Sie sind hier:

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Masterplan Fischereihafen vorgelegt

19.09.2008

Nagel: „Innovation, Forschung und Entwicklung vorantreiben“

In der Deputation für den Fischereihafen wurde heute (19.09.2008) der Masterplan Fischereihafen vorgestellt. Der Plan ist ein weiterer Baustein der Wirtschafts- und Beschäftigungsinitiative Bremerhavens und basiert auf dem übergeordneten Strategieansatz „Strukturentwicklungskonzept Bremerhaven 2020“. „Mit diesem Konzept liegen die weiteren Aufgaben deutlich vor uns. Im Norden die Biotechnologie und im Süden die Windenergie. Gerade im nördlichen Fischereihafen kann durch steigenden Wissenstransfer an der Forschungs- und Entwicklungsmeile (FuE-Meile) die fisch- und lebensmittelverarbeitende Industrie in Bremerhaven weiter gestärkt werden“, so Wirtschafts- und Häfensenator Ralf Nagel.
Der Fischereihafen, langjähriges Zentrum der industriellen Fischerei und wirtschaftlicher Mittelpunkt Bremerhavens, fiel in den 1970er der Krise der Hochseefischerei zum Opfer. Durch die in den letzten Jahren erfolgte konsequente Ausrichtung auf spezielle Branchen, konnte dieses multifunktionale Gewerbegebiet in hervorragender, stadtnaher Wasserlage wieder belebt werden. Heute zählen die Unternehmen im Fischereihafen sowohl in der industriellen Fischverarbeitung, als auch im Bereich der Offshore Windenergie zur branchenweiten Spitze. Zudem hat sich das „Schaufenster Fichereihafen“ zu einem festen Tourismusmagneten für die Stadt Bremerhaven entwickelt. Dieser Ansiedlungsmix wird durch weitere Branchen ergänzt, so dass im Stadtteil Fischereihafen rund 440 Betriebe ansässig sind, die insgesamt fast 6.500 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer beschäftigen. 30 % der in Deutschland in der verarbeitenden Fischindustrie tätigen Arbeitnehmer, arbeiten in Bremerhaven.
Der Masterplan Fischereihafen befasst sich mit industrie- und forschungsrelevanten Ansätzen. Basierend auf einer Bestandsaufnahme der Situation im Fischereihafen wurden im Masterplan zunächst die Potentiale und möglichen Ansatzpunkte für eine weitere erfolgreiche Entwicklung des Gewerbegebietes herausgearbeitet.
Eine wesentliche Handlungsempfehlung in dem Papier zielt auf die Entwicklung eine FuE-Meile im nördlichen Bereich des Fischereihafens. Auf diesem Areal einschließlich des Handelshafens sind nicht nur wesentliche „Betriebsteile“ des AWI ansässig, sondern auch andere leistungsstarke FuE-Einheiten (BioNord, ttz einschließlich Sensoriklabor sowie das Institut für Fischqualität) tätig. Ferner ist die Ansiedlung von Bereichen der Bundesfischereiforschung in diesem Abschnitt des Fischereihafens geplant.
Mit dem Vorhaben FuE-Meile am Handelshafen wird einerseits das Ziel verfolgt eine stärkere Verknüpfung der südlichen Innenstadt mit dem angrenzenden Stadtteil Geestemünde zu erreichen. Andererseits setzt dieses Vorhaben aber vor allem auf eine wirtschafts- und technologieorientierte Entwicklungskonzeption, die mit weiteren Vernetzungen und Kooperationen zwischen Unternehmen und FuE-Einrichtungen – insbesondere dem AWI – im Fischereihafen einhergeht.
Der Süden des Fischereihafens wird derzeit zu einem Zentrum der Windenergie-Offshoretechnik ausgebaut. Zahlreich Branchenführer dieses Wachstumsfeldes konnten bereits für den Standort geworben werden. Die Weiterentwicklung dieser Branche im Fischereihafen ist ein zentraler Baustein, um auch wieder zukunftssichere Ersatzarbeitsplätze im Industriebereich in der Seestadt anbieten zu können. Weiterhin zeigt der Masterplan insbesondere flächenmäßig Potentiale des Fischereihafens für eine themenspezifische Entwicklung des Areals auf.


Die Finanzierungstechnik des Masterplans Fischereihafen besteht darin, für jedes Projekt eine gesonderte Finanzierung aus den möglichen Finanzierungsquellen zusammenzustellen. Die Projekte sind nach Priorität und Zeitablauf einzuordnen. Es wird darauf hingewiesen, dass für die Finanzierung von Maßnahmen Mittel der EU (insb. Europäischer Fischereifonds), Verstärkungsmittel des Bundes, Mittel und Erträge des Sondervermögens Fischereihafen sowie im Haushalt des Landes Bremen zur Verfügung stehende Mittel eingesetzt werden müssen.


Den Entwurf der Masterplan Fischereihafen Studie finden Sie hier.Externes Angebot