01.03.2004
Veranstaltungsreihe in der Zentralbibliothek startet
Mit Spannung erwarten die Menschen in Europa die Erweiterung der Europäischen Union. Eine Einbindung wird nur gelingen, wenn die Menschen hier und dort interessiert sind, offen und in gegenseitiger Anerkennung aufeinander zuzugehen. Um das Kennenlernen der neuen Partner geht es in einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Stadtbibliothek und Volkshochschule, in der Autoren aus der Slowakei, Polen und Ungarn vorgestellt werden, die bereits in Europa "angekommen" sind, aber ihre Wurzeln in den osteuropäischen Beitrittsländern haben. Die Veranstaltungen werden von Kristina Lehmann moderiert und finden in der Zentralbibliothek Schüsselkorb 15/16 statt.
Die Reihe startet am Freitag, 5. März, 20 Uhr, mit der in der heutigen Slowakei geborenen Schriftstellerin Irena Brezna, die aus ihrem Buch "Sammlerin der Seelen. Unterwegs in meinem Europa" liest. Brezna gibt Menschen eine Stimme, die entwurzelt sind, sich an Traditionen klammern oder mit ihnen brechen. Sie schildert mit Scharfsinn und Poesie Schicksale und Situationen, die im Tragischen das Absurde und Komische spiegeln. Geboren 1950 in Bratislava, lebt sie seit 1968 in der Schweiz. Sie arbeitete zunächst als Russischlehrerin und Psychologin. Als Koordinatorin von Amnesty International setzte sie sich 12 Jahre lang für die Freilassung von sowjetischen politischen Gefangenen ein.
Fortgesetzt wird die Reihe am 25. März mit dem in Polen geborenen und in der Nähe von Bremen lebenden Artur Becker, der seinen Roman "Kino Muza" vorstellt. Am 20. April unternimmt der Ungar György Dalos mit "Ungarn in der Nussschal" einen Ausflug in die Vergangenheit seines Landes und zeigt, wie sich aus den zentralen historischen Erfahrungen das heutige, Europa zugewandte, Ungarn entwickeln konnte.