Sie sind hier:

Sonstige

Klinikum Bremen-Mitte stellt neuartigen Tomographen vor

19.01.2005

Patienten mit Übergewicht oder Klaustrophobie können jetzt entspannter in die Röhre gucken

Gesundheit Nord – Klinikverbund Bremen teilt mit:

Sie sind notwendig, aber nicht unbedingt beliebt: Magnetresonanz-Tomographen, die schichtweise Bilder aus dem Körperinneren liefern. Vor allem für Menschen mit Übergewicht und Klaustrophobie sind Untersuchungen in der Röhre oft eine Qual. Nun hat das Klinikum Bremen-Mitte der Gesundheit Nord einen neuen Tomographen, der solchen Patienten angenehmere und bessere Diagnosemöglichkeiten bietet. Das von Siemens entwickelte Gerät mit dem Namen „Magnetom Espree“ ist europaweit das erste seiner Art, das in Betrieb ist.


Für Menschen mit Übergewicht war es bisher schwierig, in den engen Röhren der Tomographen untersucht zu werden. Sie mussten auf offene Geräte ausweichen, die mit geringerer Magnetfeldstärke arbeiten und Bilder in schlechterer Qualität lieferten. Ein Problem, das im Klinikalltag eine große Rolle spielt: Bereits jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist zu dick. Gerade Übergewichtige leiden oft an Erkrankungen des Bewegungsapparates oder des Herz-Kreislaufsystems.

Mit dem neuen Tomographen, der am Magnet-Resonanz-Zentrum des Klinikums in der St.-Jürgen-Straße in Betrieb ist, gehören solche Schwierigkeiten nun der Vergangenheit an. Das Gerät hat eine Tunnelöffnung mit einem Durchmesser von 70 Zentimetern – das dürfte auch für adipöse Patienten ausreichend sein. Dennoch arbeitet die Maschine mit der gleichen Magnetfeldstärke wie herkömmliche Tomographen. „Damit können viele Erkrankungen zuverlässiger als bisher diagnostiziert werden“, sagte Burckhard Terwey am Mittwoch. Er ist gemeinsam mit Dr. Markus Lentschig Inhaber des Magnet-Resonanz-Zentrums. Auch Wolfgang Tissen, Geschäftsführer der Gesundheit Nord, freut sich über die neue Technik: „Dass wir europaweit die ersten sind, die diese Hochleistungsmedizin nutzen, bedeutet uns viel“, sagte er. Die Gesundheit Nord als kommunaler Klinikverbund habe den Anspruch, ihren Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten – sowohl bei den therapeutischen als auch bei den diagnostischen Möglichkeiten. Mit der Installation des „Magnetom Espree“ habe die Gesundheit Nord diesen Anspruch noch einmal unterstrichen.

Eine weitere Besonderheit des neuen Gerätes ist der extrem kurze Magnetscanner. Alle, die schon beim Gedanken an eine Untersuchung in der Röhre Panik bekommen, können damit aufatmen: Bei den meisten Untersuchungen kann der Kopf des Patienten jetzt außerhalb des Tunnels bleiben. „Das werden vor allem Personen, die unter Klaustrophobie leiden, sehr schätzen“, so Terwey.

Auch der Zeitaufwand ist für die Patienten mit dem „Magnetom Espree“ kleiner geworden. Das liegt an der so genannten Tim-Technik („Total Imaging Matrix“), die Siemens für Magnetresonanz-Tomographen entwickelt hat. Dahinter verbirgt sich ein Verfahren, das Ganzkörperaufnahmen in einer einzigen Untersuchung ermöglicht. Bisher war es bei Komplettuntersuchungen notwendig, die Spulen des Tomographen mehrmals aufwändig zu wechseln und den Patienten neu in der Röhre zu positionieren. Die Analyse von Tumoren und systemischen – also über mehrere Körperregionen verteilte – Metastasen sowie von Erkrankungen des Herzens wird mit der Tim-Technik nun erheblich erleichtert. Für den Arzt, weil er die Befundbilder besser beurteilen kann – und für den Patienten, weil er keine Zeit raubenden und anstrengenden Untersuchungen mehr über sich ergehen lassen muss.


Bei Rückfragen:
Helga Loest, Gesundheit Nord – Klinikverbund Bremen, Telefon 40819022, e-mail: helga.loest@gesundheitnord.de.