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Sonstige

Knochenmarkspender gesucht: Aktion "Hilfe für Monika B."

28.01.2000

Das Kuratorium der Bremer Krebsgesellschaft e. V. teilt mit:

Das Kuratorium der Bremer Krebsgesellschaft e. V. startet eine Aktion "Hilfe für Monika B." und wendet sich mit einer großen Bitte an die Öffentlichkeit: Es geht um das Leben von Monika B. Für sie ist eine Knochenmarktransplantation die einzige Lebenschance. Die Bremer Krebsgesellschaft organisiert deshalb in der 3. Februarwoche eine Typisierungsaktion unter unserer Schirmherrschaft. Für diese Aktion sind wir auf ihre persönliche und finanzielle Hilfe angewiesen.

Monika B., Mutter von 5 Kindern, erkrankte 1997 an Lymphdrüsen-Krebs. Sie wird seitdem im Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße medizinisch betreut. Bereits kurz nach der Diagnose suchte sie persönliche Unterstützung in der Beratungsstelle der Bremer Krebsgesellschaft, schließlich stand sie zu diesem Zeitpunkt mit 46 Jahren mitten im Leben und ihre jüngsten Kinder (Zwillinge) waren gerade 12 Jahre alt.

Nach erfolgloser herkömmlicher Chemotherapie entschied sich Monika B. 1998 für eine Hochdosistherapie. Leider kam es auch nach dieser sehr aggressiven Behandlung 1999 wieder zu einem Rückfall. Ihre einzige Chance ist jetzt, einen geeigneten Knochenmarkspender zu finden. Wir sind mit Monika B. zuversichtlich, dass die Suche gelingen wird.

Sie können helfen: Wir suchen Freiwillige, die sich in der Woche vom 14. bis 17. Februar als mögliche Knochenmarkspender typisieren lassen (näheres in dem beigefügten Faltblatt). Genauso wichtig sind Geldspender, denn die Registrierung und Typisierung eines Spenders im Rahmen dieser Aktion kostet die Bremer Krebsgesellschaft DM 100,--! Jede finanzielle Unterstützung ist wichtig. Alle Spenden unter dem Stichwort Monika B. fließen in die Aktion.

Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Kuratorium der Bremer Krebsgesellschaft e. V.
Christine Koschnick, Rita Lürßen, Christa Rickmers und Gabriele Strangemann.


Weitere Informationen zur Typisierungsaktion Monika B.

Monika B., Mutter von 5 Kindern erkrankte 1997 an Lymphdrüsenkrebs. Sie wird seitdem im Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Str. medizinisch betreut. Nach erfolgloser herkömmlicher Chemotherapie und erfolgloser Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation ist jetzt ihre einzige Chance zu überleben einen geeigneten Knochenmarkspender zu finden.

Sie können helfen:
Wir suchen Freiwillige, die sich in der Woche vom

14. bis 17.Februar 2000 typisieren lassen.
Zeit:
Montag und Mittwoch 8.00- 15.30 Uhr
Dienstag und Donnerstag 14.00- 19.00 Uhr

Ort:
DRK-Blutspendedienst NSOB
Institut Bremen St.-Jürgen-Str.

Wer kann Knochenmark- bzw. Blutstammzellspender werden?

Grundsätzlich kann jede Person, die zwischen 18 und 60 Jahre alt ist und keine ernsthafte Erkrankung an Herz, Kreislauf, inneren Organen, Blut- oder Lymphsystem hat, Knochenmark- bzw. Blutstammzellspender werden. Personen mit Stoffwechselerkrankungen, Krebs, ansteckender Gelbsucht, nicht ausgeheilten Geschlechtskrankheiten oder AIDS können nicht Knochenmark- bzw. Blutstammzellspender werden.

Wie können Sie Knochenmark- bzw. Stammzellspender werden?

Für die Verträglichkeit einer Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantation müssen bei Spendern und Empfängern bestimmte Gewebemerkmale (Humane Leukozytenantigene = HLA) genau übereinstimmen. Dazu untersuchen wir eine Blutprobe von 10 - 20 ml in unserem HLA-Labor. Das Ergebnis wird dann von unserer Bremer Knochenmarkspenderdatei (BKMD : Mit mehr als 5700 Spendern) an das Zentrale Knochenmarkspenderregister (ZKRD) in Ulm gemeldet. Das ZKRD koordiniert die Spendersuche unter den zur Zeit mehr als 1.000.000 Spendern aus allen deutschen Regionaldateien und verfügt darüber hinaus über Zugang zu internationalen Dateien. Eine Einverständniserklärung muss von Ihnen unterschrieben werden, damit wir Ihre verschlüsselten Daten an das ZKRD melden können. Sie stehen damit auch anderen potentiellen Knochenmarkempfängern mit ähnlich hartem Schicksal wie das von Monika B. zur Verfügung, wenn Sie für Monika B. nicht geeignet sind. Sollte bei Ihnen im Rahmen einer Familienspendersuche bereits eine solche Typisierung durchgeführt worden sein, genügt die Unterzeichnung einer solchen Erklärung. Die Einverständniserklärung bedeutet nicht, dass Sie sich ab sofort auf eine Knochenmark- bzw. Stammzellspende einzurichten haben. Ungefähr 1 von 100 Spendern wird innerhalb der nächsten 5 - 10 Jahre zur Spende herangezogen. Erst im Falle einer konkreten Anfrage werden Sie erneut befragt, ob Sie nach wie vor zur Spende bereit sind, so dass Ihr Einverständnis zunächst als Absichtserklärung zu verstehen ist.

