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Sonstige

"Den Weser-Kurier machen wir" und "Tag für Tag. Sonntags auch"

19.03.2001

Im „Bremer Tagebuch“ der Landesbildstelle am Donnerstag: der Weser-Kurier

Am Donnerstag (22.3. 2001) um 20 Uhr schlägt die Landesbildstelle, Uhlandstraße 53, wieder ihr "Bremer Tagebuch" auf. Im Mittelpunkt dieser 111. Ausgabe des "Bremer Tagebuchs" steht der Weser-Kurier. Der Weser-Kurier ist eine Tageszeitung für Bremen und Niedersachsen und erscheint täglich mit acht Regionalausgaben. Seine Auflage beträgt ca. 220 000 Exemplare, wovon ca. 70 000 Exemplare allein im Bremer Umland gelesen werden.


Der Weser-Kurier erschien ursprünglich mittwochs und sonnabends für die US-Enklave Bremen und sollte damals eigentlich eine Abendzeitung werden. Aber der Druck der ersten Ausgabe wurde erst am 19. September 1945 um 1 Uhr nachts fertig und so wurde aus der Abendzeitung eine Morgenzeitung. Gedruckt wurde die neue Zeitung damals beim Schünemann-Verlag, weil die amerikanische Besatzungsmacht das so wollte.


Seit Ende April 1945 hatte es in Bremen keine Zeitung mehr gegeben und entsprechend groß war die Nachfrage nach den ersten Exemplaren. Die Amerikaner druckten zwar seit dem 23. Juni 1945 einmal wöchentlich den Weser-Boten als Nachrichtenblatt, aber das war eben keine Zeitung. Gleichzeitig suchten sie politisch unbelastete Persönlichkeiten für die Herausgabe einer neuen Zeitung.


Von ihnen ausgewählt wurden der Kommunist und Kaufmann Eberhard Peters, der parteilose, aber der CDU nahestehende Felix von Eckardt und der Sozialdemokrat Hans Hackmack, der sich schon 1933 als Redakteur der Bremer Volkszeitung gegen die Nationalsozialisten gestellt hatte und dafür ins KZ gesteckt wurde. Von General Robert A. McClure erhielt er als einziger schon 1945 die Lizenz für die Herausgabe einer neuen Zeitung.


Der Weser-Kurier umfasste zunächst nur vier Seiten und kostete 20 Pfennig. Seine Auflage betrug damals ca. 150 000 Exemplare und wurde in der US-Enklave Bremen einschließlich Bremerhaven und in den Kreisen Wesermünde, Osterholz und Weser-marsch verbreitet.


Erst nach der Währungsreform im Jahre 1948 konzentrierte sich der Weser-Kurier in Anpassung an die wirtschaftliche und politische Neuordnung immer mehr auf die Stadt Bremen. Als Felix von Eckardt, der im Jahre 1947 auch eine amerikanische Lizenz für die Herausgabe des Weser-Kurier erhalten hatte, im Jahre 1952 als Pressechef in das Bundeskanzleramt nach Bonn gerufen wurde, verkaufte er seinen Anteil am Weser-Kurier an Hermann Rudolf Meyer, der den Verlag von Anfang an mit aufgebaut hatte.


Seit dem 1.Januar 1957 besitzt der Weser-Kurier ein eigenes Verlags- und Pressehaus an der Martinistraße und seit 1970 auch ein eigenes Druckhaus in Woltmershausen, das inzwischen erheblich erweitert worden ist. In den achtziger Jahren wurde die Technik des Verlagshauses von Grund auf erneuert. Rechnergesteuerte Systeme wurden eingeführt und ab 1987 die neuen Rollenoffset-Druckmaschinen in Betrieb genommen.


Als Anfang der siebziger Jahre immer mehr Bremerinnen und Bremer begannen, Bremen zu verlassen, um sich im Bremer Umland anzusiedeln, veranlasste Verleger Meyer, den Weser-Kurier zu einer Regionalzeitung für Bremen und Niedersachsen auszubauen. So entstanden Die Norddeutsche, die Wümme-Zeitung, der Delmenhorster Kurier ; der Syker Kurier, die Regionale Rundschau, der Achimer Kurier und die Verdener Nachrichten, insgesamt also acht Regionalausgaben, die das Bremer Umland flächendeckend mit Nachrichten versorgen. Der Weser-Kurier erwarb im Jahre 1971 eine Beteiligung an der Osterholzer Zeitungsverlag GmbH, die dort das Osterholzer Kreisblatt zusammen mit der Standardausgabe des Weser-Kurier herausgibt. Den Kurier am Sonntag gibt es seit 1983 in Bremen und "umzu" .


Nach dem Tod des Verlegers Hermann Rudolf Meyers übernahm Herbert C. Ordemann den Verlag des Weser-Kurier und baute vor allem den redaktionellen Teil der Zeitung immer stärker aus. Regelmäßig erscheinen seitdem die Stadtteil-Umschauen, die Sonderseiten Häfen und Verkehr, Natur und Technik, Reise und Erholung, Medizin, Auto und Motor und Verbraucher, das Wochen-Journal mit Funk- und Fernseh-Informationen und das Magazin mit Reportagen und Betrachtungen.


Der Weser-Kurier hat sein redaktionelles Gesicht immer wieder verändert und erscheint heute als klar gegliederte Tageszeitung mit gleichwertigen Ausgaben an sieben Wochentagen, mit einem eigenen Wirtschaftsteil, mit weiteren Sonderseiten wie z. B. Kultur vor Ort, Jugend, Computer und zahlreichen Internethinweisen. Der Verlag beschäftigt in seiner Vollredaktion 138 Redakteurinnen und Redakteure, 828 Mitarbeiter im kaufmännischen und technischen Bereich und 1760 Zusteller.


In Zusammenarbeit mit der Bremer Tageszeitungen AG und der Wittheit zu Bremen veranstaltet das "Bremer Tagebuch" erstmals öffentlich einen Film- und Vortragsabend über den Weser-Kurier, der in diesem Jahr seinen 56. Geburtstag feiern kann.

Die Landesbildstelle Bremen freut sich sehr darüber, dass Volker Weise, der seit 1987 Chefredakteur des Weser-Kurier ist, sofort bereit war, einen Vortrag über "Den Weser-Kurier machen wir" zu übernehmen. Programmfolge :


  • Den Weser-Kurier machen wir.Ein Vortrag von Volker Weise, Bremen


  • Tag für Tag. Sonntags auch.Ein Film von Ulrich Bock ,18 min, 1995


Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Das Programm dauert ca. 70 Minuten.Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen sind unter Telefon 361-3503 erforderlich.