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Sonstige

Spezialisten treffen sich zur Actuator in der Messe Bremen

28.05.2002

Aktorik: Absolute Präzision ist gefragt

Kleiner, leichter, schneller, präziser – die Anforderungen an Hightech-Produkte stei-gen: Miniaturisierung lautet die Devise, sei es nun beim Handy, bei Haushaltsgerä-ten oder jedwedem anderen technischem Gerät. Ideen und neue Trends für diesen Bereich entwickelt die Mikrosystemtechnik, die kleinen Antriebsmotoren, die den Geräten erst die Funktionalität einhauchen, stammen aus der Aktorik. Alle zwei Jahre treffen sich die Spezialisten dieser Szene in der Messe Bremen: Zur „Actuator 2002“ werden vom 10. bis 12. Juni rund 400 Teilnehmer aus 23 Ländern erwartet.


Den Einsatz mikrosystemtechnischer Produkte zeigte jetzt Dr. Thomas Gesang vom Bremer Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung „IFAM“ im Rahmen einer kleinen Präsentation vor Journalisten: „Bei der Herstellung vieler miniaturisierter Produkte spielt die Klebtechnik eine entscheidende Rolle, da sie es erlaubt, die unterschiedlichsten Materialien zusammenzubringen. Absolute Präzision ist gefragt, deshalb werden die einzelnen Komponenten häufig mittels Mikro- oder Nanorobotik-Anlagen zusammengefügt“, so der Vertreter des Fraunho-fer-Instituts. Die Nutzung von Licht in der Kommunikationstechnik erfordert eine passgenaue Verbindung der Materialien – winzige Motoren ermöglichen die hoch-präzise Verbindung zwischen Glasfasern und Laserdioden oder Verteilern. Ein nachgefragter Bereich – derzeit rüstet das Bremer IFAM, Europas größtes, unab-hängiges Institut für Klebtechnik, diesen Bereich mit einer hochmodernen Nanorobo-tik-Anlage aus, die eine automatisierte Fertigung für Prototypen neuartiger Mikrosys-teme ermöglicht.

Auch in ganz anderen Bereichen bietet die Aktorik große Fortschritte: Der Einsatz spezieller, sogenannter Piezo-Aktoren wird die Ruß-Emissionen bei Dieselmotoren um 80 Prozent senken. Bereits jetzt wird diese Technik bei einigen deutschen und französischen Automarken wie beispielsweise Ford und Peugot in Serie angewandt. Piezo-Elemente sind Bauteile aus Keramik, die sich ausdehnen oder zusammenzie-hen, wenn sie unter Spannung gesetzt werden. Der besondere Vorteil: Das ge-schieht binnen weniger Millisekunden. Ein Ventil, dass mit einem Piezo-Element geöffnet und geschlossen wird, schaltet etwa fünf Mal schneller als sein Vorgänger und kann damit präziser dosieren. Bei Dieselmotoren lässt sich dadurch die Treib-stoffmenge so regeln, dass die Motoren leiser, mit weniger Schadstoffen und mit geringerem Verbrauch arbeiten.


Im Bereich Automobil kommt eine weitere Innovation aus diesem Entwicklungsbe-reich zum Einsatz: Mit dem Einsatz von intelligenten Flüssigkeiten lassen sich die Eigenschaften von Stoßdämpfern je nach Untergrund verändern: Sensoren erfassen die auftretenden Schwingungen und die Stoßdämpfer werden in Bruchteilen von Sekunden auf den Untergrund eingestellt. Derartige Lösungen bieten einen gleich-zeitig hohen Fahrkomfort und optimale Sicherheit und das sowohl auf Kopfstein-pflaster als auch auf der Autobahn", sagt Dr. Hubert Borgmann, Projektleiter für die Actuator bei der Messe Bremen. Auch hier gibt es bereits eine bereits eine Anwen-dung der Technik in Serie: General Motors setzt diese intelligenten Flüssigkeiten bei Cadillac ein.


Neue Produkte werden auf der diesjährigen Actuator nicht nur diskutiert – 54 Aus-steller zeigen währen der Hightech-Fachkonferenz ihre Neuheiten im Messe Centrum Bremen.


Weitere Informationen:

Messe Bremen GmbH, Christine Glander, Telefon (0421) 35 05-269, und unter

www.actuator.de