Wie viel kostet eine Typisierung und wie wird sie bezahlt?
Für die Kosten der Gewebetypisierung freiwilliger Knochenmark- bzw. Stammzellspender stehen leider keine öffentlichen Mittel zur Verfügung. Aus diesem Grund benötigen wir Spendengelder, um die Laborkosten von 100 DM pro Typisierung abzudecken. Private Personen, Firmen und Organisationen, die unsere Bemühungen finanziell unterstützen wollen, bitten wir , zweckgebundene Geldspenden auf das unten genannte Konto zu überweisen.

Spendenkonto für die Aktion Bremer Krebsgesellschaft e.V.
Sparkasse Bremen (BLZ 29050101)
Kto Nr. 1660000 Kennwort Monika B.

Wie ist der Ablauf der Knochenmarkspende und welche Risiken bestehen für den Spender?

Bei der Knochenmarkentnahme (nicht Rückenmark) wird die Beckenbeinschaufel punktiert und ungefähr 1000 ml Knochenmark-Blutgemisch entnommen. Da diese Punktion sehr schmerzhaft ist, wird der Eingriff in Vollnarkose vorgenommen. Insgesamt muss der Spender dazu ca. 3 Tage im Krankenhaus verbleiben. Sämtliche Ausgaben , die in diesem Zusammenhang entstehen, werden ersetzt. Außerdem wird der Spender automatisch bei der gesetzlich vorgeschriebenen Unfallversicherung versichert. Das Narkoserisiko wird heute bei gesunden Personen mit 1:50.000 angegeben, ist also vergleichsweise gering. An den Punktionsstellen können in seltenen Fällen Nachblutungen und Wundinfektionen auftreten, so wie dies bei jeder Operation der Fall sein kann.

Wie ist der Ablauf einer Blutstammzellspende und welche Risiken bestehen für den Spender?

Als alternative Möglichkeit zur Knochenmarkentnahme wird heute auch die periphere Blutstammzellentnahme angewandt. Hierbei gewinnt man die zur Transplantation benötigten Stammzellen mit Hilfe eines Zellseparators aus dem Venenblut des Spenders ähnlich wie bei einer Plasma - oder Thrombozytenspende. Die Stammzellseparation wird in einer auf diesem Gebiet erfahrenen Klinik oder Blutspendezentrale durchgeführt und dauert etwa 3 - 4 Stunden. In einigen Fällen muss sie am folgenden Tag wiederholt werden, um die benötigte Menge von Stammzellen zu erhalten. Vorher muss jedoch die Zahl der Stammzellen, die sich normalerweise im Knochenmark befinden, im Blut erhöht werden. Hierzu ist eine etwa einwöchige Vorbehandlung des Spenders mit dem Wachstumsfaktor G-CSF erforderlich, wobei das Medikament ein- bis zweimal täglich unter die Haut gespritzt wird. Dieser Wachstumsfaktor entsteht auch auf natürliche Weise im menschlichen Organismus, z.B. bei Infektionen. Als Nebenwirkung der G-CSF-Behandlung treten gelegentlich Knochen-, Muskel- oder Kopfschmerzen bzw. grippeähnliche Symptome auf, die mit Schmerzmitteln kontrolliert werden können und nach Ende der Behandlung wieder abklingen. Unerwünschte Langzeiteffekte des Wachstumsfaktors sind bislang nicht bekannt Bei der G-CSF-Gabe sowie der Stammzellentnahme können 111 seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten. Ein stationärer Krankenhausaufenthalt mit operativem Eingriff und Vollnarkose ist bei der Stammzellspende nicht erforderlich.

Wenn Sie Fragen haben, können Sie uns gerne unter der Telefonnummer 49192 22 (Bremer Krebsgesellschaft) oder 439 49 23 (Bremer Knochenmarkspenderdatei) anrufen.

Bremer Knochenmarkspenderdatei Bremer Krebsgesellschaft e.V.