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Der Senator für Kultur

Lernen im Zeichen der Vernetzung

Bremer VHS fördert den freien Internetzugang in Bremen und legt im aktuellen Semester Programme zur berufsbezogenen Deutschförderung vor

13.02.2017

Pressemitteilung der VHS-Bremen: Bremerinnen und Bremer, die Lust auf Vernetzung und die Nutzung digitaler Angebote haben, macht die Bremer VHS künftig ein besonderes Geschenk – den VHS-Hotspot. An insgesamt sechs VHS-Standorten in der Bremer Innenstadt und den Stadtteilen Vegesack, Neue Vahr, Kattenturm und Gröpelingen können Besucherinnen und Besucher künftig über kostenlose WLAN-Hotspots ins Internet.

Die Bremer Volkshochschule fördert damit die Vernetzung der Menschen. Lernen, sich austauschen und miteinander Neues entdecken, darauf legen die Bildungsexpertinnen und -experten der Bremer VHS Wert. "Wir pflegen den direkten Kontakt zu den Menschen und unterstützen sie, ihre Lernbiografie mit allen Mitteln und Kanälen gewinnbringend für sich zu gestalten", sagt Dr. Sabina Schoefer, Direktorin der Bremer VHS. "Die VHS-Hotspots sind da ein kleiner aber bedeutender Beitrag".

Ganz aktiv ist Bremens größte kommunale Weiterbildungseinrichtung auch in der Projektförderung. "Hier nutzen wir alle Chancen, um nach der ersten Versorgung mit Flüchtlings- und Integrationskursen nun auch weiterführende Deutsch-Angebote für Migrantinnen und Migranten zu entwickeln und damit die vielfältige Stadtgesellschaft auszubauen", so die VHS-Direktorin.

Gemeint sind Qualifizierungs- und Orientierungsprogramme, die den Einstieg in die Berufswelt für Migrantinnen und Migranten erleichtern sollen. Die Bremer VHS bietet hier Formate wie "KompAS" oder "DeuFöV - Berufsbezogene Deutschförderung" an.

Das Verbundsprojekt "KompAS" kombiniert dabei einen herkömmlichen Integrationskurs mit Lehreinheiten zur beruflichen Orientierung. Es fördert den Erwerb der deutschen Sprache bereits ab dem niedrigsten Sprachniveau. In 700 Unterrichtsstunden und einer Kombination mit einer berufsorientierenden Maßnahme von 320 Zeitstunden werden deutsche Sprachkenntnisse bis zum Niveau B1 vermittelt. Zugleich gibt KompAS einen Überblick über die Berufswelt, erste Grundlagen für die berufssprachliche Kommunikation sowie den Eintritt in den Arbeitsmarkt.

DeuFöV zielt derweil vor allem auf die schnelle und nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt oder in weiterführende Bildungsmaßnahmen. Es wird auf bereits zertifizierte Deutschkenntnisse der Teilnehmenden aufgebaut. Die DeuFöV-Module führen die Kursbesucher zu allgemeinen Sprachwissen im speziell beruflichen Kontext auf einem mittlerem bis höherem Sprachniveau. Die Kurse richten sich an in Deutschland lebende Zuwanderinnen und Zuwanderer, EU-Bürgerinnen und Bürger sowie deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund, die vom JobCenter oder der Agentur für Arbeit Unterstützung erhalten.

Zum Gelingen dieser Angebote tragen für Schoefer die zahlreichen Lehrenden wie Sahin Kitay oder Puti Suci Kellermann bei. "Viele unserer Kursleitenden haben einen ähnlichen Weg wie ihre Teilnehmenden hinter sich. Sie dienen damit als Vorbild", so die VHS-Direktorin. Die Kursbesucher könnten sich mit Ihnen in besonderem Maße "identifizieren und sich an ihnen orientieren". Sahin Kitay stammt beispielsweise aus der Türkei, hat Deutsch als Fremdsprache und Bildungswissenschaften in Istandbul studiert und ist nun seit zwei Jahren an der Bremer VHS als Lehrkraft im Bereich der Berufsbezogenen Deutschförderung tätig. Und auch Puti Suci Kellermann lehrt als studierte Germanistin in der VHS am Bahnhof in den Kursen "Berufsbezogene Deutschförderung". Die VHS-Dozentin stammt aus Indonesien und organisiert unter anderem Veranstaltungen im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen der Bremer VHS und dem indonesischen Verein Diaspora Indonesia in Bremen.

