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Der Senator für Inneres und Sport

Polizeiliche Kriminalstatistik 2007: Weniger Raub und Gewalt, mehr Diebstahl aus Kfz

07.03.2008

Zwei Schwerpunkte spielten im vergangenen Jahr bei der Kriminalitätsbekämpfung eine besondere Rolle: Die Eindämmung der Gewaltdelikte und der Schutz vor Massendelikten wie Diebstahl aus Kfz und von Fahrrädern. In beiden Bereichen war die Polizei erfolgreich. Dies teilte der Senator für Inneres, Willi Lemke, anlässlich der heutigen (07.03.2008) Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2007 mit.

Gewaltdelikte wie Raub, Mord und Körperverletzung konnten im vergangenen Jahr reduziert und erfolgreicher aufgeklärt werden. Die Zahl dieser Delikte ist von 4044 auf 3.783 zurückgegangen. Zugleich konnte die Aufklärungsquote von 63,0 Prozent auf 64,2 Prozent gesteigert werden. Der Anteil der Gewaltkriminalität an der Gesamtkriminalität beträgt 3,9 Prozent, die Fälle von Mord und Totschlag haben davon nur einen Anteil von 1,6 Prozent.


Ein besonderes Problem war in 2007 die deutliche Zunahme von Diebstählen aus Kraftfahrzeugen. Die Polizei hat auf diese Entwicklung reagiert. Mit einer gezielten Strategie zur Bekämpfung der Straßenkriminalität („Herbstoffensive“), ist es der Polizei gelungen, Diebstähle aus Kfz wie auch Fahrraddiebstähle wieder deutlich zu verringern. Im Vergleich zum selben (Herbst-) Zeitraum des Vorjahres sank die Zahl der Kfz-Aufbrüche um 12,5 Prozent; das sind 620 Fälle weniger, und die Zahl der Fahrraddiebstähle ging um 18,2 Prozent oder ca. 500 Fälle zurück. Die Auswirkungen dieser Strategie sind auch noch in den folgenden Monaten, also auch noch in diesem Jahr zu erkennen gewesen. „Es muss jetzt darum gehen, diese Strategie zu verstetigen“, betonte Senator Lemke.


Die Kriminalitätsentwicklung bleibt bei der Anzahl der Straftaten insgesamt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, es ist eine leichte Steigerung um 0,6 Prozent zu verzeichnen.
Auffällig im vergangenen Jahr ist eine teilweise erhebliche Verschiebung der Fallzahlen zwischen den Deliktbereichen. Während wie erwähnt die Zahl der Diebstähle aus Kraftfahrzeugen gravierend gestiegen ist (+31,4 Prozent), sind in den Bereichen Raub (-14 Prozent), Sachbeschädigung (-11,3 Prozent) und Ladendiebstahl (-17 Prozent) erhebliche Rückgänge zu verzeichnen.


Die beachtliche Verschiebung zwischen den Deliktsfeldern wirkte sich auch auf die Aufklärungsquote auf. Weil die Delikte mit hoher Aufklärungsquote (Schwarzfahren, Ladendiebstahl) gesunken und die Zahl der Straftaten mit geringer Aufklärungsquote (Diebstahl aus Kfz) erheblich gestiegen ist, sank die Aufklärungsquote insgesamt von 43,7 auf 40,6 Prozent.

„Der Zusammenhang ist offensichtlich“, betonte der Senator, „aber unabhängig davon müssen wir zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um noch mehr Straftaten aufzuklären bzw. zu unterbinden.“ Das Beispiel Herbstoffensive zeige, dass dies möglich ist.


Während die Zahl der Straftaten insgesamt leicht angestiegen ist, sinkt die Zahl der Tatverdächtigen geringfügig auf 24.372 (= - 509) . Dies ist sowohl bei den deutschen und den nichtdeutschen Tatverdächtigen zu beobachten.
Sorgen macht weiterhin die Tatsache, dass der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren im Bereich Körperverletzung besonders hoch ist. Bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung beträgt ihr Anteil 45,3 Prozent.
Andererseits zeigt die Statistik, dass auch die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 insgesamt leicht abnimmt, übrigens auch die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen. „Wir setzen darauf, dass wir mit dem kürzlich vorgestellten Konzept „Stopp der Jugendgewalt“ die Zahlen weiter verringern können und die jungen Menschen zunehmend vor einem Abdriften in die Kriminalität bewahren können“, erläuterte der Senator.



Hinweis:
Ausführliches Datenmaterial zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2007 ist zu finden auf der Internetseite des Senators für Inneres www.inneres.bremen.deExternes Angebot unter: Neueste Publikationen.