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Der Senator für Kultur

Förderpreis gegen Jugendarbeitslosigkeit für JVA Bremen

04.09.2008

Bürgermeister Jens Böhrnsen ehrt die Bildhauerwerkstatt der Justizvollzugsanstalt Bremen

Bürgermeister Jens Böhrnsen hat heute (04.09.2008) die Bildhauerwerkstatt in der Justizvollzugsanstalt Bremen (JVA) als Landessieger des DEICHMANN-Förderpreises gegen Jugendarbeitslosigkeit ausgezeichnet.

Die Firma honoriert bundesweit Initiativen von Schulen, Unternehmen und Vereinen für schwer vermittelbare Jugendliche mit einem Preisgeld von insgesamt 100.000 Euro. Als Schirmherrin engagiert sich die Ehefrau des Bundespräsidenten, Eva Louise Köhler.

Bürgermeister Jens Böhrnsen (Mitte) überreicht gemeinsam mit der Deichmann-Projektleiterin Silke Janssen den Förderpreis an Hans-Henning Hoff, Leiter der Bildhauerwerkstatt in der JVA.

Bürgermeister Jens Böhrnsen (Mitte) überreicht gemeinsam mit der Deichmann-Projektleiterin Silke Janssen den Förderpreis an Hans-Henning Hoff, Leiter der Bildhauerwerkstatt in der JVA.

Die Bildhauerwerkstatt der Justizvollzugsanstalt Bremen bietet bis zu acht Jugendlichen die Möglichkeit, mit Künstlern bildhauerisch und kreativ tätig zu werden. Durch das gestaltende Arbeiten lernen die jungen Strafgefangenen das Einhalten von Regeln, konzentriertes Arbeiten sowie soziales Verhalten und Teamfähigkeit.


Straffällig gewordene Jugendliche haben es auf dem Arbeitsmarkt doppelt schwer, denn nicht nur die Haft verschlechtert ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Zusätzlich fehlen ihnen oft soziale Fähigkeiten wie Teamfähigkeit und Durchhaltevermögen. Daher hat es sich die Bildhauerwerkstatt der Justizvollzugsanstalt Bremen zum Ziel gesetzt, inhaftierten Jugendlichen alle wichtigen Fähigkeiten für ihr weiteres (Arbeits)Leben mitzugeben. In der Bildhauerwerkstatt der JVA arbeiten insgesamt acht Jugendliche.


„Die Bildhauerwerkstatt der Justizvollzugsanstalt Bremen leistet mit ihren Werken nicht nur einen besonderen Beitrag zum Bild unserer Stadt, sondern trägt auch dazu bei, dass die jungen Strafgefangenen die Zeit ihrer Haft sinnvoll nutzen. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen in dieser für sie schweren Zeit Orientierung finden und Perspektiven aufgezeigt bekommen. Ich bin froh, dies in der Bildhauerwerkstatt verwirklicht zu sehen“, sagte Bürgermeister Böhrnsen.


„Viele der Jugendlichen zeigen anfangs wenig Motivation und Bereitschaft sich künstlerisch zu betätigen. Jedoch schlummern in vielen von ihnen ungeahnte Talente“, erklärt Hans Henning Hoff, Geschäftführer vom Trägerverein „Mauern öffnen“. Die Unvoreingenommenheit der Bildhauer gegenüber den jungen Strafgefangenen trägt zu einer entspannten und konzentrierten Arbeitsatmosphäre in der Werkstatt bei. Die Jugendlichen lernen ihre eigene Kreativität kennen, Initiative zu ergreifen und durchzuhalten. Viele Arbeiten der Jugendlichen haben mittlerweile als Kunst im öffentlichen Raum ihren Platz gefunden, etwa in Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten und Kirchen.

„Die Kunst bringt soziale Prozesse in Gang, und das ohne einen explizit therapeutischen Ansatz. Die Ergebnisse sind immer wieder beeindruckend, manchmal kommen sogar Meisterwerke dabei heraus“, so Silke Hoppe, Leiterin der Justizvollzugsanstalt.

Das Engagement der JVA hat die Initiatoren des DEICHMANN-Förderpreises gegen Jugendarbeitslosigkeit überzeugt. Als Landessieger qualifiziert sich die Jugendanstalt für die Finalrunde des Förderpreises. Mit der regionalen Auszeichnung ist ein Fördergeld in Höhe von 1.000 Euro verbunden. Auf Bundesebene können es für die Bildhauerwerkstatt in der Justizvollzugsanstalt Bremen im Herbst noch bis zu 20.000 Euro werden.

[Foto: Senatspressestelle]