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Sonstige

„Betriebsbezogene Kinderbetreuung für unter 3-jährige“

04.06.2002

Gemeinsame Tagung der Arbeitnehmerkammer und der

Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau am 11.Juni 2002 (Dienstag) von 14 bis 18 Uhr im Kultursaal der Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstraße 1:



Kleinkinderbetreuung in Bremen – ein Trauerspiel? Die Versorgungsquote bei der Betreuung von unter 3-jährigen liegt in Bremen bei etwa sieben Prozent, es müßten aber – legt man den tatsächlichen Bedarf als Elle an – rund 30 Prozent sein. An diesem Problem will die Veranstaltung „Betriebsbezogene Kinderbetreuung für unter 3-järige“ ansetzen, die am 11. Juni gemeinsam von der Arbeitnehmerkammer Bremen und der Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) ab 14 Uhr im Kultursaal der Arbeitnehmerkammer in der Bürgerstraße 1 durchgeführt wird.


Durch die immer bessere Ausbildung und stetig steigende Erwerbstätigkeit junger Frauen einerseits und ihren doppelten Lebensentwurf mit Kindern und Beruf andererseits wird die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einem immer drängenderen Problem. Gleichzeitig ist der Zwang zur längeren Unterbrechung der Berufstätigkeit wegen der fehlenden Betreuungsmöglichkeiten vor allem für Kinder unter 3 Jahren immer noch der entscheidende Karrierekiller für Frauen.


Andererseits macht der bereits bestehende Mangel an qualifizierten Fachkräften und der demographische Wandel mit ab etwa 2010 aufgrund sinkender Geburtsraten spürbarem Arbeitskräftemangel die Frauen zum wichtigsten Arbeitskräftepotential der Zukunft. Das Interesse, Frauen zu gewinnen und zu halten (auch um Fluktuations- und Qualifizierungskosten gering zu halten), wird Arbeitgeber in Zukunft mehr und mehr dazu bringen, auf Wünsche und Nöte von Frauen einzugehen.


Zudem haben die Arbeitgeber anstelle des nicht verabschiedeten Gleichstellungsgesetzes in der Privatwirtschaft eine Selbstverpflichtungserklärung zur Frauenförderung abgegeben, die sie bis Ende 2003 nachprüfbar umsetzen müssen, wenn das Gesetz nicht doch noch verabschiedet werden soll.


Neben der (Be-)Förderung von Frauen in Führungspositionen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein zentraler Gegenstand der Selbstverpflichtungserklärung. Hierfür bilden Modelle betriebsbezogener Kinderbetreuung ein hervorragendes Umsetzungsfeld. Aufgrund der öffentlichen Mittelknappheit muss außerdem die Kommune ein Interesse daran haben, die Betriebe finanziell mit ins Boot zu bekommen, insbesondere was die Finanzierung der Betreuung von unter 3-jährigen Kindern angeht, weil die öffentlichen Mittel hier ganz besonders knapp sind.


Bremen hat bei den unter 3-Jährigen eine Versorgungsquote von circa. sieben Prozent. Dem Bundesfamilienministerium zufolge müsste diese auf etwa 30 Prozent erhöht werden, damit der Bedarf gedeckt werden kann. Um in dieser speziellen Interessenskonstallation auszuloten, was in Bremen für berufstätige Eltern und ihre Kleinsten getan werden kann, soll die Informationsveranstaltung am 11. Juni einen Überblick vermitteln über die Vielzahl von Modellen betriebsbezogener Kinderbetreuung, die es in der Bundesrepublik bereits gibt, mit all ihren organisatorischen, pädogogischen und finanziellen Realisierungsbedingungen.


Anhand von zwei Praxisbeispielen aus Iserlohn und Bremen selbst sollen diese anschaulich gemacht und in einer abschließenden Podiumsdiskussion mit dem Publikum versucht werden, die Perspektiven betriebsbezogener Kinderbetreuung in Bremen zu konkretisieren


Themen und Ablauf der Veranstaltung:


14.00 Uhr
Begrüßung und Eröffnung
Irmtrud Gläser(Präsidentin Arbeitnehmerkammer Bremen)
Birgit Gessner(Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau)


14.15 Uhr
Einführung
Verändertes Erwerbsverhalten junger Frauen –veränderte Bedarfe der Betriebe
Prof. Helga Krüger (Universität Bremen)


14.45 Uhr
Hauptreferat Betriebsbezogene Kinderbetreuung:

Modelle in der BRD und ihre organisatorischen, pädagogischen und finanziellen Bedingungen Dr. Harald Seehausen (Frankfurter Agentur für Innovation und Forschung)


15.45 Uhr
Kaffeepause


16.15 Uhr
Praxisbeispiele Verbundprojekt »Regenbogen e.V.«, Iserlohn Andrea Korte (Kreis junger Unternehmer, Iserlohn
Kindertagesstätte »Hünefeldstr. e.V.«, Bremer Flughafen Hartmut Krenzer
(Betriebsrat Airbus Deutschland GmbH)
Gabi Krämer (Leiterin KTH Hünefeldstraße)


17.00 Uhr
Podiumsdiskussion
Was tun für unsere Kleinsten?
Perspektiven betriebsbezogener Kinderbetreuung für unter 3-Jährige in Bremen
Hela Bahr (Verband Deutscher Unternehmerinnen Bremen)
Gabi Helms (Verbund Bremer Kindergruppen)
Axel Kohfeldt (Personalleiter Bremer Straßenbahn AG)
Lutz Kokemüller (Bezirksleiter ver.di Bremen )
Frank Pietrzok (Jugend- und sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Bremen)
Karin Röpke (Senatorin für Arbeit, Frauen,Gesundheit, Jugend und Soziales Bremen)
Ilse Wehrmann (Landesverband evangelischer ageseinrichtungen für Kinder Bremen)
Moderation: Iris Bleyer-Rex(Arbeitnehmerkammer Bremen)


ca. 18 Uhr
Ende der Veranstaltung


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Weitere Informationen: Margareta Steinrücke (Arbeitnehmerkammer Bremen), Telefon 0421-36301-87; Birgit Gessner (ZGF Bremen), Telefon 0421-361-4993