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Sonstige

„gesche.online“ erhält Bremer Weiterbildungspreis

24.03.2004

Zum ersten Mal wird in diesem Jahr der Bremer Weiterbildungspreis des Senators für Bildung und Wissenschaft verliehen. „gesche.online“ – Bremer Landesportal und regionales Online-Magazin für Frauen – wird neben zwei weiteren Preisträgern für die Entwicklung innovativer Ansätze in der Erwachsenenbildungsarbeit geehrt.

gesche.online legt als Landesportal und Internet-Magazin für Frauen in Bremen und der Region den Schwerpunkt auf eine aktive Beteiligung und Interaktion: Frauen können sowohl Inhalte im Netz abrufen als auch selbst einstellen. Das Portal bietet ihnen somit die Chance miteinander zu lernen, wie sie das Internet für ihre Zwecke gestalten und nutzen können. Der Erwerb von Medienkompetenz ist ein Schlüsselanliegen von gesche.online. Zentral ist dabei, Frauen nicht nur als Nutzerinnen, sondern auch Produzentinnen von Inhalten im Frauenmagazin zu gewinnen. gesche.online ist ein virtueller und realer regionaler Lernort, den Frauen im Land Bremen sowohl inhaltlich als auch in der technischen Umsetzung selbst gestalten. Dabei werden sie von Internet-Profis unterstützt und erwerben so Kompetenzen im Umgang mit den neuen Medien.


„gesche.online leistet damit einen Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an der aktiven Nutzung und Gestaltung der Neuen Medien, sei es in beruflicher, politischer oder persönlicher Hinsicht“, betont die Landesbeauftragte für Frauen Ulrike Hauffe. „Wir freuen uns riesig über die Anerkennung durch den Bremer Weiterbildungspreis, zeigt sich damit doch, dass unser Lernansatz über das Landesfrauenportal als innovativ und erfolgreich eingestuft wird.“


Die Verbindung des Bremer Frauenportals mit einem regionalen Frauenmagazin ist ein in Deutschland bisher einmaliges Projekt und hat bereits über die Region hinaus Modellcharakter.


In den vergangenen Monaten hat gesche.online viel Zuspruch erfahren: Mittlerweile beziehen ca. 700 InteressentInnen den monatlichen Newsletter, der die neuesten Informationen enthält und auf wichtige Termine, Diskussionen und Artikel hinweist. Gut 100 freiwillige Redakteurinnen beteiligen sich an den Offenen Redaktionstreffen, die regelmäßig in Bremen und Bremerhaven stattfinden, oder stehen mit Artikeln, Anregungen und Fragen in regelmäßigem Kontakt mit der gesche.online-Redaktion. Die Redakteurinnen können sich mit einem Kurzportrait präsentieren.


Neben den redaktionell-inhaltlichen Aspekten werden auch spezifische Kenntnisse vermittelt wie Gebrauch der Digitalkamera und Bildbearbeitung, Scannen, Einbinden von Video- und Audiodateien, Datensicherheit im Netz, Möglichkeiten der Online-Recherche etc. Im Fokus stehen dabei sowohl Lernangebote für Internetanfängerinnen als auch Beratungen und Schulungen für Fortgeschrittene.


Sowohl das Frauenportal als auch das Online-Magazin haben sich seit der Online-Schaltung rasant entwickelt. Dabei werden die Angebote der „ersten Stunde“ immer mehr genutzt. Der Veranstaltungskalender wird täglich mit neuen Terminen gefüllt. Artikel zu verschiedenen Themenbereichen werden kontinuierlich ins Netz gestellt, und alle drei Monate erscheint ein Schwerpunktthema mit zahlreichen Beiträgen. Eine Suche ermöglicht das schnelle Finden der Adressen von Bremer Frauengruppen und Einrichtungen mit Angeboten, die für Frauen interessant sind. Ergänzt wird der Nachschlageteil durch Links für Internet-Einsteigerinnen.


Wie geplant konnten diese „Basis-Angebote“ im Laufe der vergangenen Monate kontinuierlich erweitert werden. Diskussionsfreudige Frauen können sich in den Foren zu den verschiedensten Themen vernetzen und austauschen. So geben in der Bücherecke Bremer Buchhändlerinnen und andere professionelle Buchleserinnen regelmäßig Anregungen für eine spannende Lektüre, das Forum „Lese-Ideen“ lädt alle Interessierten ein, Literaturtipps auszutauschen, und im Bücherflohmarkt können sowohl Bücher angeboten als auch gesucht werden.


Um die Teilnahme von Frauen am Internet sowie ihre Kompetenz im Umgang mit den neuen Medien zu verbessern, wird gesche.online seit anderthalb Jahren aus Mitteln des Landesmedienprogramms T.I.M.E. gefördert. Seit dem 6. Mai 2003 steht das Portal im Netz.


Noch immer zeigen sich deutliche Unterschiede bei einer geschlechterspezifischen Betrachtung der Internetnutzung. Frauen gehen nach wie vor seltener online und nutzen das Medium anders als Männer. Bremen bildet – zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern – bei der Online-Nutzung von Frauen sogar das Schlusslicht im Bundesvergleich: Hier sind im Schnitt nur 36,4 % der Frauen (und 58,3 % der Männer) online. Sozial benachteiligte Frauen (Hauptschulabschluss, keine Ausbildung) sind immer noch zu 82 % offline. Und im Bereich der Ausbildung für die IT-Berufe sind Mädchen und junge Frauen deutlich unterrepräsentiert.


Zu finden ist das Frauenportal unter www.gesche.bremen.de .