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Sonstige

Equal Pay Day am 20.03.09: Gleiches Entgelt für Männer und Frauen!

16.03.2009

Kundgebung um 16:30 Uhr auf dem Marktplatz

Mit dem Equal Pay Day protestieren Frauen weltweit gegen ungleiche Bezahlung. Denn Frauen bekommen für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer. In Deutschland arbeiten Frauen durchschnittlich zwei Monate und zwanzig Tage länger, bis sie die Gehaltsdifferenz von 22 Prozent zu den Gehältern ihrer männlichen Kollegen ausgeglichen haben, damit liegt Deutschland auf den letzten Plätzen der EU. In Bremen ist die Differenz mit 24 Prozent doppelt so viel wie in vergleichbaren Großstädten.


„Es ist ein Skandal, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen als Männer und wir in Deutschland auch in dieser Frage europäisches Schlusslicht sind. Ein Aktionstag, wie der Equal Pay Day, ist deshalb von hoher Bedeutung. Er trägt dazu bei, dass endlich öffentlich darüber gesprochen wird, wer wie viel verdient“, so Frauensenatorin Ingelore Rosenkötter.


Der Equal Pay Day und sein Symbol, die Rote Tasche, wurden in den 90er Jahren von den Business and Professional Women (BPW) in den USA etabliert und 2008 erstmals in Deutschland begangen. 2009 findet der Equal Pay Day in über 18 deutschen Städten statt – mit zum Teil spektakulären Aktionen: So arbeiten beispielsweise in Hamburg 13 Coaches an einem Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde für ein Marathon-Gehaltscoaching mit 1.000 Frauen.


Das Programm in Bremen:


16 – 18 Uhr
Stelzenläuferinnen des Bremer Karneval auf dem Marktplatz


16:30 Uhr
„22 Prozent mehr wär fair!“ - Kundgebung vor dem Roland:
Es sprechen: Claudia Bölling, (Vors. BPW Bremen), Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe, Margareta Steinrücke
Arbeitnehmerkammer)
Aktion „Rote Tasche“ von Schülerinnen der W.-Wagenfeld-Schule


17:30 - 18.30 Uhr
Arbeitsgerichtsverhandlung „Eine Frau klagt gleichen Lohn ein“
mit dem Improtheater Bremen,
Altes Landgerichtsgebäude, Hofbräuhaus (Seiteneingang)


Zahlreiche Gastronomien beteiligen sich mit einer „(Un)happy Hour“ und Rabatten von 22 Prozent am Equal Pay Day, die Gewerkschaft ver.di und die Gleichstellungsstelle bieten persönliche Beratung für von Entgelt-Ungleichheit Betroffene und die Kommunikationsberaterin Christiane Börger bietet am 25.03. um 15.30 Uhr in der Handelskammer einen Workshop an zu „Wissen Macht Geld – die Gehaltsfrage: kein Fall für Bescheidenheit“. Mehr Infos und Anmeldung unter www.bpw-bremen.deExternes Angebot


Der Equal Pay Day in Bremen wird ausgerichtet von den Business and Professional Women, Club Bremen e.V., in Kooperation mit der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Bremischen Zentralstellle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, und wird unterstützt vom Europäischen Sozialfonds (ESF). Schirmherr des Bremer Equal Pay Day ist Bürgermeister Jens Böhrnsen.


Zudem wurde ein breites Aktionsbündnis ins Leben gerufen, hierzu zählen bisher die bremer arbeit gmbh (bag), der Bremer Frauenausschuss e.V., Landesfrauenrat Bremen (BFA), Verdi, Landesbezirk Niedersachsen Bremen und der DGB Bremen.


Entgeltungleichheit ist das Ergebnis von vielen Faktoren. Die Ursachen liegen nicht nur darin, dass Dienstleistungs- und Sozialberufe, in denen traditionell vor allem Frauen arbeiten, traditionell schlecht bezahlt sind und dass Frauen häufig in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Entgeltungleichheit findet sich auch dort, wo Frauen und Männer die gleiche Arbeit machen, sprich: Ingenieurinnen verdienen weniger als Ingenieure. Innerhalb derselben Tarifstufe sind Frauen häufiger schlechter eingruppiert. Wenn sie in Teilzeit arbeiten, liegt ihr Lohn/Gehalt pro Stunde oft unter dem von Vollzeit-Männern, obwohl sie die gleiche Tätigkeit verrichten – hier unterstellt der Arbeitgeber offenbar ein geringeres Leistungsvolumen. Frauen verhandeln wohl auch weniger nachhaltig als Männer, wenn es um ihr Gehalt geht. Hier liegt noch keine Studie mit einer detaillierten Ursachenanalyse vor, es gibt aber zahlreiche Faktoren, die zusammengenommen den Hintergrund für die extreme Ungleichheit in der Bezahlung von Männern und Frauen ergeben.


Die Verschiedenheit der Ursachen verlangt differenzierte Maßnahmen: Vorurteile, alte Rollenbilder zur Lebensplanung und veraltete Arbeitsstrukturen im Unternehmen gilt es abzuschaffen bzw. zu verändern. Viele Menschen, sowohl Frauen als auch Männer, treffen nach wie vor auf Strukturen und Haltungen, die Beruf und Familie unvereinbar machen oder die Frauen den Aufstieg in Führung erschweren. Helfen hier freiwillige Vereinbarungen oder sind Gesetze nötig? Wie verändern wir die Rollenbilder in den Köpfen, weg von Tradition, hin zu Vielfalt und Chancengleichheit?


Wir wollen darüber miteinander reden und eine rücksichtsvollere Arbeitswelt schaffen, die Frauen und Männern die gleiche Teilhabe am Leben ermöglichen.


Projektleitung EPD:
Business and Professional Women, Club Bremen e.V.
2. Vorsitzende Dagmar Geffken
Tel. 0421 4985241 Fax 0421 4940518
E-Mail: Zweite-Vorsitzende@bpw-bremen.de


Pressearbeit:
Susanne Gieffers
Bremische Gleichstellungsstelle
Tel. 0421/361-6050
susanne.gieffers@frauen.bremen.de


Kurzinfo zum BPW
Mit über 30 Clubs und 1.700 Mitgliedern sind die Business and Professional Women (BPW) Germany eines der größten Frauennetzwerke in Deutschland. Der 1951 gegründete branchenübergreifende Verband unterstützt selbstständige und angestellte Frauen auf vielfältige Weise: Neben persönlichem Austausch, Vorträgen, Tagungen und Mentoring leistet das Netzwerk politisch-gesellschaftliche Lobbyarbeit auf nationaler und internationaler Ebene. Der Verband ist Teil des BPW International, der in über 100 Ländern vertreten ist und den Beraterstatus bei den Vereinten Nationen hat. Der BPW Bremen wurde im Jahre 1951 gegründet und gehört damit zu den ältesten BPW-Clubs Deutschlands.