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Senatskanzlei

Container-Terminal 4 in Bremerhaven feierlich eingeweiht

12.09.2008

Bürgermeister Böhrnsen: „Bremen und Bremerhaven gehören in die Champions League der Häfen – der heutige Tag sichert die Klasse nachhaltig“

Der neue Container-Terminal 4 (CT 4), eines der aktuell größten europäischen Hafenbauwerke, ist heute (Freitag, 12. September 2008) in Bremerhaven feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben worden. Das 440-Millionen-Euro-Projekt umfasst die Verlängerung der Stromkaje an der Weser um etwa 1700 Meter und die Schaffung einer etwa 100 Hektar großen Stell- und Arbeitsfläche. Mit der größten Einzelinvestition der bremischen Hafengeschichte baut der Standort seine Jahreskapazität auf mindestens 7 Millionen TEU (Standard-Container) aus. 2007 waren rund 4,9 Millionen TEU umgeschlagen worden. Weite Teile von CT 4 werden bereits für Containerumschlag und -lagerung genutzt.

Daumen hoch für CT 4: Häfensenator Nagel, bremenports-Geschäftsführer Holtermann, Bürgermeister Böhrnsen und Bremerhavens OB Schulz (v.r.)<br>[Foto: bremenports]

Daumen hoch für CT 4: Häfensenator Nagel, bremenports-Geschäftsführer Holtermann, Bürgermeister Böhrnsen und Bremerhavens OB Schulz (v.r.)

Bremens Regierungschef, Bürgermeister Jens Böhrnsen, hob in seiner Ansprache die Bedeutung der Hafenerweiterung für Wirtschaft und Arbeitsmarkt hervor: „Die Häfen sind Herz und Rückgrat unserer Wirtschaft und damit die Garanten für die Zukunft unseres Landes.“ Der 12. September sei ein historischer Tag für Bremen und Bremerhaven: „Sie gehören in die Champions League der Häfen. Der heutige Tag sichert die Klasse nachhaltig.“


Böhrnsen wies darauf hin, dass die Containerlogistik stärker wachse als jeder andere Bereich der Wirtschaft im Land Bremen. „Dies schafft neue Arbeit, die wir dringend brauchen“, fügte der Präsident des Senats hinzu. „Dank CT 4 werden in den kommenden Jahren mehrere Tausend Menschen zusätzlich Beschäftigung finden – nicht nur auf der neuen Hafenanlage selbst, sondern auch in vielen Bereichen außerhalb des Terminals: in Speditionen und Fuhrunternehmen sowie bei zahlreichen Dienstleistungsbetrieben rund um den Container.“


Die Entscheidung des Senats für den Hafenausbau bezeichnete Böhrnsen als klug und vorausschauend. Der Bürgermeister erinnerte an die jüngsten Erfolge der im viertgrößten europäischen Containerhafen tätigen Umschlagsbetriebe Eurogate, NTB North Sea Terminal Bremerhaven und MSC Gate Bremerhaven. Das Trio hatte den Boxenumschlag im ersten Halbjahr 2008 um fast 16 Prozent gesteigert und dem Standort damit das höchste Wachstum unter den europäischen Containerhäfen beschert. Als Beispiel für die anhaltende Dynamik beim Containerumschlag in Bremerhaven nannte Böhrnsen die Entwicklung bei der Ladung aus und nach China: An der Stromkaje nahm die Zahl dieser Container 2007 um etwa 33 Prozent zu.


Bremens Senator für Wirtschaft und Häfen, Ralf Nagel, hob die professionelle Planung und zügige Umsetzung der Baumaßnahme hervor. Dadurch werde CT 4 dem Markt 14 Monate früher zur Verfügung stehen als ursprünglich vorgesehen. Die rasche Fertigstellung habe dazu beigetragen, dass der CT 4 um eine zweistellige Millionensumme preiswerter erstellt werden konnte, als veranschlagt. Nagel: „Im Land Bremen weiß man, wie Häfen gebaut werden und unsere Hafenmanager von bremenports sind der Garant dafür.“ Mit der Fertigstellung des CT 4 und dem Bau der Kaiserschleuse habe sich Bremerhaven auf die Wachstumspotentiale der nächsten Jahre gut vorbereitet. „Jetzt kommt es darauf an, dass wir die Potentiale für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze der Häfen optimal ausnutzen. Hier gibt es bei der inneren Erschließung der Häfen Verbesserungsnotwendigkeiten. Dazu werden wir auch in der Zukunft mutige Entscheidungen brauchen.“


In seinen Begrüßungsworten hatte bremenports-Geschäftsführer Jürgen Holtermann zuvor die enge Kooperation gelobt, die Planung und Bau von CT 4 ausgezeichnet hatten. Dies habe gleichermaßen für die Abstimmung mit den Behörden in den Ländern Niedersachen und Bremen gegolten: „Mit CT 4 hat sich der Containerhafen erstmals vom stadtbremischen auf das Bremerhavener Hoheitsgebiet vorgeschoben. Die Zusammenarbeit funktionierte gut. Und deshalb kann ich entspannt zu den Bremerhavenern sagen: Herzlich willkommen im Hafen-Club!“!


Holtermann wies außerdem darauf hin, „dass für CT 4 vor dem Weserdeich etwa 100 Hektar wertvolle Natur versiegelt werden mussten“. Bei der ökologischen Kompensation seien die Planer von bremenports besonders gefordert gewesen. Holtermann: „Unsere zentralen Öko-Projekte kommen gut voran. Auf der Luneplate, wo wir unter anderem einen neuen Tidepolder anlegen lassen, werden die Arbeiten im Jahre 2010 beendet. Und mit der Öffnung der Sommerdeiche an der Wurster Küste vollziehen wir in diesen Tagen einen weiteren Schritt zur Kompensation von CT 4.“



CT 4 auf einen Blick


Länge der Stromkaje vor dem Ausbau
3237 Meter


Länge des neuen Kajenabschnitts
1681 Meter


Größe der neuen Hafenfläche
Etwa 100 Hektar


Bodenaustausch
400.000 Kubikmeter


Gewicht aller Stahlelemente
37.000 Tonnen


Verbaute Sandmenge
Etwa 10 Millionen Kubikmeter


Übergabe des ersten Liegeplatzes
20. Oktober 2006


Einweihung
12. September 2008


Veranschlagte Planungs- und Baukosten
498 Millionen Euro


Tatsächliche Planungs- und Baukosten
rund 440 Millionen Euro (vorläufige Schätzung)