Sie sind hier:

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Turnhallen Am Saatland wieder frei für den Sport

Senatorin Anja Stahmann dankt Schule und Vereinen für ihre Unterstützung

19.02.2016

Nach rund vier Monaten wird die Turnhalle der Schule Am Saatland in Borgfeld wieder vom Schul- und Vereinssport genutzt. Angesichts der historischen Zugänge an Flüchtlingen und Asylbewerbern im Herbst 2015 war die Halle im November als Unterkunft für Jugendliche hergerichtet worden. Die jungen Männer, die ohne Sorgeberechtigte nach Deutschland eingereist sind, haben inzwischen kleinere Übergangswohneinrichtungen der Jugendhilfe im gesamten Stadtgebiet bezogen, einige konnten im Stadtteil bleiben.

"Schule, Kita und die beiden Vereine SC Borgfeld sowie TSV Borgfeld haben in dieser Zeit mit Einschränkungen leben müssen", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport. "Ich bin wirklich dankbar für die Solidarität, die sie mit den Jugendlichen und letztlich auch mit meinem Ressort gezeigt haben."

Besonders gefreut habe die Senatorin das positive Zusammenleben mit den Jugendlichen im Stadtteil: "Gerade gegenüber unbegleiteten Minderjährigen haben sich viele Vorurteile herausgebildet, die nur schwer auszuräumen sind, wenn man sich im Alltag nie begegnet", sagte die Senatorin. "Umso mehr hat es mich gefreut, dass die Borgfelder offen auf die Jugendlichen zugegangen sind. So hatten beide Seiten Gelegenheit, sich unvoreingenommen kennen- und achten zu lernen." Am Ende hätten sich Ehrenamtliche und der Beirat dafür stark gemacht, dass möglichst viele Jugendliche aus der Sporthalle dauerhaft im Stadtteil bleiben könnten.

Bis zu 90 Jugendliche haben für 123 Tage lang in der Sporthalle Am Saatland gelebt. Sie stammten aus Afghanistan, Syrien, Irak, Senegal, Gambia, Guinea, Somalia, Sudan, Eritrea, Algerien, Marokko und Albanien. Einer der Jugendlichen hat in einem Schreiben eingeräumt: "Wir haben anfangs auch Probleme bereitet, aber die Borgfelder haben uns vergeben, wie eine liebevolle Mutter." (Das Schreiben ist abgedruckt im "Newsletter für die Unterstützer der unbegleiteten männlichen Flüchtlinge, Runder Tisch Borgfeld" vom Januar/Februar des Jahres.)

Von ursprünglich bis zu 20 genutzten Sporthallen in Bremen werden damit noch 12 für die Unterbringung von Flüchtlingen oder unbegleiteten Minderjährigen genutzt. Als nächstes steht die Curiestraße zur Freigabe für den Sport an, die Jugendlichen sind bereits ausgezogen. "Wir bereiten die Freigabe weiterer Hallen vor", sagte Senatorin Stahmann, "aber wir können im Moment noch keine festen Zeitpunkte nennen". Anfang des Monats Februar 2016 war die Sporthalle in den Sandwehen in Blumenthal wieder für den Sport freigegeben worden.

Den Newsletter "Runder Tisch Borgfeld" (Newsletter für die Unterstützer der unbegleiteten männlichen Flüchtlinge, Ausgabe 5, Januar/Frebruar 2016) zum PDF-Download (pdf, 2.3 MB)