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Krankenhaus Links der Weser eröffnet Station für Schmerztherapie und Palliativmedizin noch in diesem Jahr

12.03.2001

Schmerzen werden gelindert

Nicht alle Krankheiten sind heilbar, und manche unheilbare Krankheit wird von schweren Schmerzen begleitet. Diesen Menschen widmet sich die Palliativmedizin. Es geht um Schmerzlinderung, um ein würdiges Leben mit der Krankheit, oft um ein würdiges und möglichst schmerzfreies Sterben. Beim 2. Bremer Kongress für Palliativmedizin in der „Glocke“ werden am 16. und 17. März 30 Vorträge diesem Thema gelten. Veranstalter ist die Abteilung Schmerzdiagnostik, Schmerztherapie und Palliativmedizin des Zentralkrankenhauses Links der Weser.

Dr. med. Hans-Joachim Willenbrink ist Leiter der Abteilung für Schmerzdiagnostik, Schmerztherapie und Palliativmedizin im Zentrum für Anästhesiologie des ZKH LdW. „Endlich haben wir auch in Deutschland den Anschluss an die Entwicklung der Palliativmedizin geschafft“, freut er sich. Und auch Bremen zieht nach. Beim ZKH Links der Weser wird noch in diesem Jahr eine Palliativstation etabliert, in Walle wird außerdem ein stationäres Hospiz eingerichtet.

Vor zehn Jahren noch, so erinnert sich Dr. Willenbrink, wusste die Medizinwelt in Deutschland mit dem Begriff der Palliativmedizin nicht viel anzufangen. Es war sogar verpönt, über eine Disziplin zu reden, die nicht ausschließlich der Heilung dient. 1990 gab es in Deutschland gerade einmal drei Palliativstationen, die sich vornehmlich mit der Behandlung von Tumorkranken befassten, inzwischen sind es über 70 Stationen, in denen Betroffenen mit unheilbaren Krankheiten aus allen Behandlungsbereichen geholfen wird.

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin ludt 1996 zum ersten nationalen Kongress für Palliativmedizin ein. Weitere nationale Kongresse folgten im Abstand von jeweils zwei Jahren, zuletzt im November 2000 in Göttingen. Dr. Hans-Joachim Willenbrink bot im November 1999 erstmals den regionalen Bremer Kongress für Palliativmedizin an – und über 200 Interessenten aus dem medizinischen, sozialen und pflegerischen Bereich kamen. Es wurde der Förderverein Palliativmedizin am Krankenhaus Links der Weser gegründet und im gleichen Jahr noch beschlossen Bremens Gesundheitssenator und die führenden Krankenkassen die Errichtung einer Palliativstation am ZKH LdW und die Etablierung eines stationären Hospizes am Waller Park.. Ende dieses Jahres werden beide Einrichtungen ihre Pforten öffnen.

Die Bremer Gesundheitssenatorin Hilde Adolf schreibt in der Einladung zum zweiten Bremer Kongress: „Wegen der Vielschichtigkeit und der rasanten Entwicklung im Bereich der Palliativmedizin ist ein regelmäßiger fachlicher Austausch in einem würdigen Rahmen zwingend notwendig“. Den äußeren Rahmen bietet die Bremer Glocke, den inhaltlichen Rahmen hat Dr. Hans-Joachim Willenbrink mit Fachreferenten aus ganz Deutschland und aus den Nachbarstaaten England, Norwegen und der Schweiz organisiert. Er erwartet bis zu 500 Teilnehmer.

Für den 2. Tag am 17. März ist neben dem Fachkongress eine öffentliche Veranstaltung im Domkapitelsaal geplant. Um 13.45 Uhr berichtet Dr. Willenbrink über die künftige Palliativstation in Bremen , um 14.05 Uhr informiert Dr. jur. Alfred Kuhlmann über das stationäre Hospiz in Walle, um 14.25 Uhr referiert die Diplomsoziologin Mechthild Schöller-Stindt über die Rolle der ambulanten Hospizdienste in Bremen, um 14.45 Uhr stellen Rolf Bahlo, Karl Nagel und Dirk Schneider die Sicht der Krankenkassen vor und von 15.05 bis 15.30 Uhr werden Fragen aus dem Publikum beantwortet.