen Juden begann nach dem Kriegsaustritt Italiens am 8.September 1943. Bis dahin hatte die italienische Besatzungsmacht die jüdischen Gemeinden in Griechenland geschont. Nur im deutschen Besatzungsgebiet waren die Juden deportiert worden – vor allem aus Thessaloniki, der größten jüdischen Gemeinde Griechenlands. Schon seit Anfang 1943 waren von dort aus 56.000 Menschen in die Gaskammern der Vernichtungslager geschickt worden. Am 25.März 1944 begann dann die „Endlösung der Judenfrage“ auch im bis dahin von den Italienern besetzten Gebiet. Ihr sind dann auch noch die übrig gebliebenen jüdischen Gemeinden Griechenlands fast vollständig zum Opfer gefallen.
Beteiligt am Mordprogramm waren der Befehlshaber der deutschen Sicherheitspolizei in Athen Dr. iur. Walter Blume und der Bremer Gestapobeamte Friedrich Linnemann. Gegen sie führte die Bremer Staatsanwaltschaft ab 1964 ein Ermittlungsverfahren, das 1970 mit der Einstellung endete: Die Täter wurden außer Verfolgung gesetzt. Über diesen Bremer Justizskandal und seine Hintergründe berichtet der Vortrag.