Die Bremer VHS übernimmt aber nicht nur eine zentrale Bildungsaufgabe in Form von Deutschunterricht für Zugewanderte. Sie spiegelt das ganze Spektrum der Gesellschaft und versorgt die Menschen in Bremen mit vielfältigen Weiterbildungsangeboten. Das aktuelle Programm bietet Neues insbesondere in Bereichen wie: Fremdsprachen, Didaktik, Theater, Do-it-yourself-Angeboten und aktuellen Tagesthemen.

Fremdsprachen: Der Anteil von "Flipped Classrooms" steigt stetig. Bei dieser Unterrichtsmethode erhalten und erarbeiten die Teilnehmenden die Lerninhalte zu Hause per Internet, während die Anwendung des Wissens später im Unterricht geschieht. Beispielsweise beim English Film Club, wo sich alles um englischsprachige Filme dreht und lebhaft diskutiert wird. Der Kurs findet auf verschiedenen Niveaus statt. Fremdsprachen werden aber auch genussreich, wenn man sie kulinarisch verknüpfen kann. Weiterhin im Programm sind deshalb auch die beliebten Kochevents in Verbindung mit Sprachen aus aller Welt, beispielsweise Indonesisch.

Didaktik: "Coyote Mentoring 1 – Die Kunst des Lehrens". Ein passendes Angebot für Lehrende. Das Wochenendseminar möchte zeigen, wie Wissen über die Natur und die Verbindung zur Erde anders vermittelt werden kann. Das Coyote Mentoring gilt als grundlegende Lehrmethode der Wildnispädagogik und wurde von indigenen Völkern abgeschaut. Mithilfe von Rätseln, Spielen, Tricks, lehrreichen Fragen und Geschichten wird die Neugier und Motivation der Teilnehmenden geweckt und Wissen über die Natur spielerisch gelehrt. Die Lehrinhalte sind so für alle Teilnehmenden direkt erfahrbar. Als Bild für diese inspirierende Kunst der Lehre dient der Coyote als der große Trickser aus der indianischen Mythologie.

Theater- und Opernbesuche: Teilnehmende profitieren von der Kooperation der Bremer VHS mit dem Bremer Theater. Sie erleben mehr als nur die Aufführung: Zu Houellebecqs "Unterwerfung" gibt es ein Vorgespräch mit der Dramaturgin, zur Oper "Hänsel und Gretel" eine Besichtigung des Orchestergrabens oder zu "Black Wedding -white Funeral, ein Balkan-Liederabend" ein Nachgespräch mit Schauspielern der Aufführung. Auf Henry Purcells "The Fairy Queen" bereitet eine Führung durch die Spielstätten und Theatersparten vor.

DIY-Trend und aktuelle Tagesthemen: Upcycling, alte Handwerkstechniken lernen oder Urban Gardening - wer sich über diese und andere aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft und Umwelt oder Recht und Finanzen auf dem Laufenden halten möchte, erhält im neuen Semester viele Impulse, z.B. durch Vorträge und Events zu Globalisierung, Mediennutzung oder Menschenrechtsfragen. Veranstaltungen zu Vorsorge, Hospizarbeit, Mietrecht oder spezielles Fachwissen für Schöffen sind Themenangebote, die in den aktuellen Debatten rund um Gentrifizierung und Alterung der Gesellschaft das Leben Vieler berühren, ebenso wie Veranstaltungen zur Philosophie im Alltag.

Die Programmhefte für Frühjahr/Sommer 2017 liegen zusammen mit den Stadtteilprogrammen in allen VHS-Geschäftsstellen, vielen Buchhandlungen, den Stadtbibliotheken sowie in Sparkassenfilialen kostenlos aus und stehen unter www.vhs-bremen.de zum Download bereit. Anmelden kann man sich online unter www.vhs-bremen.de, telefonisch unter 0421/ 361-12345 oder persönlich im Bamberger-Haus (montags bis mittwochs von 9 bis 15 Uhr, donnerstags von 9 bis 18 Uhr).

Der direkte Link zum PDF-Download des neuen Programms: www.vhs-bremen.de/Live/Downloads_Programme.vhs