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Sonstige

Die Verbraucherzentrale des Landes Bremen e.V. teilt mit: Pilzernte in Bremen!

17.10.2001

In diesem Herbst sind sie reichlich zu finden – Pilze fühlen sich in der feuchten und milden Witterung der letzten Wochen wohl. In Bremen und Umzu sind es beispielsweise Maronen, Hallimasch, Birken- und Butterpilze sowie Goldröhrlinge, die die Sammler und Sammlerinnen in ihre Körbe packen können. Auch Steinpilze gibt es hier, aber deren Erntezeit läuft jetzt ab. Pilze schmecken nicht nur – besonders wenn sie selbst geerntet werden – ganz hervorragend, sondern sie enthalten Eiweiß, Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und sind fett- und kalorienarm. Aber manchmal kommt es auch zu Unverträglichkeiten bei essbaren Pilzen, nach Auskunft der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) werden von manchen Menschen beispielsweise Hallimasch und Butterpilze nicht gut vertragen. Auf jeden Fall sollten Wildpilze nur gegart verzehrt werden. Dadurch werden sie leichter bekömmlich und eine mögliche Infektion durch den gefürchteten Fuchsbandwurm wird verhindert.

Problematisch ist zuweilen die Schadstoffbelastung von Wildpilzen. Sie haben die fatale Eigenschaft, sowohl die Schwermetalle Cadmium und Quecksilber als auch Radioaktivität zu speichern. Das radioaktive Caesium 137 ist vermutlich weniger hier als in Süddeutschland noch ein Problem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt vorsorglich, nicht mehr als 250 Gramm Wildpilze in der Woche zu verzehren.

Es ist mittlerweile (fast) selbstverständlich, dass die Grundvoraussetzung für das Selbersammeln die Kenntnis der Pilze ist. Trotzdem kommt es jährlich immer wieder zu Vergiftungsfällen, weil sich manchmal essbare und giftige Pilze sehr ähnlich sehen. In diesem Zusammenhang warnt die Verbraucherzentrale Bremen dringend davor, anhand von Fotos gesammelte Pilze zu bestimmen. Das ist riskant und kann im Krankenhaus enden. Um so bedauerlicher, dass es in Bremen nicht mehr möglich ist, die gesammelten Schätze von einem versierten Fachmann begutachten zu lassen, bevor sie in der Bratpfanne landen. Die Verbraucherzentrale weiss zumindest von einem Sachverständigen aus dem niedersächsischen Umland, der bereit wäre, während der Haupterntezeit einmal pro Woche direkt in Bremen die ihm vorgelegten Pilze zu bestimmen. Die Anfragen nach einer solchen Möglichkeit waren gerade in den letzten Wochen bei der Verbraucherzentrale sehr zahlreich. Wäre es nicht eine freundliche Geste von Seiten der Stadt an die Bremer PilzfreundInnen, ihnen diesen Service wieder anzubieten?

Fragen zu diesem Thema beantwortet auch die Ernährungsabteilung der Verbraucherzentrale. Sie ist telefonisch mo, di, mi von 10.00 bis 16.00 Uhr, do von 10.00 bis 18.00 Uhr und fr von 10.00 bis 13.00 Uhr unter der Rufnummer 0421/1607754 zu erreichen. Kostenlose E-mail-Beratung gibt es auch unter der Adresse ernaehrungsinfo@verbraucherzentrale-bremen.de