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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Turnhalle der Oberschule In den Sandwehen wieder frei für den Sport

Senatorinnen Anja Stahmann und Dr. Claudia Bogedan danken der Schule für die gute Unterstützung

10.02.2016

Die Turnhalle der Oberschule In den Sandwehen in Blumenthal steht seit heute (Mittwoch, 10. Februar 2016) nach rund 13 Wochen wieder für den Schulsport zur Verfügung. Mitte November war sie für die Unterbringung von unbegleiteten Minderjährigen hergerichtet worden, die auf die Aufnahme in den zuständigen Bundesländern gewartet haben. Überwiegend haben Gemeinden in Niedersachsen sie in Obhut genommen.

"Ich bin der Schulleitung und der Schule sehr dankbar, dass sie uns in diesen Monaten so freundlich und unkompliziert aufgenommen haben", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport. "Ich weiß, dass das auch mit Einschränkungen für den Schulbetrieb einhergegangen ist, und möchte mich daher auch bei Eltern, Schülerinnen und Schülern bedanken, dass sie uns in diesen schwierigen Zeiten Asyl gewährt haben." Die Elternvertretung habe die Entscheidung sofort mitgetragen, "das ist Ausdruck einer wundervoll solidarischen Schulkultur", sagte die Senatorin. Ihren Dank richtete sie ausdrücklich auch an ihre Kollegin im Senat, Dr. Claudia Bogedan. Die Kinder- und Bildungssenatorin sagte: "Diese Zusammenarbeit zeigt, dass der Senat die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen als gemeinsame Kraftanstrengung begreift, in der jede und jeder seinen Beitrag leistet. Jetzt ist es aber wichtig, dass auch die anderen Sporthallen schnell wieder für den Unterricht zur Verfügung stehen. Schülerinnen und Schüler sowie Kollegien müssen wieder entlastet werden."

In den Sandwehen haben zuletzt rund 50 männliche Jugendliche gelebt. "Die Halle wurde in dieser Zeit wirklich intensiv genutzt, aber die jungen Leute haben sie in einem ordentlichen Zustand hinterlassen", freute sich Schulleiter Friedrich-Karl Jostes. "Wir hatten überhaupt keinen Ärger mit den Jungs." Damit habe sich gezeigt, dass das Vertrauen in die jungen Männer und den Jugendhilfeträger gerechtfertigt gewesen sei: "Ich möchte den Betreuern von der Akademie Kannenberg ein großes Lob und meine Anerkennung aussprechen, sie haben das wirklich großartig gemacht."

Bei aller Bereitschaft für die Aufnahme der "unbegleiteten minderjährigen Ausländer", wie sie im Amtsdeutsch heißen, seien die Einschränkungen für den Schulsport allerdings erheblich gewesen, räumte der Schulleiter ein. Zum Glück sei der Schulsport nicht ganz ausgefallen: "Von 34 Klassen konnten immerhin 14 die Hallen in den umliegenden Grundschulen nutzen." Die hätten in hohem Maße solidarisch gezeigt und verfügbare Hallenzeiten von sich aus angeboten. "Ich neige in meinem Alter eigentlich nicht mehr zur Sentimentalität", sagte der 62-jährige Schulleiter. "Aber diese spontane und selbstlose Hilfsbereitschaft hat mir wirklich die Tränen in die Augen getrieben."

Die Jugendlichen aus der Sporthalle In den Sandwegen sind bereits Anfang Februar umgezogen in ein Thermo-Zelt, das ursprünglich für den Umbau eines Edeka-Marktes in Blumenthal aufgestellt worden war. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten hat das Unternehmen das Zelt zur Verfügung gestellt. "Ich finde es gut, dass ein großes, überregionales Unternehmen, das so stark verankert ist in der Stadt, auch soziale Verantwortung übernimmt", sagte Senatorin Stahmann. "In der herausfordernden Frage der Unterbringung von Flüchtlingen finden sich damit immer wieder neue Bündnisse – das ist einfach großartig."

Von ursprünglich bis zu 20 genutzten Sporthallen werden derzeit in Bremen noch 15 für die Unterbringung von Flüchtlingen oder unbegleiteten Minderjährigen genutzt. "Wir bereiten die Freigabe weiterer Hallen vor", sagte Senatorin Stahmann, "aber wir können im Moment noch keine festen Zeitpunkte nennen".