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Der Senator für Kultur

Wiedereröffnung des Gerhard-Marcks-Hauses nach Umbau

Ausstellung: Vincent Barré. Géométrie Bâ(s)tarde

19.09.2016

Die Ausstellung „Géométrie Bâ(s)tarde“ des französischen Bildhauers und Architekten Vincent Barré ist die erste Ausstellung nach dem Umbau und einer damit verbundenen vierzehnmonatigen Schließzeit des Gerhard-Marcks-Hauses, das nun barrierefrei ist.

Mit seinem sowohl skulpturalen als auch explizit architektonisch gedachten Ansatz macht der Künstler seine Objekte wie auch die neuen Räumlichkeiten des Museums erlebbar.
Das Markante in seinem Werk ist das gekonnte Spiel zwischen extremer Reduzierung auf elementare Grundformen, eindeutigen Anspielungen auf den menschlichen Körper und einem ausgeprägten Sinn für das Raumgefüge. Barré gelingt es, die BesucherInnen in einen spannenden Dialog zwischen abstrakter Kühle und körperlicher Nähe zu verwickeln.

Gezeigt wird sein jüngeres OEuvre, das größten Teils aus in Aluminium bzw. Eisen gegossenen großformatigen Raumkörpern besteht. Es geht dem Künstler nicht um eine technisch reine geometrische Form als bildhauerisches Objekt, sondern um eine „vermenschlichte“, oft gerade eben nicht perfekte Form, die sich insbesondere durch subtile Verzerrungen und sichtbare Arbeitsspuren auszeichnet und von Vincent Barré als „géométrie bâtarde“ bezeichnet wird.

Die Ausstellung, eine Kooperation mit dem Musée Matisse in Le Cateau-Cambrésis, präsentiert circa 45 skulpturale Arbeiten in Bronze, Aluminium, Stahlblech und Keramik, davon 15 lebensgroße Plastiken sowie 20 grafische Blätter. Es erscheint ein die Ausstellung begleitender dreisprachiger, reich bebilderter Katalog.

Vincent Barré (geboren 1948) ist ursprünglich Architekt. Ausgebildet an der École Nationale in Paris und in der Entwurfskaderschmiede von Louis Kahn (1901-1974) an der University of Pennsylvania. Er wandte sich erst in den 1980er-Jahren vollständig der Bildhauerei zu. Als Professor leitete er von 1995 bis 2011 das Bildhaueratelier an der École des Beaux-Arts Paris und realisierte zahlreiche öffentliche Aufträge, darunter das 2014 in der Assemblée Nationale eingeweihte Denkmal für den französischen Widerstand „Colonne de rameaux“.