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Sonstige

Angebote der Krebsgesellschaft stark nachgefragt

09.07.2002

Information und seelische Unterstützung

Die Bremer Krebsgesellschaft blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2001 zurück. Allein die Zahl der Beratungsgespräche stieg um 21Prozent. Es fanden rund 2.300 telefonische und persönliche Gespräche statt, davon allein 430 zur Brustkrebsfrüherkennung. Der Grund: Die Bremer Krebsgesellschaft ist seit Juli 2001 neben dem FrauenGesundheitsZentrum Informationsstelle zum Bremer Modellprojekt Mammographie-Screening.

Aber auch unabhängig von diesem speziellen Beratungsangebot kamen im letzten Jahr die weitaus meisten Anfragen von Frauen mit Brustkrebs. Das zeigt die Beratungsstatistik der Bremer Krebsgesellschaft, die jetzt im Jahresbericht der Bremer Krebsgesellschaft veröffentlicht wurde. Viele Brustkrebspatientinnen wollen ihre Behandlung aktiv mitgestalten und haben deshalb einen großen Informationsbedarf, wissen die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle. Hinzu kommt, dass sie ihre Familie mit der Erkrankung oft nicht belasten möchten und sich aus diesem Grund eher an Beratungsstellen wenden.

Nach Brustkrebs sind Lymphdrüsenkrebs, Magen-/Darmkrebs und Prostatakrebs die am häufigsten nachgefragten Erkrankungen. 40 Prozent der Ratsuchenden wenden sich im Rahmen der Erstbehandlung an die Beratungsstelle. Dieser hohe Prozentsatz hängt mit der in der Regel lang andauernden Therapie (nicht selten 6-8 Monate) zusammen, die zur Erschöpfung führt. In dieser belastenden Situation sind Betroffene nicht nur auf optimale medizinische Betreuung angewiesen, sondern benötigen oft auch umfassende psychosoziale Hilfen.

In der Beratungsstelle der Bremer Krebsgesellschaft erhalten Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen Hilfe bei Problemen, die durch die Krankheit entstehen. Neben allgemeinen medizinischen Informationen geht es in den Beratungsgesprächen vorwiegend um die Auseinandersetzung mit der Erkrankung und um die sozialen Folgen der Krebsdiagnose. Denn krank sein bedeutet häufig auch arbeitsunfähig sein, weniger Geld haben, abhängig sein, sich um die Zukunft der Familie sorgen, nicht wissen, wie es weitergeht. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle helfen in Krisensituationen, informieren zu Rehabilitationsmaßnahmen, beantworten sozialrechtliche Fragen und vermitteln Kontakte zu Gleichbetroffenen, zu Selbsthilfegruppen sowie zu sozialen und medizinischen Einrichtungen. Angeleitete Gesprächsgruppen und Kurse zur Gesundheitsförderung sowie öffentliche Vorträge zu medizinischen Themen um die Krebserkrankung runden das Angebot ab.

Im letzten Jahr startete die Beratungsstelle gemeinsam mit der Musiktherapeutischen Praxis Marie Luise Zimmer ein besonderes Unterstützungsangebot für Kinder krebskranker Eltern und Geschwister. Die erste Gruppe mit fünf Kindern im Alter zwischen 6 und 9 Jahren ist jetzt abgeschlossen. Im September soll eine neue Gruppe mit Kindern/Jugendlichen ab dem 12. Lebensjahr beginnen.

Die Krebsberatungsstelle der Bremer Krebsgesellschaft e. V. ist von Montag bis Freitag unter Telefon 491 92 22 erreichbar. Beratungen zum Mammographie-Screening: Montag und Dienstag vormittags sowie Mittwoch nachmittags unter Telefon 491 9050. Unter www.bremerkrebsgesellschaft.de finden Interessierte alle Veranstaltungen der Krebsgesellschaft auch im Internet.