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Sonstige

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Detlev Ellmers

18.03.2009

Das Deutsche Schiffahrtsmuseum Bremerhaven teilt mit:

Am 31. März 2002 schied der letzte der drei Gründungsdirektoren des Deutschen Schiffahrtsmuseums (DSM) in Bremerhaven aus dem aktiven Dienst aus. 31 Jahre lang stand Prof. Dr. Detlev Ellmers als Geschäftsführender Direktor an der Spitze des Hauses und war in dieser Funktion maßgeblich am Aufstieg des DSM zu einem der führenden, weltweit geachteten Institute innerhalb der Museumslandschaft beteiligt.


Hohe Auszeichnung für den „Kapitän a.D.“
Für seine Verdienste wurde Prof. Dr. Detlev Ellmers von Bundespräsident Horst Köhler das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland zuerkannt. Am kommenden Freitag, 20. März 2009, 11.00 Uhr, wird der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Jens Böhrnsen, in Anwesenheit von Bremerhavens Oberbürgermeister Jörg Schulz das Verdienstkreuz überreichen (Ort: Hörsaal des DSM, Hans-Scharoun-Platz 1, 27568 Bremerhaven).


Zur Person


Am 12. März 1938 geboren, studierte Prof. Dr. Detlev Ellmers u.a. Vor- und Frühgeschichte sowie Kunstgeschichte an den Universitäten von Kiel und Tübingen. 1968 promovierte er an der Christian-Albrechts-Universität Kiel mit einer bahnbrechenden Arbeit über die frühmittelalterliche Handelsschifffahrt in Mittel- und Nordeuropa. Mit Unterzeichnung der Stiftungsurkunde des DSM im Frühjahr 1971 wurden auch die Organe der Stiftung besetzt, so das dreiköpfige Direktorium, an dessen Spitze zum 31. März 1971 Prof. Dr. Ellmers als Geschäftsführender Direktor gewählt wurde. Für ihn als Archäologe stand zunächst die Bremer Hansekogge von 1380, deren Aufbau im DSM 1972 begann, im Zentrum seiner wissenschaftlichen Forschungen. Daneben galt es vor allem, die Ausstellungen im von Hans Scharoun entworfenen Museumsgebäude zu konzipieren und einzurichten. Gekrönt wurde diese erste Phase der Arbeit von Prof. Dr. Ellmers durch die Eröffnung des Ausstellungsbetriebs durch den damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel am 5. September 1975.


Die Verabschiedung eines übergreifenden Forschungskonzepts Ende der 1970er Jahre, das im Kern bis heute Bestand hat, ebnete den Weg für den größten wissenschaftspolitischen Erfolg in der Amtszeit von Prof. Dr. Ellmers: die Aufnahme des DSM als sechstes Museum in die sogenannte Blaue Liste (heute „Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz“) und somit in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern zum 1. Januar 1980. Das DSM war damit knapp neun Jahre nach seiner Gründung das Nationalmuseum für deutsche Schifffahrtsgeschichte geworden. Seither wurde durch den Wissenschaftsrat dreimal, 1986/87, 1998/99 und 2006/07, überprüft, ob das DSM noch die Voraussetzungen für das Fortbestehen des gesamtstaatlichen wissenschaftspolitischen Interesses an seiner Forschung erfüllt – mit Erfolg. Jedes Mal wurden die zentrale Rolle des DSM in der schifffahrtsgeschichtlichen Forschungslandschaft Deutschlands und sein bisheriger Status bestätigt.


Bis zum Ende seiner Amtszeit sah sich der ehemalige Geschäftsführende Direktor vor immer neue Herausforderungen gestellt, die allesamt erfolgreich bewältigt wurden und zugleich Höhepunkte im Schaffen von Prof. Dr. Ellmers darstellen: Am 17. Mai 2000 konnte die Bremer Hansekogge von 1380 nach 28 Jahren des Wiederaufbaus und der Konservierung dem Publikum endlich unverhüllt präsentiert werden, und wenige Tage später, am 31. Mai, wurde der Erweiterungsbau des DSM der Öffentlichkeit durch Bundespräsident Johannes Rau übergeben.


Als größten finanziellen Kraftakt seiner gesamten 31-jährigen Amtszeit bezeichnet Prof. Dr. Ellmers jedoch die Rettung der Bark SEUTE DEERN von 1919, die von Herbst 2001 an für rund 3 Mio. Euro aufwändig überholt und restauriert werden musste und seit dem 1. März 2002 wieder in neuem Glanz im Museumshafen des DSM zu bewundern ist. Auf die Meisterung dieser schwierigen Aufgabe kann Prof. Dr. Detlev Ellmers besonders stolz sein, weil ihm die Bewahrung dieses unverwechselbaren Bremerhavener Wahrzeichens für die Nachwelt immer schon ein auch persönliches Anliegen war.