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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Deutlich weniger private Wohnraumangebote für Geflüchtete

Senatorin Stahmann appelliert an Vermieterinnen und Vermieter

24.03.2017

Mit einem Appell hat sich Sozialsenatorin Anja Stahmann an private Vermieterinnen und Vermieter in Bremen gewandt. „Auch wenn derzeit der Eindruck entstehen mag, die Zahl der Geflüchteten gehe zurück, brauchen wir dringend weiteren Wohnraum“, sagte sie. Tatsächlich habe die Zahl der privaten Miet-Angebote im Verlauf des Jahres 2016 deutlich abgenommen. Wurden im Januar noch 102 Wohnungen angeboten und im März immerhin noch 82, sank die Zahl im Juni schon auf 25 und zuletzt auf monatsdurchschnittlich zwölf im vierten Quartal des Jahres 2016. „In dem Maße, in dem das Schicksal der Geflüchteten aus den Schlagzeilen verschwindet, nehmen offenbar auch die privaten Wohnungsangebote ab“, sagte die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport. Hinzu komme, dass der Wohnungsmarkt in Bremen zuletzt auch spürbar enger geworden sei.

Übers ganze Jahr 2016 betrachtet habe die Zahl der Flüchtlinge, die in eine eigene Wohnung umziehen konnten, gegenüber dem Vorjahr allerdings spürbar zugenommen, so Senatorin Stahmann weiter. Wurden im Jahr 2015 noch 1.155 Personen gezählt, die umgezogen sind, waren es im Jahr 2016 bereits 1.856. Das ist ein Plus von 61 Prozent. Angeboten wurden der Wohnraumvermittlung im Jahr 2016 insgesamt 867 Wohnungen, davon 364 von Wohnungsbaugesellschaften und 503 von privaten Vermieterinnen und Vermietern. Unter den Wohnungsbaugesellschaften spiele die GEWOBA mit monatlich konstant 29 bis 30 Angeboten die wichtigste Rolle.

Die Senatorin wies aber auch darauf hin, dass die Zahl der Flüchtlinge in Bremen nicht abnehme, sondern weiter zunehme „wenn auch nicht mehr in dem Tempo wie im Jahr 2015“. Daher werde dringend weiterer Wohnraum benötigt. In den Jahren 2015 und 2016 zusammengenommen habe die Stadt Bremen 10.766 Flüchtlinge aufgenommen, dazu über 2.000 Jugendliche, die nach und nach auch eine Wohnung bräuchten. Anja Stahmann: „Wir dürfen also in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, und ich freue mich weiterhin über jedes Wohnungsangebot.“ Bis einschließlich 23. März hat die Stadt Bremen in diesem Jahr rund 300 Geflüchtete aufgenommen.

Insgesamt sind in Kooperation mit dem Fachdienst Migration und Integration der AWO 35 Wohnraumvermittlerinnen und Wohnraumvermittler bei unterschiedlichen Trägern beschäftigt. Sie begleiten Geflüchtete bei der Suche nach Wohnraum unterstützen und den Umzug.

Vermieterinnen und Vermieter können Wohnraumangebote beim Bürgertelefon unter der Nummer 115 melden oder per E-Mail bei wohnraum@awo-bremen.de.