Sie sind hier:

Senatskanzlei

US-Botschafter William R. Timken verabschiedet sich in Bremen

07.10.2008

Im Dezember 2008 wird der amerikanische Botschafter William R. Timken seinen diplomatischen Dienst in Berlin beenden. Bei seinem letzten Termin in Bremen wollte sich der Botschafter auch persönlich von Bürgermeister Jens Böhrnsen verabschieden. Deshalb hatte Bremens Bürgermeister zu einem Mittagessen in der Güldenkammer des Rathauses eingeladen. Begleitet wurde Botschafter Timken von US-Generalkonsulin Karen Johnson aus Hamburg und der Leiterin der Consular Agency in Bremen, Cheryl Weise.

Freundlicher Empfang in der Oberen Rathaushalle: Botschafter Timken (2.v.l.) mit Bürgermeister Böhrnsen sowie US-Generalkonsulin Johnson (li.) und Cheryl Weise.

Freundlicher Empfang in der Oberen Rathaushalle: Botschafter Timken (2.v.l.) mit Bürgermeister Böhrnsen sowie US-Generalkonsulin Johnson (li.) und Cheryl Weise.

Botschafter Timken ist seit September 2005 in Deutschland akkreditiert und zeigte während seiner Amtszeit großes Interesse an Bremen, Bremerhaven und auch Tarmstedt bei Bremen. Hintergrund dazu ist, dass seine Vorfahren 1838 aus Tarmstedt über Bremen und Bremerhaven nach New Orleans in Amerika auswanderten. Während seines mehrtägigen Antrittsbesuchs im Juli 2006 besuchte Timken Stationen seiner Vorfahren in Bremen, Bremerhaven und Tarmstedt.

Bei seinem Abschiedsbesuch in Bremen am heutigen Dienstag, 7. Oktober, besuchte der Botschafter am Vormittag auch die US-Consular Agency im Word Trade Center Bremen. Zu diesem Treffen im kleinen Kreis waren Bürgerschaftspräsident Christian Weber, Senator Ulrich Mäurer, Staatsrat Dr. Heiner Heseler sowie Volkmar Herr als Vertreter der Handelskammer Bremen mit dabei. Gesprochen wurde unter anderem über die Auswirkungen für die europäischen Häfen durch den „Safe Port Act“. Dies Gesetz verpflichtet als Folge auf den 11. September 2001 alle Abgangshäfen, über die Güter nach den USA verschifft werden, jeden einzelnen Container komplett zu scannen und auf verbotene Güter zu untersuchen. Das stellt nicht nur die deutschen Seehäfen vor große logistische Herausforderungen, die sie zusätzlich personell und finanziell belasten. Botschafter Timken nahm hierzu Stellung und regte an, gemeinsamen nach tragbaren Lösungen zu suchen.

Am Nachmittag folgte auf Wunsch des Botschafters eine Visite beim Schulzentrum Utbremen (Berufsschule Meta-Sattler-Straße). Sein Anliegen, sich der Ausbildung von Kindern in Deutschland mit Migrationshintergrund zu widmen, wird dort ebenfalls praktiziert. Timken hatte zu diesem Zweck mit seiner Frau Sue Timken eigens eine Stiftung gegründet. Sie ermöglicht Schülerinnen und Schülern mit dem Programm „Windows on America“ Studien-Aufenthalte in Amerika. Bei seinem Besuch in der Schule kam der Botschafter mit rund 30 Jugendlichen – alle verschiedener Nationalität – zusammen. Ihnen sagte er: „Mein Urgroßvater ist als Siebenjähriger mit seiner Familie über Bremen und Bremerhaven nach Amerika ausgewandert. 60 Millionen Amerikaner haben in ihrer Familie Bezüge zu Deutschland. Wir Menschen mit Migrationshintergrund haben Amerika mit aufgebaut. Warum soll es Ihnen nicht gelingen, sich einzusetzen und Deutschland weiter zu entwickeln?“

Am frühen Abend fuhr der Botschafter dann zur Jacobs University Bremen. Auf Einladung der Carl Schurz Gesellschaft Bremen hatte er zugesagt, einen Vortrag zum Thema „German-American Relations: Multifaced and Closely Bound“ zu halten. Der amerikanische Diplomat wollte diesen Abendtermin auch nutzen, um die Jacobs University kennen zu lernen.